II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 509

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18. Der
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Ausschnitt auss piitger Zeitung
wom:
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Tepilitzer Stadttheater.
„Der einsame Weg“.
A#tynöd von Arthur Schnitzler.
Fin=Schnitzler=Abend mit
gebegten Kräften. Diesmal haben die Her¬
ren Gradnitzer und Serbouset, die,
wenn wir nicht irren, Mitglieder des Aus¬
siger Stadttheaters sind, die Lücken unseres
Schauspiels ausfüllen müssen. Sie taten es
nach bestem Können. Doch das fünfaktige
Werk des Wiener Dichters verlangt etwas
mehr als uns von dieser Seite geboten wer¬
den konnte. Ob der neue Heldenvater Herr
Brüngger einen Gewinn für uns bedeutet,
läßt sich nach seinem Auftreten als Prof.
Wegrath nicht behaupten. Er scheint wie der
Bürokrat gewordene Künstler, den er zu ver¬
körpern hatte, ein Mann der Praxis zu sein
u. zeigte mehr als der Akademiedirektor alten,
wirklich alten Stil. Das Schicksal des Abends
lag zum Glück in den geschickten Händen hei¬
mischer Kräfte. Können wir bei diesem Anlas¬
se aller Mitwirkenden, namentlich der Her¬
#en Lichtenberg und Kraus und des
Frl. Trebitsch mit uneingeschränkter An¬
erkennung gedenken, so müssen wir, um nicht
ungerecht zu sein, die überraschend glänzende
Leistung Frl. Mittlers als Irene Herms
besonders hervorheben. Die junge Küstlerin,
die uns wiederholt Proben eines starken
Talents gegeben hat, vermochte in dieser
Rolle die weitgehendsten Erwartungen zu
übertreffen. Erscheinung, Bewegungen und
Sprache waren von einer so liebenswürdig
natürlichen Einfachheit und kaum sich selbst
bewußten Ueberlegenheit, daß man den Ein¬
druck gewinnen mußte: das ist nicht bloß
Fleiß und Intelligenz, das ist das Talent,
das einer Künstlerin in die Wiege gelegt ist.
Herr Kraus verstand es, sich neben dieser
Irene als Fichtner zu behaupten. Das ist
ein verdientes Lob. Gewiß nicht geringeres
gebührt Herrn Lichtenberg, dessen Felix
in jeder Hinsicht ein Erfolg war. Frl.
Böcker befriedigte auch als Gabriele, Frl.
Trebitsch beeinträchtigte die Wirkung ihres
beseelten Spieles recht unnötig durch die über¬
mäßige Kürze ihres hochmodernen Trauerge¬
wandes. Das sehr gut besuchte Haus folgte
mit lebhaften Beifallsäußerungen der im
Ganzen wohlgelungenen Vorstellung, die von
Herrn Kraus geleitet wurde.