II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 223

e
eeneeenenenennechechen
2 .

der ein Unglücksfall herbeigeführt. Der 13jährige Sohn des
blieben. Vor ihnen mußte ich aufstehen und Toilette machen... (??)
Badedieners E. aus der Eichenstraße, der im Begriff stand, in der
Wir reisten im Separatzug nach Wien. Während der Fahrt war
den
Hofauerstraße ein leeres Faß auf einer Handkarre zu befestigen,
Bachrach sehr liebenswürdig und sagte mir, das Ganze sei zu meinem
wurde von einem daherrasenden Rollfuhrwerk zu Boden geschleu¬
Besten; ich müsse dankbar sein: denn er habe mir einfach das Leben Meld
dert. Der Junge erlitt außer einigen leichteren Kontusionen am
gerettet. Kurz und gut, man wollte mir einreden, Mattachich hätte eines
Kopfe und in der Leistengegend eine tiefe Fleischwunde am linken
die Absicht, mich zu erschießen. Mit dieser Behauptung ist auch der
Bigal
Bein. Der sofort hinzugerufene Arzt Dr. Schäfer legte dem
Kaiser getäuscht worden. Ich bin überzeugt, daß er sich nur
worat
Verletzten den ersten Verband an. Ob der Knabe auch innere
Mir hat
Verletzungen erlitten hat, konnte noch nicht festgestellt werden. deshalb den Haftbefehl hat abringen lassen.
tötete
Da die Leiter des Wagens zur Anzeige gebracht sind, ist zu hoffen, auch Doktor Bachrach damals gesagt, der Kaiser habe geäußert, er
habe genug in seiner Familie erlebt, er wolle kein zweites Meyerling! zur M
daß sie der wohlverdienten Strafe nicht entgehen.
woran
Im Separatzuge fuhr auch Doktor Hinterstoißer mit. Er hatte sein
e. s. Feuer. Gestern abend 11 Uhr wurde die Feuerwehr
Gutachten über meinen Geisteszustand fertig bei sich. Auf dem
auch z
nach der Nützenberger= bezw. Vogelsauerstraße gerufen. Dort war
Bahnhof in Wien hieß es, ein Palaiswagen sei da, um mich abzu¬
sind se
ein hohler Baum in Brand geraten, den man in kurzer Zeit
holen. Da erklärte ich aber dem Dr. Bachrach, ich werde eher einen Skandal
löschte. — Eine Stunde später ertönte nochmals Alarm. Im Nor¬
machen, werde mich lieber mit Gewalt in diesen Wagen heben lassen,
den der Stadt bemerkte man einen intensiven Feuerschein am
Durchf
ehe ich freiwoillig einsteige. So wurde mir ein Fiaker bewilligt, und ich
Himmel. Es brannte aber auf Nevigeser Gebiet. Die Feuerwehr
kam nach Döbling. — Sonnabend nachmittags zeigte die Prinzessin
wurde
trat daher den Rückzug wieder an, und zwar um so „mehr,
als bereits die Kohlstraßer Feuerwehr zur Brandstelte, dem Ges durch ihren Anwalt Dr. Stimmer dem Polizeipräfekten Lepine ihren
höft Settens bei Neviges, geeilt war. Man mußte hier die Dienste Aufenthalt und das Hotel, in dem sie Wohnung genommen hat, au;
über 5
und daß sie nicht die Absicht habe, sich in Paris vor der Polizei
der Kohlstraßer Wehr in Anspruch nehmen, weil die Nevigeser
proteste
Löschmannschaften gleichzeitig am Dönberg in Aktion treten mußten, verborgen zu halten. In Abwesenheit des Präfekten, der beurlaubt
Missiol
wo eine Scheune brannte. Nachdem die Nevigeser Wehr am Dön=sist, empfing iein Generalsekretär Laurent den Anwalt, und ließ der
Temuf.
berg des Feuers Herr geworden war. ging sie auch unverzüglich! Prinzeisin für den Aft des Cenmeisie danken. Er fügte hinzu, die
Saan die Bekämpfung des Größseners auf dem Gehö## Settens.cnPuc Polizei sel über ihre Fegeseihen und Wohnungwelellschen
brannten neben ei#er vollgefüllten Scheune zwei Wohnhäuser voll=Tihrer Ankungt unterrichtet. Die Prinzessin könne sich in Parisich
vollkommen sicher fühlen, zumal die Polizei überzeugt sei. da
die nieder Nur einige wenige Möbel konnten gerettet werden.
