II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 254

18. Der einsane Neg box 23/2
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitto
„OBSERVER“
L österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-York,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus
ünchner Neueste Nachrichten
vom: %

h. Frankfurter Stadttheater. Man schreibt uns
unterm 18. September: Artur Schnitzler, hat mit seinem
fünfaktigen Schauspiel Der einsame Weg“ gestern
nicht gut abgeschnitten. Der Beifall war gering und nicht
einmal unbestritten. So interessant an sich der Vorwurf
des Stückes ist — es gemahnt an Fuldas „Zeche“ — so
undramatisch ist die Durchführung. In novellistischer
Breite schleppt sich die Handlung durch fünf lange Alte,
meist in Zweigesprächen die wohl Geist, aber wenig
dramatische Wirkung offenbaren. Unsere Aufführung
war gut, wennigleich etwas weniger Streben nach in¬
timen Wirkungen, der Deutlichkeit sehr zustatten käme. —
Am gleichen Abend soll dagegen in unserm Opernhause
die erste Aufführung der Helmersbergerschen Operette:
„Das Veilchenwädel“ viel Glück gehabt haben; dar¬
über wird nach einer Wiederholung noch Einiges zu sagen
sein.
Dr. Max Goldschmidt
. Bureau für
Zeitungsausschnitte
Telephor: III. 3057.
Berlin N. 24.
Ausschnitt aus
5
Bertiner Neueste Nacaten
23. 9. 04
unklarter Te####
„m Schauspielhaus gab man Artbur Schnitzlers „C
Mamen Weg“ mit mäßigem und kemenem
Erfolg — trotz der feinsinnig vorbereiteten, schön aogerundeten,
stimmungsvollen und in den sämtlichen Einzelrollen wohlgelun¬
genen Wiedergabe. Es mag wohl gerade die schwere, wie ein
Alp auf den Gemütern lastende Luft dieses undramatischen
Dramas, die völlige Lebensverneinung und fast jeglichen ge¬
sunden Humors entbehrende Lebensironie sein, die sich den Zu¬
schauern mitteilt und sie im Banne hält, so sehr auch das Thema
und seine geistvolle Behandlung im ganzen und einzelnen zu in¬
teressieren vermögen. In erster Linie sind die Damen Pollner
(Jokanna Wegrath) und Lange (Irene Herms) zu nennen.
Ebenbürtig trat dazu Herr Bolz in der Rolle des müden, skepti¬
Einen wirksamen Gegensatz bot Herr Kirch als
schen Sala.
naiver Egoist Julian Fichtrot. Freilich vermochte alle hingebende
Kunst der Darsteller dem Stück das nicht zu geben, was ihm fehlt,
Dr. J. G. S.
die Seele dramatischen Lebens.
Telephon 12801.
Alex. Weigis Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
tösterr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
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Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
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vom: 22 22 Der, Humorist, Wien
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hammer als hilfiorr
A. Schnitzlers neues Schauspiel „Der einsame Weg“ fand bei
seiner frankfarrer Ekstaufführung eine geteilte Aufnahme. Das Stück,
— es muß Farbe bekannt werden — höllisch langweilig; ein
weitaus gesponnenes Feuilleton, ohne jeglichen dramatischen Auf¬
schwung, langatmig und poesielos, dabei nicht einmal neu, geschweige
denn interessant in der Handlung. Zwei ruchlose Lebemänner, ewig
lange Erinnerungsphantasien und gut erfaßte Herbststimmungen —
das sind die Ingredienzien zu dem neuen Drama, das dem Ver¬
fasser der „Liebelei“ kein frisches Lorbeerblatt in den durch das
letztgenannte Werk noch immer blühenden Kranz zu flechten
vermag. Gespielt wurde, soweit die Künstler im Publikum überhaupt
zu verstehen waren — man ritt wieder einmal auf dem so beliebten
Flüstersieckenpferd, um ja nur naturalistisch zu wirken — recht
gut. Besonders Bolz, Fricke und Pfeil, sowie die Damen Hed¬
wig Lange und Pollner zeichneten sich aus.
Sans Géne.