II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 194

18. Der eins
box 23/2
ane Neg

2
—1


Ein Kleeblatt der neuesten Dramen.
Von Dr. P. Expeditus Schmidt in München.
Die Berliner haben sie natürlich schon gesehen — alle drei, und „Bühne
und Welt“ hat darüber berichtet. Novarum rerum cupidi sind
ed ja die Berliner Premierenbesucher schier mehr als Cäsars Gallier und
ihre Nachfahren. Die Neuheit ersetzt nicht gar so seltn, was an echter
Kunst gebricht. Die Buchausgabe ermöglicht da ein solides Urteil.
Eine Neuheit war es, Otto Julius Bierbaum als Dramatiker zu
sehen; bisher kannte man ihn nur als Lyriker, zeitweilig auch vom Unterbrettl
her. Nun hat er den Sprung auf die Bretter gewagt, mit einem recht alten
Motive zwar, aber in sehr geschickter Einkleidung. „Stella und Antonie“!)
ist des Stückes Titel. Die beiden Frauennamen künden schon das Motiv: Der
Mann zwischen zwei Frauen. Man sieht, das ist nicht neu, schon Jason
selig zwischen der Kolcherin und der korinthischen Königstocher ist einer seiner
Ahnherrn. Aber die Einkleidung ist entschieden höchst reizvoll. Ein Mann, den die
Literaturgeschichte kennt, hat dem Helden Vornamen und Charakter geliehen, wenn
auch die Schicksale frei gestaltet wurden; Johann Christian ist kein anderer als
der unglückliche Günther, den Goethes Wort so richtig charakterisiert: er wußte
sich nicht zu zähmen, und so zerrann ihm sein Leben wie sein Dichten.
Als Direktor einer wandernden Schauspielgesellschaft kommt Johann Christian
an einen schlesischen Grafenhof. Sein Weib Stella ist ihm zur Abwechslung
mit dem buckligen Souffleur durchgegangen. Das kann er nicht verwinden. In
jedem Weide sieht er nun sie, nur sie. So kommt es, daß sich beim ersten
Auftreten des Dichters holder Wahnsinn sehr unhold entwickelt und er die
Komtesse, deren Verlobungsfeier er verherrlichen soll, mit der durchgebrannten
Gattin verwechselt und sie an der Gurgel packt. Komteßchen liegt im zweiten
Akte zu Bette, eine Situation, in der man damals, zwischen Barock und Rokkoko,
zu empfangen pflegte; ob dieser Brauch unserem heutigen Publikus bei der Auf¬
führung klar geworden, kann man freilich bezweifeln. Die Besprechungen, die ich
las, scheinen diese Zweifel zu bestätigen.
!) München 1903, Albert Langen. 164 S. 8°. Mk. 2.—.

o sin
rausg
nVöllch
chauspiel „Der einsa
seinem
eine ganze Gesellschaft solcher Leu
was er bringen mag, er darf
Kreisen, die nicht zur „Gemeind
durch die „virtuosen Alkovenstu
kommt er als Ibsen maskiert un
„Stehen
Zu Ges
Ich muß verneinen. S#
man fühlt doch die Absicht dah
menschen nicht, und das Ganze
dings ist das Ganze vorzüglich.
Akadem
Weyrath
n, ihn
Sol
gams
ein
ußer
ischer.