II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 597

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18. Der einsane Nen
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Blückwünsche einer Anzahl hiesiger und auswaricher Brudelter
eine, sowie des Männerturnvereins. Der Zug des Herzens treibe ihn
nvorzunehmen,
* Rothfels der Nachfolger Windelbands. Der Ber# er Privat- zur Melodia in welcher Gemütli hkeit und Einigkeit herrsche. Eine
utz in manchen
hörden und der dozent, Archivrat am Reichsarchiv in Potsdam, Dr. Hans Roth= große Zahl von Vierteljahrhude-Juhilaren konnte Ehrungen ent¬

Ganze Sätze blieben Geheir
n Gedanken, ja von diesem gealterten Goethe — oder sagen wir richtiger: gealterten
Streichen! Streichen!, will ich
rum censeo, das da heißt
Anatol machen möchte. Am Ende wäre es das Richtige gewesen,
Schnitzler spielt
erst gar nicht anfangen; aber bis in die zwölfte Stunde hinein sollte
Herrn Pledath mit Herrn Marlitz tauschen zu lassen, der jetzt für
von Hofmanns¬
selbst „die menschlich allgemeinste und gültigste Dichtung Arthur
den Doktor Reumann, einen Bewunderer Johannas, vielleicht etwas
geigen läßt. Es
Schnitzlers“ (Richard Specht) wirklich nicht währen.
zu alt erschien. Eine wahre Erfrischung bringt in die dauernde
ja nur in dem
Ludwig Goldstein.
Dunkelstimmung das erste Auftreten der Wiener Schauspielerin —
na, von Sala).
zumal wenn sie von Jutta Versen gemimt wird. Sie legte
die der Worte.

Wert darauf, nicht bloß eine beliebige Irene zu spielen, sondern dis¬
Schnitzler dem
kret auch die einstige Königin der Kulisse anzudeuten, deren erstes
k gerecht gewor¬
Stadttheater.
Bild den Ruhm eines jungen Malers begründete. Jutta Versen ver¬
Akt ein leichter
Gastspiel Bruno Korell als Tannhäuser.
zapfte die kleinen Bosheiten mit unnachahmlicher Grazie war ent¬
Sohn, die letzten
In dem Zyklus „Deutiche Opernabende“ gab es am Sonnabend
zückend in den an sich schwierigen Uebergängen von einem Thema zum
rden Werke wie
eine Wiederholung von Wagners „Tannhäuser“ mit Bruno
andern und entwickelte so viel Charme und Natürlichkeit, daß man
bleiben als un¬
Korell als Vertreter der Titelrolle. Korell, in der Aera Hertzer
darüber die Bretter mit ihrer engen Begrenzung vergaß. Herrn
ie ist die abster¬
ständiges Mitglied unseres Opernensembles, zurzeit Heldentenor am
Magnus' Felix war uns auf die Dauer zu weichlich. Kreuz¬
aft, die der Do¬
Danziger Stadttheater, hat sich schon unlängst als Lohengrin in einer
himmelschockschwerenot — Felix bleibt doch immer Ulanenleutnant
Keines Capua der
Sonntagnachmittagsvorstellung mit bestem Erfolg um unsere Oper
(dessen unterschlagene Uniform vielleicht belebend auf ihn eingewirkt
worden als hier.
verdient gemacht. Auch sein Tannhäuser gewann ihm am Sonnabend
hätte) und überdies Vertreter der kommenden Generation, von der
die volle Gunst des Publikums, obgleich der stürmische Minnesänger
enen Geistigkeit
man die Besserung aller Dinge erhofft. Die merkwürdig gemischte
mit dem heißen Blut dem Naturell des Gastes nicht so unmittelbar
nn recht lohnend
entspricht, wie der seraphische Held der jüngeren Wagneroper. Korell
Johanna, dieses sonderbare Geschöpf mit Seelenwanderungsglauben
Nach meinem
hat seinen Liebesritter in Vortrag wie in Darstellung bis aufs feinste
und zweitem Gesicht, dessen Freitod wie ein großes Fragezeichen am
gut möglich. Es
sich zurechtgelegt und planvoll ausgearbeitet; er blieb der Rolle stimm¬
Schluß wirkt, ist doch zu literarisch ausgeklügelt, als daß ihr Vikto¬
daß die urtüm¬
lich nichts schuldig und wußte deren Eindruck von Akt zu Akt zu stei¬
ria Strauß zu wirklichem Leben hätte verhelfen können. Prächtig
erden könnte, —
gern. Aber schon die äußere Erscheinung des Gastes wollte sich mit
hielt sich Egger=Sell — mochte auch dies nur eine Notbesetzung
“ des Personen¬
dem Charakter des kühnen, jeder Temperamentslaune nachgebenden
sein — als Wegrat, und Frau Tergast=Grawz repräsentierte
ufzutreiben sind.
Sängers nicht recht decken. Dieser Tannhäuser war nicht ganz der
würdig die todgeweihte Gattin.
icht gerade eine
jugendliche Feuerkopf nach Wagners Ideal, so lebendig Korell auch
Spielleiter Fritz Richard Werkhäuser wurde am Schluß
kals Oesterreicher
als Darsteller zu agieren wußte. Er spielte zuviel, zu krampfhaft,
von einer Gruppe junger Theaterfreunde begeistert herausgejubelt,
und darunter erlitt die schauspielerische Leistung Einbuße. Im dritten
Vorsprung, daß
Akt bei dem Hauptstück der ganzen Partie, der Erzählung der Rom¬
und es war wirklich der Aufführung anzumerken, daß ihr vom Re¬
Mittelpunkt des
fahrt, wuchs Korell erst so recht in seine Aufgabe hinein und fand hier
gisseur viel Mühe, Fleiß, Liebe und höherer Schliff zugewendet wor¬
kinne beherrschte.
den großen Zug, die breite Linienführung für dieses erschütternde
den war. Nur hätten ein paar kräftigere Akzente und vor allem
auf Taille gear¬
Seelengemalde Hier wurde zum unmittelbaren Erlebnis, was in
lauteres Sprechen nichts geschadet. Daß dieses herbstliche Moll¬
vom Leben Ab¬
den früheren Akten zum Teil Ausfluß gekünstelter Nuancen gewesen
Konzert nicht m Pauken und Trompeten und noch im zartesten
er in der Hand,
war. Das Publikum feierte den Gast besonders herzlich. Aus der
Geigensolo con zordino gespielt werden muß, ist selbstverständlich.
Zurückbleibenden.
weiteren Vorstellung hoben sich die schon gebührend anerkannten Lei¬
Andererseits bleibt es bei jedem Theaterabend doch immer die Haupt¬
stungen der Damen Lützow (Venus). Mentzel (Elisabeth) und der
Geist noch an
sache, daß dem Besucher zunächst einmal die Substanz des Textes
Herren Preißler (Landgrafs, Weltner (Wolfram) heraus. Der
en Mann glaub¬
zugeführt wird, der lautliche Inhalt, aus dem sich dann erst der
Pilgerchor im ersten Akt erlebte eine böse Entgleisung, die wohl teil¬
Genie oder gar
weise auf das wenig glückliche szenische Arrangement dieses Auf¬
Frisches in jei= geistige und künstlerische ergibt. Man beliebte aber vielfach einen
H. R.
ing, die man sich Kammerton, der wirklich nur im stillen Kämmerlein zweckmäßig ist. tritts zurückzuführen ist.