II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 226

W
box 23/2
18. Der einsan
Serhon
Theater und Konzert.
gestern
0 Elberfelder Stadttheater. „Der ein¬
nmel in
#ame Weg“, Schauspiel in 5 Akten von Arthur
rößeren
Schnitzler, fand bei seiner gestrigen Erstaufführung
ist das
eine sehr kühle Aufnahme, die schon an Ablehnung
s ent¬
streiße. Das nimmt uns nicht wunder. Schnitzler
n sich
wandelt in seinem neuesten Produkt nämlich einen
ie Folge
recht kinsamen Weg, einen Pfad, der wett seitab
uch noch
führt von der breiten Straße. Und doch wird es
manchen der gestrigen Theaterbesucher nicht geremt
illig ein¬
haben, sich die eigenartige Dichtung — denn von
einem Schauspiel kann eigentlich nicht Gesprochen
werden —ngesehen bezw. angehört Zu haben.
Sie hat zum Gegenstand das Schicsal zweier
te aller¬
Männer, zweier Egoisten, die einsam durchs Leben
daß auch
gehen und Ensam enden, der eine Koralisch ge¬
farmen
brochen durchkseinen Egoismus, der ihn den Sohn
isgerichte
verlieren läßtt der andere zu Grunde gehend an
st. Eine
seiner Leidenschäft, nachdem er den Gegenstand dieser
n lI und
ins Verderben Gtrieben. Eng mit dem Schicksal
ter Tage
dieser beiden vertüpft ist dasjenige einer Familie,
deren Glieder, wet sie sich nicht zu verstehen suchen,
#ordneten
fremd neben einanker leben, bis ichließlich die rauhe
prechung,
Hand des Schicksatz wenigstens die beiden noch
var, daß
übrig gebliebenen, Pater und Sohn, einander in
itet sind
die Arme führt. Dießhandlungist recht dürftig und
geht, vor
meist nur angedentet,# aber um diesen schwachen
ständigen
dramatischen Stamm schlingt sich ein dichtes, üppig
größere
wucherndes Geranke voh mihr oder minder geist¬
zu Worte
reichen Raisonnements und Hhilosophischen Betrach¬
tungen, die psychologisch #leressant, in moralischer
Beziehung oft anfechtbar std. Ueber dem Ganzen
kschafts¬
lagert eine eigenartige, traumhaft=düstere Stim¬
Wetter
mung, „die
ihren besonderen Reiz ausübt.
hiesigen
Uns dünkt,
510
Mork äst interessanter zu
Das so
lesen als zu sehen. Däßer difte ihm keinentangen
Ar bis
Lebensdauer auf den Brettern beschieden sein. Die
r und
Aufführung darf alsggut bezelhnet werden. Für
en ab,
eine stimmungsvolle Inszenierung, von der ein gut
Teil der Wirkung des Stückes achängt, hatte Max
igten.
Büttner bestens gesorgt, wie hr auch das Fa¬
vurde
milienhaupt Wegrach angemessen Verkörperte und
lohnt.
damit unsere gesttige Vermutungsbestätigte. Die
achten
rätselhafte Traumgestalt der Johazna hatte in
zum
Gertrud Jacoßi eine passende Vertreterin,
oristi¬
während die beiden „Einsamen“ durch Max Ruh¬
orge¬
beck und Eugen Brahm recht gi dargestellt
räge,
wurden. Auch die übrigen Darsteller Fritz Grun¬
wald (Doktor Reumann), Edwin Athauser
uner¬
(Felix) und Klära Geldner (Gabrielettaten ihre
ende
Schuldigkeit. & Für die als
erkraut ange¬
und
sagte Mariä Voigt war, um
Vor¬
ihre
stellung zus
ermöglichen, in letzter# Minute
r in
Fanny Wolff eingesprungen und las die nicht
chaft
umfangreiche Rolle der Irene Herms.
ihre
Ar¬
Bereitwillzkeit gebührt der vielgewandten Künst¬
eren
lerin Anerkennung.
Telegramme.
der
H& Petersburg, 13. Sept. Nach eiger
ent
ind ] Depesche aus Mukden haben die Japaner
bde 1 Jentat wieder geräumt und konzentrieren
#.oifvig