2
17.4. Marionettenklus
teknolm, St. Peters¬
107
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
IR FEG. 2: 12
NER CARICATUREN
vom:
Im Deutschen Volkstheater
„Marinnatten“ von Artur Schnitzler,
drei Einakter, welche die gewundensten
Voraussetzungen haben, Hobelspäne,
welche als Nebenprodukt von Schnitzlers
Arbeit gefallen sind und nicht so prerät-
voll hätten aufgehoben werden müssen.
Der Autor will dartun, daß wir eigentlich
alle Puppen sind und keinen Grund haben,
über die an Drähten gezogenen Marionetten
des echten Puppentheaters zu lachen.
Zugegeben, das Schnitzler Recht hat,
ist noch immer kein Grund vorhanden,
die zappelnden Bewegungen von Puppen
durch erwachsene Künstler vorführen zu
lassen.
Auf der Bühne müssen unter allen
Umständen echte Menschen stehen und
selbst in Marionetten suchen wir unsere
Empfindungen hineinzulegen.
Das umgekehrte zu machen, ist ein
„Dreh“, der auf Sensation berechnet ist
und verstimmt.
Schnitzler sollte den von den Vätern
ererbten „Dreh“ verlieren, um ihn nicht
mehr zu besitzen — sonst behält Professor
Sombart Recht mit der Bekämpfung der
Assimilation.
box 22/11
, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Gend, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolls,
Bew-Fork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellemnangabe eame Geuühr.
Ausschnitt aus:
#
„Wiener Bilder
Ze
Wiener Thrakerbilder.
Deutsches Volkstheater. Ein Einakterabend von
„Arthur Schnitzler. Drei vom geistvollen Dialog des
Dichters beseelte Einfälle, die, verschieden in Art und
Wert, durchweg von hoher Kultur sind. Das erste
— der „Puppen¬
Spiel der „Marionetten“
spieler“ — ist literarisch am höchsten zu werten. Es
entrollt in retrospektiver Technik ein Lebensschicksal und
zeigt eine dämonisch überhauchte Bohemefigur, deren Ver¬
wandtschaft mit Ibsen unverkennbar ist. Ganz steifes
Marionettenspiel — auch im geistigen Sinne — ist „Der,
tapfere Cassian“, mit dem weder die Darsteller¬
(Frau Glöckner ausgenommen) noch das Publikum
etwas anzufangen wußten. Im letzten Einakter „Zum
großen Wurstel“ wird der verbindende Gedanke der
drei Spiele sichtbar: man sieht die Schnüre, an denen
die Marionetten hängen, und erst der „Unbekannte im
blauen Mantel“ zerhaut sie mit einem Schwerthieb.
Die Satire des Einakters gefiel, der ernste Schluß stieß
auf Widerspruch. Die Darsteller, allen voran die Herren
Kramer, Homma und Onno, sowie die Damen,
Glöckner und Waldow, führten die Spiele übet
A. W0
manche Fährlichkeit hinweg zum Siege.
*
17.4. Marionettenklus
teknolm, St. Peters¬
107
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
IR FEG. 2: 12
NER CARICATUREN
vom:
Im Deutschen Volkstheater
„Marinnatten“ von Artur Schnitzler,
drei Einakter, welche die gewundensten
Voraussetzungen haben, Hobelspäne,
welche als Nebenprodukt von Schnitzlers
Arbeit gefallen sind und nicht so prerät-
voll hätten aufgehoben werden müssen.
Der Autor will dartun, daß wir eigentlich
alle Puppen sind und keinen Grund haben,
über die an Drähten gezogenen Marionetten
des echten Puppentheaters zu lachen.
Zugegeben, das Schnitzler Recht hat,
ist noch immer kein Grund vorhanden,
die zappelnden Bewegungen von Puppen
durch erwachsene Künstler vorführen zu
lassen.
Auf der Bühne müssen unter allen
Umständen echte Menschen stehen und
selbst in Marionetten suchen wir unsere
Empfindungen hineinzulegen.
Das umgekehrte zu machen, ist ein
„Dreh“, der auf Sensation berechnet ist
und verstimmt.
Schnitzler sollte den von den Vätern
ererbten „Dreh“ verlieren, um ihn nicht
mehr zu besitzen — sonst behält Professor
Sombart Recht mit der Bekämpfung der
Assimilation.
box 22/11
, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Gend, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolls,
Bew-Fork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellemnangabe eame Geuühr.
Ausschnitt aus:
#
„Wiener Bilder
Ze
Wiener Thrakerbilder.
Deutsches Volkstheater. Ein Einakterabend von
„Arthur Schnitzler. Drei vom geistvollen Dialog des
Dichters beseelte Einfälle, die, verschieden in Art und
Wert, durchweg von hoher Kultur sind. Das erste
— der „Puppen¬
Spiel der „Marionetten“
spieler“ — ist literarisch am höchsten zu werten. Es
entrollt in retrospektiver Technik ein Lebensschicksal und
zeigt eine dämonisch überhauchte Bohemefigur, deren Ver¬
wandtschaft mit Ibsen unverkennbar ist. Ganz steifes
Marionettenspiel — auch im geistigen Sinne — ist „Der,
tapfere Cassian“, mit dem weder die Darsteller¬
(Frau Glöckner ausgenommen) noch das Publikum
etwas anzufangen wußten. Im letzten Einakter „Zum
großen Wurstel“ wird der verbindende Gedanke der
drei Spiele sichtbar: man sieht die Schnüre, an denen
die Marionetten hängen, und erst der „Unbekannte im
blauen Mantel“ zerhaut sie mit einem Schwerthieb.
Die Satire des Einakters gefiel, der ernste Schluß stieß
auf Widerspruch. Die Darsteller, allen voran die Herren
Kramer, Homma und Onno, sowie die Damen,
Glöckner und Waldow, führten die Spiele übet
A. W0
manche Fährlichkeit hinweg zum Siege.
*