nicht die öffentliche Aufmerkiamkeit auf sich lenken wolle
Nachbargebaulichkeiten waren stark gefährdet. Man vermutet
Brandstistung. Die Kohlstraßer Wehr blieb bis heute früh. Polizei ist auch über Mattachichs Anwesenheit und Wohnort in
hoffunngt
6 Uhr auf der Nevigeser Brandstelle.Heute mittag 12 Uhrl Paris unterrichtet. Mattachich erhielt von der Prinzeisin die
tung
lentstand im Hause Untergrünewalderstraße 30 ein Mansardenbrand.= Erlaubnis, sein Gepäck in einem Zimmer des fünften Stockwerks
heute
Die Feuerwehr war alsbald zur Stelle und bekämpfte das Feuer des Hauses, dessen ersten Stock sie bewohnt, aufzubewahren; er muß
folgend
aber nach der Abendmahlzeit, zu welcher er jedesmal ganz formell
mit einer Schlauchleitung.
Wider
e. 3. Das Polizeigefängnis beherbergte während der ver= geladen wird, das Haus verlassen.
torische
sgangenen Nacht 12 Personen. Unter ihnen befanden sich drei Ob¬
strebun
Fra
Lette Telegramme.
tdachlose und eine Mietgeldschwindlerin.
Burmen, den 13. September 1904.
Der russisch=japanische Krieg.
b.— Preisgekrönt. Auf dem Gesangwettstreit in Mülheim am
Rhein errang der „Orpheus“ von hier in der zweiten Klasse den
London, 13. Sept. „Daily Mail“ meldet vom 11. cr. aus
dritten Preis, den zweiten Ehrenpreis und den zweiten Haupt¬
Tientsin (!), daß General Liniewitsch mit 50 000 Mann in Nordostkorea
901
ehrenpreis. Der Rotter Männerchor erhielt in der vierten Klasse
je
eingerückt sei und die Verbindungslinie Kurokis mit Föng¬
den ersten Preis.
Obervarmer Badeanstalt. Die von dem Vorstand der
wangtschöng abgeschnitten habe. (??)
beiter
Badeanstalt, A.=G., betriebenen Vorarbeiten zur Errichtung einer
London, 13. Sept. „Morning Post“ meldet, nach hier ein¬
für
großen Bade= und Schwimmanstalt in Oberbarmen bezw. Hecking¬
erhalt
gelaufenen Nachrichten soll General Sassulitsch, der die russische
hausen konnten derart gefördert werden, daß der Vorstand der
Armee südlich von Hunho kommandierte, mit 3000 seiner 5000 Mann
bruch
Platzfrage nähertrat. Einer demnächst einzuberufenden außerordent¬
die Li
zählenden Truppen in japanische Hände gefallen sein, nachdem er
lichen Generalversammlung der Aktiengesellschaft werden nähere
Häufe
Mitteilungen über das Projekt sowie bestimmte Anträge zu seiner
schwer verwundet worden war. — Die Generale Zurubajew, Kontra¬
Verwirklichung unterbreitet werden.
towitsch und Bildering sollen den Vormarsch Kurokis zum Stocken
von
Städtisches Orchester. Das morgen in der Stadthalle vor¬
vorsd
gebracht haben.
gesehene 44. Abonnementskonzert bringt, wie man uns schreibt, einen
nehn
großen Walzer=Abend mit Kompositionen von Gunal bis Wald¬
London, 13. Sept. Nach einer Meldung aus Lianyang
Das
teufel. Außerdem enthält das Programm noch: III. norwegische Rhapsodie
konnten die japanischen Offiziere nach sechsstündigem Kampfe ihre
und
von Svendsen, Ouvertüre zu „Phädra“ von v. Massenet, Phantasie aus
Soldaten nicht mehr zurückhalten, es wurde fast die ganze Stadt
„Der Tronipeter von Sätlingen“ von Neüler.
Kri
Von einem Radfahrer überfahren wurde gestern mittag
geplündert. Es ist dies das erste Mal, daß die Japaner=so schwer
Brü
in der Berlinerstraße das elfjährige Töchterchen des Restaurateurs
öffn
gegen die Disziplin verstoßen.
