18. Der einsane Neg box 23/3
vollzieht sich in einem vornehmen Halbdunkel, in einer! Johanna einen ganz sachten
Flirts, bemerken zu können
Novellen
künstlich getrübten Atmosphäre, welche den Umrissen jeg¬
einem anderen Hausfreund,
liche Schärfe benmmt, mit lassem Ausdruck und lässiger
in der
falls Maler ist, aber im Ge
Gebärde. Die auftretenden Figuren scheinen vor ihrer
Wegrath ein Genie, und da
eigenen Stimme zu erschrecken. Jedes Wort kriegt seinen
Konntagsnummer:
spaziert als arbeitet. Wenn
Dämpfer, jedes Gesicht seine Maske, jedes Flämmchen
vorher gelesen hat, so wird
In der Beilage auf Seite 31 und 32 bringen wir die
seinen Lichtschirm. Um nur auf etwas rein Aeußerliches,
sehr schwer erraten, daß
8. Fortsetzung der Erzählung
ganz Nebensächliches hinzuweisen: in keinem Stücke wird
Gabriele sehr intime Bezieh
so viel geraucht, und zwar Zigarette, was gebieterisch den
Kunstgenie der natürliche V
Plauderton erheischt. Kaum ist einer von den Herren
„Saus Grevalcore“
und doch beruht auf dies
erschienen, dampft er auch schon seine Wölkchen in die
von
Stück, zum mindesten dessen
Luft. Und zwischen den Kringeln, vom bläulichen Dunst
ist schwer krank, sie stirbt au
interessant verschleiert, gleiten die Menschenschicksale hin
Neera.
akt, und aus einem flüchtig
und wieder. Man liebt bei der ersten Zigarette, man
und Dr, Reumann entnehm
wird bei der zweiten wieder vernünftig, und bei der
Ferner enthält die vorliegende Nummer
Hausarzt ihr Geheimnis ge
letzten stirbt man vielleicht. Die Figuren selbst scheinen
folglich Gelegenheit geboten,
Zigarettenhülsen zu sein, gefüllt mit Geist und ein bischen
„Literaturblatt“: „Die Erinnerungen
daß Julian vor Zeiten der
Gefühl, verpufft in einem Augenblick. Sie tun alles mit
eines amerikanischen Diplomaten in Ru߬
und wie der Roman entstan
einer absichtlichen Oberflächlichkeit, mit halben Schritten
angedeutet, angetupft, erfahr
land.“ (Aus Andrew D. Whites Memoiren.) Von S. M.
und Viertelsworten tändeln mit dem Fatum, trödeln
daß das Familienglück der
mit der Leidenschaft, liebeln und küsseln, und ihr Leben
„Die Naturmärchen von H. G. Wells.“ Von
baut wurde und daß die
ist ein ewiges Träumen oder eben auch nur ein
Professor Robert v. Lendenfeld (Prag).
Meinung des Herrn Dr. R
Träumeln. Am Ende dann der elegante Abschied vom
dige Lüge ist, denn Jahre
Leben, auch er in sansten Halbtinten angedeutet. Es
„Das Erkenntnisproblem.“ von Professor
Hauses getragen, während
mag ja sein, daß sich bei manchem der persönliche Ge¬
Dr. Walter Kinkel (Gießen). Literarische
müßte. Dieser Mann der
schmack gegen eine so subtile Bühnenkunst wendet, sicher
Notizen. Eingesendete Bücher. Seite 31 bis 42.
in die Schule gegangen.
ist aber auch, daß es nicht dem nächsten besten gelingt
Nach einer Exposition,
ein ziemlich lang gedehntes Stück auf diese zarte, durch
Schließlich:
hüllt, geraten wir mit dem
fünf Akte hinzitternde Mollstimmung abzutönen, und
Die 64, Fortsetzung des Romans „Die gute Zeit“
Licht. Julian ist von seiner
zweifellos ist es, daß sich hierin eine eigenartige dichte¬
von Heuri Lavedan, Mitglied der französischen Aka¬
heimgekehrt. Die Nachricht
rische Begabung ausspricht.
demie. Seite 45 und 46.
ihn, ohne ihn zu erschütter
Von besagten fünf Akten möchten wir allerdings nur
und in seinem Herzen rüh
die drei ersten gelten lassen, und auch von diesen dreien
Auf ihrem Totenbett hatte
Feuilleton.
will uns der allererste nicht behagen. Wenigstens hier im
sprochen das Julian in
Anfang solite doch wohl volle Klarheit herrschen. Eine
dieses Bild möchte Felix sel
Exposition erfordert Licht und Luft, und wenn man schon
Der einsame Weg.
