II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 628

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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24

Extratt de 28.
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1928
Date
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Théätre 2
GYANASE. — Der Einsame Weg (Le Che¬
min solitaire), plèce en quatre actes de
Schnitzler, par la troupe allemande.
Nous étions sollicités d id Tôis pur ie
Thédtre anglais. à POdéon, le Thédtre
ocadémique juif, d la Porte-Suint-Mar¬
tin, et le Thédtre allemand, au Gymnase.
On nous comble, en vérité! Un de ces
sours, vous verrez que la stabftisation
S’imposerd.
Nous avons opté pour le Gymnase, d
cause de M. Albert Bassermann, unc des
réputations dramatiques de 1'Allemagne.
I jouait une piece de Schnitzler, moins
spécifiquement germanique que le Dé¬
mon de la terre. Peut-étre cüt-il pu choi¬
sir une meilleure carte d’échantillon de
ses moyens, qui sont voriés et solides.
La famille Wegrath parait heureuse ;
mais la mère vient à mourir et le père,
dtrecteur de l’Acudémie des Beaug-Arts,
se désintéresse du fils et de la fille qu'il
d. Or, ce fils, Félig, est le fruit des
amours de sa mère et d’un ami de la fa¬
mille qui répele an jeune homme le se¬
cret de sa naissance. C’est assez pour
aue la voin du sang... Koigne Félig du
véritable anteur de ses jours et le jette,
du contraire, dans les bras de son pére¬
putatif, dont l’a rapproché 1e suicide de
Johanné Weygrath, la scur séduite pes
un autre & ami de la famille 2.
La piece, tradnite et udaptée por M.
R. Lenormand. doit étre jouée la saison
procheine d l’Odéon. Nous scrons Miena
d mème d’en parler. Elle est interprétée
drec plus d’autorité que de naturel par
M. et Mme Bussermann, MM. Carl Goctz,
Werner Schoff. Otto Stoeckel et Loos.
La mise en scène est lonabie; quant
aun décors, il est préférable de nen rien
dire.
##ealer und Kunsk
RREEAR

Schnitzlers „Einsamer Weg“ in
1
Paris
Ge
Paris, 26. Juni. Die von Professor Eugen
Robert geführte Truppe von Berliner Schau¬
Sa¬
spielern hat, nachdem sie acht Tage lang Wede¬
Neu
kinds „Erdgeist“ gespielt hatte, gestern abends
lei
für die nächste Gastspielwoche Schnitzlers
neue
Einsamen Weg“ gebracht. Die gestrige Erst¬
poni
aufführung unter der Regie Eugen Roberts

fand starken Beifall und hat einen tiefen Ein¬
druck hinterlassen.
Kai
Karl
Das deutsche Gastspiel in Paris.
Schnitzlers „Einsamer Weg“ im Gymnase¬
Theater.
PARIS, 26. Juni.
Schnitzlers melancholisches Lebemanns-Drama „Der einsame
Weg“ brachte gestern bei der ersten Aufführung im Gymnase¬
Theater den deutschen Schauspielern und ihrem Führer Professor
Eugen Robert einen echten und der guten künstlerischen Arbeit
wohlverdienten Erfolg. Ein Halbes Dutzend Hervorrufe nach jedem
Akt, Applaus bei offener Szene nach Bassermanns Abgang im
letzten Aulzug, zum Schluss laute Rufe nach dem Spielleiter
Robert — diesmal gab es keine halbe Zustimmung und keinen
höflichen Zweifel wie bei Wedekinds „Erdgeist“. Das Stück¬
Schnitzlers hat interessiert, und die deutsche Bühnenkunst hat
ehrenvoll gesiegt.
„Der einsame Weg“ Arthur Schnitzlers ist seit einem Viertel¬
jahrhundert auf den meisten Bühnen Deutschlands und Oester¬
reichs gespielt worden. Viele gute Aufführungen dieses dank¬
baren Schauspielstücks sind bekannt. So mag es als das beste
Lob für die Pariser Vorstellung gelten, dass man von ihr sagen
darf, sie konnte so, wie sie gestern gezeigt wurde, in einem
ersten Theater Deutschlands und vor dem geistig reichsten Publi¬
kum bestehen. Allen Künstlern standen ihre Rollen zu Gesicht
wie gutsitzende Kleider; nichts erschien als angelernt, die Men¬
schen Schnitzlers wurden lebendig und eine wohltuende Diskre¬
tion milderte an manchen Stellen die für den Geschmack von
heute gefährliche Sentimentalität.
Albert Bassermann als Stefan von Sala gewann durch seine
männliche Vornehmheit die Herzen der Pariser Damen ebenso
schnell wie das sehnsüchtige kleine Herz des süssen Mädels
Johanna. Käthe Haack als Johanna gefiel durch ihre un¬
theatralische innige Einfachheit, Else Bassermann, eine elegante
Irene Herms, Werner Schott in seiner verhaltenen Wärme ein
sympathischer Felix, der Karl Götz als interessanter Professor
Wegreth, Theodor Loos als Arzt, Cläre Karten als die sterbende
Frau, das süsse Mädel von einst: Alle zeigten ohne aufdringliche
Mache, was auf deutscher Bühne als gutes Theater gilt. Für
deutsche Zuschauer, die lange keine deutschen Aufführungen
gesehen haben, war die Darstellung des JulianEichtner“eine
angenehme Ueberraschung: Otto Stoeckl, eine männliche Erschei¬
nung und ein klarer Sprecher, der dem Sala Bassermanns mehr
als die Stichworte gab.
Es war ein angenehmer Abend, was in Paris viel mehr be¬
deutet als in Berlin. Ob der mutige Professor Robert Geld von
den grossen Boulevards nach Häuse bringen wird, steht dahin,
aber Ehre hat er sich mit seinem Gastspiel geholt.
P. B.
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