II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Der tapfere Cassian. Puppenspiel in einem Akt (Generalprobe), Seite 100

17.2. Der tanfere Gassian box 22/7
amssumen Neueste Nachlichten
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Eisenfresser war, entfernte er sich darstellerisch]?
doch vom zarten Stil des ganzen.
Thegier und Musik
Dem Publikum gefiel die herzzerbrechende
* Kammers###se. Der tapfere Cassian,
Geschichte von dem unglücklichen Martin, der
das schöne, mszancholische, vor mehr als einem
in einer Viertel"unde #as allen Himmeln seines
ahrzehnt entstandene Puppenspiel Arthur
hochanschwellenden Glückes stürzt, fast noch
nitlexs machte den Beschluß des derb¬
mehr als der derbe italienische Schelmenstreich,
mischen „Mässdragola“=Abends. Auch in der
und so wurde Der mit einer Sinmütigkeit
dichterischen Anschauungsweise liegen Jahr¬
applaudiert, die diesen ungemein smüsanten
hunderte zwischen beiden Werken; Schnitzlers
Avend zu einem vollen Erfolg abrundete. E.
Einakter zeigt vor allem, um wieviel sentimen¬
Kleine Chronik
taler wir geworden sind, wenn wir von Glück
Aus Wien drahtet unser K. Sch.=Mitarbeiter: In 1
und Liebe reden.
der Volksoper hat die erste Aufführung des Musik¬
dramas Dieteten Augen von Eugen 5' Albert
Paul Branns einzigartiges Münchner Ma¬
sensationellen Erfolg ehabt. Die Vorstellung unter
rion#itentheater von dem man leider gar nichts
Dircktor Maders Leitung war prächtig, Frau Bartsch
mehr sieht und hört, hat dieses Puppenspiel zu¬
Jonas als Myrtocle ausgezeichnet; die Inszenferung
erst vor Jahren in einer so künstlerischen Weise
von Oberregisseur Markowsky brachte Bühnenbilder¬
Form werden lassen, daß man zweifeln durfte,
die wie Gemälde von Piglhein wirkten.
ob die immerhin zu großen Figurinnen lebender
Darsteller diesen Eindruck des Spielerischen
Marionettenhaften erreichen würden. Otkö
Zosss Regie hat aber in einer auch die zusam¬
menfassende Funktion eines geschmackvollen
Rahmens erfüllenden Ausstattung glückliche
Vorbedingungen für eine Aufführung gefunden,
die stilistisch mit zum Besten gehört, was die
Kammerspiele in der letzten Zeit gehoien haben.
Das Niveau des Einakters wurde durch Frl.
Binders, in jeder Bewegung melodiösen listig¬
jugendlichen und doch, ach so törichten Studen¬
ten Martin bestimmt. Man erinnert sich nicht,
auf der Bühne einem weiblichen Pierrot begeg¬
net zu sein von so viel Zartheit und Grazie der
Empfindung. Frl. Lichnowskis rosenrote Sophie
nahm wohl aus der Gewißheit, püppchenhaft gut
auszuseben, eine neue, kolette Sicherheit. Herr
Kellerhals versuchte als nußknackerhaft heraus¬
staffierter Cassian die etwas grauenhafte Be¬
weglichkeit einer Marionette zu erreichen, aber
so treffend seine Satire auf den säbelrasselnden