Anblick. Je länger er es be
die gemeine Deutlichkeit ihr nicht aönnen will, sollte man
(Schauspiel in fünf Akten von Arthur
ichler Gesamt¬
es ihm. Die Züge gewinn
sie doch nicht geradezu in Dunkel hüllen. Wir befinden
gastspiel des Bersiner Lessing=T
die Lippen sprechen, die
uns im Hause des Professors Wegrath, eines Malers,
Man kann nicht leugnen, es ist eine höchst feine,
beichten zu wollen. Und w
eines Akademiedirektors. Wir sehen seine kranke Frau
erlesene Kunst, die in diesem anderswo oft gespielten,
Augen Julians sieht, erfe
Gabriele, seine beiden Kinder, Felix, den Lieutenant, und
hier zum erstenmal aufgeführten Stücke von Arthur
Kaum zwei Worte werden
die etwa zwanzigjährige Johanna. Ein Hausfreund stellt
Schnitzler das Wort ergreift. Da werden die grausamsten
sich vor, ein Herr v. Sala, reicher Mann ohne eigentlichen und sie genügen Felix,
Dinge abgehandelt, geschieht Trauriges und Traurigstes
von Akt zu Akt, ist das Menschenleben auch nicht viel Beruf, zeitweilig ein Dichter und allezeit autonomer diesem Mann und diesem B
mehr wert als in der blutigsten Tragödie. Aber alles! Lebenskunstler, und wir alauben, zwischen ihm und und er weiß alles. Die Se
vollzieht sich in einem vornehmen Halbdunkel, in einer! Johanna einen ganz sachten
Flirts, bemerken zu können
Novellen
künstlich getrübten Atmosphäre, welche den Umrissen jeg¬
einem anderen Hausfreund,
liche Schärfe benmmt, mit lassem Ausdruck und lässiger
in der
falls Maler ist, aber im Ge
Gebärde. Die auftretenden Figuren scheinen vor ihrer
Wegrath ein Genie, und da
eigenen Stimme zu erschrecken. Jedes Wort kriegt seinen
Konntagsnummer:
spaziert als arbeitet. Wenn
Dämpfer, jedes Gesicht seine Maske, jedes Flämmchen
vorher gelesen hat, so wird
In der Beilage auf Seite 31 und 32 bringen wir die
seinen Lichtschirm. Um nur auf etwas rein Aeußerliches,
sehr schwer erraten, daß
8. Fortsetzung der Erzählung
ganz Nebensächliches hinzuweisen: in keinem Stücke wird
Gabriele sehr intime Bezieh
so viel geraucht, und zwar Zigarette, was gebieterisch den
Kunstgenie der natürliche V
Plauderton erheischt. Kaum ist einer von den Herren
„Saus Grevalcore“
und doch beruht auf dies
erschienen, dampft er auch schon seine Wölkchen in die
von
Stück, zum mindesten dessen
Luft. Und zwischen den Kringeln, vom bläulichen Dunst
ist schwer krank, sie stirbt au
interessant verschleiert, gleiten die Menschenschicksale hin
Neera.
