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17.2. Der tanfere Cassian
das Pring..
spieler“ an Fäden geleitet werden, und zwar mit über= märchen, die Wirkung erhöhen, anstatt sie zu mindern.
raschender Geschicklichkeit. Die Sprecher oder Sänger stehen Jedenfalls ist es der Leitung der „Lit. Ges.“ sehr zu danken,
in den Kulissen. Ein komplizierter, an Vielseitigkeit den daß sie diese interessanten Gäste herbeirief, und den Beifall
Vorrichtungen der großen Bühnen nicht nachstehender der den Künstlern hinter und vor den Kulissen zuteil warb,
Apparat regiert die elektrische Beleuchtung. Die Dekoratio¬
B. W—g.1
hatten sie alle reichlich verdient.
nen sind von tüchtigen Künstlern gemalt, die Möbel und
Die Literarische Gesellschaft ist in der Lage, für
Requisiten gediegen und wertvoll. Das vortrefflichste sind die morgen nachm tag ½4 Uhr stattfindende Aufführung des
Marinonetten selbst. Es sind wahre Kunstwerke ganz Marionettentheaters eine beschränkte Anzahl von Billetts
hervorragender Könner wie Ignatius Taschner und Josef auch an Nichtmitglieder abzugeben. Die Karten sind in
Wackerle. Aber der Leser wird nach der Gesamtwirkung der Hofbuchhandlung und an der Kasse erhältlich.
aller dieser interessanten Dinge fragen. Sie ist jedenfalls
##a#d nan Rudaff Presber.
bemerkenswert; das #schmackvolle Hans bildet einen stil¬
gerechten Rahmen um die Guckkastenöffnung, über der ein
schelmischer Rokokoherr allegorisch seine Maske lüftet, und
die Verdunkelung des Saales konzertriert die Aufmerk¬
samkeit auf das kleine helle Viereck. Den Mitteln dieser
Kunst schien ein puppenhaft zierlich, naiv altmodisches Werk
wie die „Serva Padrona“ allerdings noch mehr angemessen
als A. Schnitzlers „Tapferer Kassian“ der zwar als Puppen¬
spiel gebacht ist, aber in seiner halbtragischen, doch mehr
aufs Psychologisch=Charakteristische ausgehenden Art dem
Wesen der Marionettenbühne ein wenig zu widerstreben
scheint. Gesprochen und gesungen wurde übrigens ganz
trefflich; den Kassian sprach Direktor Braun, die übrigen
Mitwirkenden waren Dresdner Künstler, die ungenannt zu
bleiben wünschen. Die Klavierbegleitung besorgte der fein¬
sinnige Karl Pretzsch. Um noch einmal auf die agieren¬
den Künstler, die Marinoetten nämlich, zurückzu¬
kommen: was am längsten im Gedächtnis bleibt, ist
die Feinheit, Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit ihrer
Hände. Dagegen wird ein gewisser Gegensatz zwischen der
Starrheit des Puppengesichts und diesen sprechenden Hän¬
den wohl immer empfunden werden. Diese Starrheit
würde freilich unter Umständen, etwa in einem Schauer¬
17.2. Der tanfere Cassian
das Pring..
spieler“ an Fäden geleitet werden, und zwar mit über= märchen, die Wirkung erhöhen, anstatt sie zu mindern.
raschender Geschicklichkeit. Die Sprecher oder Sänger stehen Jedenfalls ist es der Leitung der „Lit. Ges.“ sehr zu danken,
in den Kulissen. Ein komplizierter, an Vielseitigkeit den daß sie diese interessanten Gäste herbeirief, und den Beifall
Vorrichtungen der großen Bühnen nicht nachstehender der den Künstlern hinter und vor den Kulissen zuteil warb,
Apparat regiert die elektrische Beleuchtung. Die Dekoratio¬
B. W—g.1
hatten sie alle reichlich verdient.
nen sind von tüchtigen Künstlern gemalt, die Möbel und
Die Literarische Gesellschaft ist in der Lage, für
Requisiten gediegen und wertvoll. Das vortrefflichste sind die morgen nachm tag ½4 Uhr stattfindende Aufführung des
Marinonetten selbst. Es sind wahre Kunstwerke ganz Marionettentheaters eine beschränkte Anzahl von Billetts
hervorragender Könner wie Ignatius Taschner und Josef auch an Nichtmitglieder abzugeben. Die Karten sind in
Wackerle. Aber der Leser wird nach der Gesamtwirkung der Hofbuchhandlung und an der Kasse erhältlich.
aller dieser interessanten Dinge fragen. Sie ist jedenfalls
##a#d nan Rudaff Presber.
bemerkenswert; das #schmackvolle Hans bildet einen stil¬
gerechten Rahmen um die Guckkastenöffnung, über der ein
schelmischer Rokokoherr allegorisch seine Maske lüftet, und
die Verdunkelung des Saales konzertriert die Aufmerk¬
samkeit auf das kleine helle Viereck. Den Mitteln dieser
Kunst schien ein puppenhaft zierlich, naiv altmodisches Werk
wie die „Serva Padrona“ allerdings noch mehr angemessen
als A. Schnitzlers „Tapferer Kassian“ der zwar als Puppen¬
spiel gebacht ist, aber in seiner halbtragischen, doch mehr
aufs Psychologisch=Charakteristische ausgehenden Art dem
Wesen der Marionettenbühne ein wenig zu widerstreben
scheint. Gesprochen und gesungen wurde übrigens ganz
trefflich; den Kassian sprach Direktor Braun, die übrigen
Mitwirkenden waren Dresdner Künstler, die ungenannt zu
bleiben wünschen. Die Klavierbegleitung besorgte der fein¬
sinnige Karl Pretzsch. Um noch einmal auf die agieren¬
den Künstler, die Marinoetten nämlich, zurückzu¬
kommen: was am längsten im Gedächtnis bleibt, ist
die Feinheit, Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit ihrer
Hände. Dagegen wird ein gewisser Gegensatz zwischen der
Starrheit des Puppengesichts und diesen sprechenden Hän¬
den wohl immer empfunden werden. Diese Starrheit
würde freilich unter Umständen, etwa in einem Schauer¬