II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 0), Marionetten. Drei Einakter, Seite 13

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17.4. MarionettK
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
Nr. 76
„OBSERVER“
V. österrsbehördl. cone. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
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Neue Badische Landos-Zeiturg
Ausschnitt aus:
Mannheim.
vor (2400
Aus Berlin schreibt man:
Wolzogens „Ueberpreti!“ seierte am Freitag seine 50. Auf
führung. Dabei spielte man zum ersten Mal Schnitzler¬
„Marionettem“ In einer sehr witzigen Weise werden
hier die Bühnenpunzen unserer lieben, guten Dichter als¬
wirkliche Marione#ten vorgeführt. Der Scherz ist
einen guten Scherz ein klein wenig zu lang und paßte in
der Art, wie der sich giebt, eigentlich auch besser
die ganz Intimen de¬ Theaters und der Literatur. Aber die
geistreiche Bohememanier, in der Schnitzter sich mit dem
eigenen Handwerk abfinde## er darf es gerade deshalb. wert
50
Für
100 er mehr als ein Handwerker der Kunst ist!, hal don
200 etwas sehr Anziehendes und beweist auf's neue, mit
500 welch witzigem Kopf wir es in dem Wiener Dichter in
200.—) —.
1000 thun haben.
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blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und wirthschaftliche Leben
des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mittheilungen
werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Praspecte gratis und franco.
box 22/10
12. März 1901.
* Kunstnachrichten aus Reichenberg. In
der nächsten Zeit wird im hiesigen Stadttheater die
deutsche Volksoper „Graf von Gleichen“ von dem
heimischen Tondichter Franz Mohaupt (Textbuch
von Peter Riedl) zur Aufführung gelangen. Reichen¬
berg ist die erste Bühne, auf der das Werk aufgeführt.
wird. Donnerstag ging auf unserer Bühne zum
Besten des trefflichen Spielleiters und Charakterdar¬
stellers Franz Schimke Hermann Bahrs Lustspiel
„Wienerinnen“ über die Bretter und errang bei vor¬
züglicher Darstellung einen bedeutenden äußeren Er¬
folg. Am 27. und 28. April wird der Reichenberger
Männergesangverein im hiesigen Stadttheater Eduard
Stehles großes Tonwerk „Frithjofs Heimkehr“ unter
Mitwirkung der Frau Kury=Wodak aus Wien und.
des hiesigen Opernsängers Robert Sein zur Auf¬
führung bringen.
4 E. Wolzogens „BuntesTheater“. Aus Berlin
wird uns geschrieben: Das Bunte Theater Wolzogens
hat es nicht nur glücklich auf 50 Vorstellungen ge¬
bracht — es waren zunächst nur 30 geplant — sondern
alle waren auch auf Tage hinaus ausverkauft und der
Andrang läßt noch immer nicht nach. Ernst von
Wolzogen hat mit diesem Unternehmen auch glänzen¬,
den materiellen Erfolge erzielt, die er selbst wohl
kaum in diesem Umfange erwartet hatte. Die
50, Jubiläumsvorstellung gestaltete sich denn auch zu¬
nächst zu einer versönlichen Huldigung für ihn. Das
Publicum spendete ihm freudigen Beifall und seine
Mitarbeiter überschütteten ihn mit kostbaren Blumen¬
gewinden und riesigen Lorbeerkränzen, wofür er sich
ihnen entsprechend erkenntlich zeigte. Man ist hier
an dergleichen Scherze nicht gewöhnt und duldet sie
allenfalls bei italienischen Opernaufführungen. Im
Bunten Theater, wo Alles einen gemüthlichen, fast
familiären Anstrich hat, nahm man indessen daran
keinen Anstoß und ließ sich durch diese blumenreiche
Selbstberäucherung die gute Laune nicht verderben¬
Das Programm für diesen Festabend des Ueberbrettls
hatte einen übermäßigen Umfang und brachte deshalb
auch manches Unterwerthige.: Im Ganzen aber über¬
wog das Bessere und Gute, so daß auch diejenigen
auf ihre Kosten gekommen sein dürften, die ihre Ein¬
trittskarten zu den Ueberpreisen von den durch die
Erfolge dieses Ueberbreitis übermüthig gewordenen
Händlern erstanden hatten. Als besondere Neuheit sei
an erster Stelle erwähnt, daß neben Wolzogen noch
zwei andere „lebendige“ Dichter auftraten und ihre
Dichtungen in eigener Person vortrugen: der Wiener
Humorist Pferhofer, der einige sehr witzige und viel¬
belachte Epigramm zum Besten gab, und der Düssel¬
dorfer Poet Heinz Haus Evers, der einige satirischge¬
färbte Fabeln und Legenden erfolgreich vorlas. Einen
guten Erfolg hatte auch der Wiener Recitator Marcel
Salzer namentlich mit einer köstlichen Geschichte vom
„Rabbi von Krotoschin“, während ein anderer Wiener,
auf den für diesen Abend ganz besonders hohe Er¬
wartungen gesetzt waren, ziemlich versagte. Arthur
Schnitzler, der geisivolle, witzige dramatische Schrift¬
steller, hatte einen „Spaß“ — wie er selbst es nannte,
im Form eines Puppenspiels auf einem Marionetten¬
#theater des Wiener Wurstelpraters beigesteuert. Der
Dichter bietet eine Satire auf gewisse französische und
deutsche Schablonenstücke, die jedoch zu lang gerathen
und im Garzen doch zu wenig witzig ist, um den er¬
hofften Erfolg zu finden, namentlich am Schluß eines
überlangen Programms. Die Hälfte der Zuhörer
ergriff mitten in dem Spaß die Flucht, was dem
unter dem „Volk“ auf der Bühne befindlichen Ver¬
fasser begreiflicher Weise gar keinen Spaß machte.
Er wandte dem Publicum schließlich entrüstet den
Rücken. Ein anderer kleine: Einacter mit dem fürchter¬
je saum noch