akt, und aus einem flüchtig
und wieder. Man liebt bei der ersten Zigarette, man
und Dr, Reumann entnehm
wird bei der zweiten wieder vernünftig, und bei der
Ferner enthält die vorliegende Nummer
Hausarzt ihr Geheimnis ge
letzten stirbt man vielleicht. Die Figuren selbst scheinen
folglich Gelegenheit geboten,
Zigarettenhülsen zu sein, gefüllt mit Geist und ein bischen
„Literaturblatt“: „Die Erinnerungen
daß Julian vor Zeiten der
Gefühl, verpufft in einem Augenblick. Sie tun alles mit
eines amerikanischen Diplomaten in Ru߬
und wie der Roman entstan
einer absichtlichen Oberflächlichkeit, mit halben Schritten
angedeutet, angetupft, erfahr
land.“ (Aus Andrew D. Whites Memoiren.) Von S. M.
und Viertelsworten tändeln mit dem Fatum, trödeln
daß das Familienglück der
mit der Leidenschaft, liebeln und küsseln, und ihr Leben
„Die Naturmärchen von H. G. Wells.“ Von
baut wurde und daß die
ist ein ewiges Träumen oder eben auch nur ein
Professor Robert v. Lendenfeld (Prag).
Meinung des Herrn Dr. R
Träumeln. Am Ende dann der elegante Abschied vom
dige Lüge ist, denn Jahre
Leben, auch er in sansten Halbtinten angedeutet. Es
„Das Erkenntnisproblem.“ von Professor
Hauses getragen, während
mag ja sein, daß sich bei manchem der persönliche Ge¬
Dr. Walter Kinkel (Gießen). Literarische
müßte. Dieser Mann der
schmack gegen eine so subtile Bühnenkunst wendet, sicher
Notizen. Eingesendete Bücher. Seite 31 bis 42.
in die Schule gegangen.
ist aber auch, daß es nicht dem nächsten besten gelingt
Nach einer Exposition,
ein ziemlich lang gedehntes Stück auf diese zarte, durch
Schließlich:
hüllt, geraten wir mit dem
fünf Akte hinzitternde Mollstimmung abzutönen, und
Die 64, Fortsetzung des Romans „Die gute Zeit“
Licht. Julian ist von seiner
zweifellos ist es, daß sich hierin eine eigenartige dichte¬
von Heuri Lavedan, Mitglied der französischen Aka¬
heimgekehrt. Die Nachricht
rische Begabung ausspricht.
demie. Seite 45 und 46.
ihn, ohne ihn zu erschütter
Von besagten fünf Akten möchten wir allerdings nur
und in seinem Herzen rüh
die drei ersten gelten lassen, und auch von diesen dreien
Auf ihrem Totenbett hatte
Feuilleton.
will uns der allererste nicht behagen. Wenigstens hier im
sprochen das Julian in
Anfang solite doch wohl volle Klarheit herrschen. Eine
dieses Bild möchte Felix sel
Exposition erfordert Licht und Luft, und wenn man schon
Der einsame Weg.
Anblick. Je länger er es be
die gemeine Deutlichkeit ihr nicht aönnen will, sollte man
(Schauspiel in fünf Akten von Arthur
ichler Gesamt¬
es ihm. Die Züge gewinn
sie doch nicht geradezu in Dunkel hüllen. Wir befinden
gastspiel des Bersiner Lessing=T
die Lippen sprechen, die
uns im Hause des Professors Wegrath, eines Malers,
Man kann nicht leugnen, es ist eine höchst feine,
beichten zu wollen. Und w
eines Akademiedirektors. Wir sehen seine kranke Frau
erlesene Kunst, die in diesem anderswo oft gespielten,
Augen Julians sieht, erfe
Gabriele, seine beiden Kinder, Felix, den Lieutenant, und
hier zum erstenmal aufgeführten Stücke von Arthur
Kaum zwei Worte werden
die etwa zwanzigjährige Johanna. Ein Hausfreund stellt
Schnitzler das Wort ergreift. Da werden die grausamsten
sich vor, ein Herr v. Sala, reicher Mann ohne eigentlichen und sie genügen Felix,
Dinge abgehandelt, geschieht Trauriges und Traurigstes
von Akt zu Akt, ist das Menschenleben auch nicht viel Beruf, zeitweilig ein Dichter und allezeit autonomer diesem Mann und diesem B
mehr wert als in der blutigsten Tragödie. Aber alles! Lebenskunstler, und wir alauben, zwischen ihm und und er weiß alles. Die Se