Vogel aus der Kemnastraße. Es erlitt erhebliche Verletzungen
London, 13. Sept. In Liauyang spielten sich vor dem Abzug
am Bein und Kopf. Wie uns mitgeteilt wird, trifft den Rad¬
nie
der Russen sehr peinliche Szenen ab. Offiziere, die von verschiede¬
Wo
fahrer keine Schuld an dem Unglücksfall.
utn.
Ges
nen Niederlagen kamen, stürzten sich in Liauyang, als die Japaner
29

+
Theater, Annst und Wissenschaft.
schon sehr weit vorgedrungen waren, in wüste Vergnügungen.
Loko
Stadttheater Elberfeld.
Am Morgen des großen japanischen Sieges wurden viele Sol¬
Rell
Elberfeld, 13. Sept.
daten und Offiziere an unwürdigen Stellen aufgefunden.
„Der einsame Weg“, Schauspiel in 5 Akten von Arthur Schnitzler.
6917
Tokio, 12. Sept. (Reuter.) Ein ausführlicher Bericht des
rüh
Durch eine herbstliche Landschaft führt der Weg, den Schnitzler in seinem
am 11. September (Mitternacht) in Tokio eingetroffenen Marschalls
neuesten Schauspiedeinschlägt. Das Laub riefelt von den Bäumen und
das einsame Menschenkind sucht abends fröstelnd das ungemütliche, wenn auch
Oyama gibt Auskunft über die Stellung der russischen Truppen

luxuriöse Heim auf. „E ist nicht gut, daß der Mensch alleinsei“. Auf diese
in der Nähe von Jantai und Mulden. Eine bedeutende russische
einfache Wahrheit des BibeUpruchs führt uns schließlich der einsame Weg, den
im Drama zwei Männer beschreiten, die nie die Liebe kannten, die echte,
Kavallerie=Abteilung steht in Pintaitsu, etwa 24 englische Meilen
auch zu Opfern bereite Lietg. Erst als es zu spät ist, suchen sie den
Nr
östlich des Bahnhofs von Jamai. Eine andere Abteilung hält Hilingtschai,
Anschluß. Nun gelingt er ihnennicht mehr. Der eine hatte die Braut
nördlich von Pintaitsn an der Straße von Fuhao besetzt. Von
am Tage vor der Hochzeit verlasseh, weil ihn plötzlich der Freiheitsdrang
N.
(unwiderstehlich packte. Die Geliebtekist tot, aber die Furcht vor der Ein¬
Artillerie begleitete Kavallerie=Abteilungen werden in Hnangtschautin
samkeit des Alters zieht ihn zu seinemgatürlichen Sohn. Der stößt ihn
an der Straße östlich von Mukden sowie in der Nähe von
zurück. Der andere bricht physisch züsammen, als er sich spät eine
Kumentsuschan, welches von den Japauern besetzt ist, gemeldet.
Gefährtin sucht. Diese aber wählt den Bad. Sie war wohl ebenfalls
eine Einsame im Denken und Fühlen. Ganz klar sind uns übrigens
Kleine Abteilungen von Kavallerie befinden sich in Fantschiatun,
Handlungen dieses Paares beeinflussen,
die Motive, die die
Kuschutzui und Mansukufu längs der Eisenbahn zwischen Jantai und
gerade nicht. Es wird überhaupt ziemlich viel geheimnißt in dem
Mukden. Diese Abteilungen stehen offenbar miteinander in Fühlung
Schnitzlerschen Stücke, ohne daß wir indessen geneigt sind, das einfach
Unverständliche oder Paradoxe tief zu finden. Gewiß wirdeanches kluge Wort
und überwachen den Feind. Ein weiterer Bericht von der man¬
gesprochen, aber die Sentenzen klingen auch wieder manchnel recht trivial und
dschurischen Armee beklagt sodann den Zustand der Nichtkombattanten
eigentlich Bedeutendes ist uns nicht aufgefallen. (Wir kohnten allerdings
infolge der undeutlichen Sprechweise der Schauspieler vieles nicht ver¬
in Lianyang. Obgleich die Russen auch an den Wällen Ver¬
stehen.) Jedenfalls wird zu viel geredet in dem Stücke, besonders über
teidigungswerke errichtet hätten, verhinderten sie die Entfernung der
Vergangenes, statt daß wir eine Entwicklung der Charakterekpor uns
sähen. Der Hauptwert liegt in dem Stimmungsgehalt, dem aber
die Aufführung noch mehr als die gestrige zu Hilfe kommen müßte, um ih voll Nichtkombattanten, von denen viele getötet und verwundet wurden. Die!