II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 28

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17.1. Der Punpenspieler
Charakterist# sind diese Erkenntnismomente gestaltet. Ganzl der Uebertragung auf die
Jeuilleton.
unsentementgl natürlich, denn dieser Charakter, dem die dünner geworden. Die Brü
freiwitlig angenommene Maske zur Natur geworden, ergiebi
fast ganz und die „Handlu
sich nicht. Nur wie aus weiter, Ferne aus verstohlendsten
Berliner Theater.
Reihe von Situationen, die
Seelenwinkeln, spürt man eine wunde Bitterkeit und ein
machtes Gefühl geben, dargest
Am Sonnabend, dem ersten stark besetzten Premieren¬
Heimweh nach solch einfältig stulen Frieden, und wort¬
In all diesen Szenen #5
schlachttag, der neuen Saison ging das Deutsche Theater
los spricht die quälerische Leere des Einsamen in jenem
sprochen, aber das wahrhaft
mit 2 Werken ins Feuer, freilich ohne Gegenfeuer zu er¬
Augenblick ihr Wünschen, als er das Kinder der Beiden,
Wirkung wird uns nicht. Der
wecken. Es brachte eine einaktige psychologische Studie von
das seinen Namen trügt, küßt. Aeußerlich bewahrt er aber
die höllischen Kreise, in die
Arthur Schnitzler „Der Puppenspieler“
die cynisch=skeptische Ueberlegenheit und er nimmt seinen
von
steilung hineingewirbelt wird,
gedrängter Charakteristik und starker innerer Wahrheit, dabei
stolzen Abgang, souverain erhaben diesem kleinlichen Herden= zu offenbaren.
glück gegenüber.
aber zu kühl rechnerisch, zu sehr als sichere,, präzise Glei¬
Das Motiv hätte drama
chung angelegt, als daß sie wärmere Anteilnahme hätte
Die außerordentliche Intelligenz dieses fein gestricht ein tragikomisches. Das Trug
auslösen können. Ein Gewinn war es trotzdem das zu
ten und so geistreich reproduzierten Kleinkunstwerks in¬
sehen, denn Albert Bassermann fand hier eine außer¬
eine ganz gewöhnliche Kokette
teressierte fehr, aber sein Gefühlsk.ima „tres sec“ war natur¬
und daß der idealistische Schw
ordentliche Aufgabe seine menschliche Erkenntnis und seine
gemäß nicht geeignet, impulsive Beifallsstürme zu entfessell
weltsdirne sich den Traum
haarscharfes Wissen komplizierter innerer Vorgänge in sicht¬
Man war kühl gestimmt, und das jetzt folgende Drama ge¬
Liebe sichtbar macht, ist ein
bare Bewegung, Geste und Ton umzusetzen, eine Wesenser¬
wollter Leidenschaft, das nur konstruiert, nur Ideenproblem
narrenspiel. Zur fratzenhaften
scheinung zu geben, subtil und nüanciert bis in die Finger# blieb, ohne Verdichtung, konnte die Hörer nicht erorbern.
werden können, zur infernal
spitzen und dabei von einer vollendet tünstlerischen Reserve
[George Rodenbachs, des toten Belgiers Schauspiel.
es nicht, nur blind und täri
alles von innen heraus entstanden, gebildet, nie von außen
„De Mirage“ (deutsch von dem seinfühligen Wiener
Mann, und weniger Schilsal
für das Publikum kommentatorisch beleuchtet. Er zeichnete
Siegfried Trebitsch übersetzt ging unter dem Titel „Trug¬
uns sein Erlebnis. Bis
den „Puppenspieler“, den Schiffbrüchigen des Lebens, der
bild“ in Szene. Eine Drumatisierung des Romans von
eine Situationskatastr
mit dem starken inneren Hochmut, seinen inneren Vorstel¬
der toten Stadt stellt es dar. Die tote Stadt ist Brügge.
den Mann der feine
kungen, mit der Kraft seines Willens das äußere Elend
Mit schwingender Sensibilität empfing der Dichter die Ein¬
der sie gleichen ##
überwunden zu haben scheint, ein lachender Philosoph
brücke duser seltsamen, erstarrien Welt, an der die Zeit ins Gesicht und ve
dem nichts mehr geschehen kann. Wie ein heimlicher Fürst
vorübergegangen. In unheimlichen Bann zog sie ihn mir
Haar der Toten.
geht er in seiner behäbigen Hülle und spielt mit Men¬
ihrens chweigenden Grachten, den schwarzen Kanälen, den
los; der Wahnsin
schen“, sieht ihrem Treiben und unnützen Wünschen zu und
verwunschenen Kähnen, den alten Kirchen und Spitälern, sein Erinnern gesch
frrut sich seiner Ueberlegenheit. Doch ein Moment kommt.
####r wie Gespenster durch die winkligen Gassen schreitenden er auf die Dirne
wo der Puppenspieler der glaubt, daß die Geschöpfe nuch
Nonnen mit den starren weißen Flügelhauben, den Gold= Frau Oskar Sau
seiner Pfrise tanzen merkt, daß er selber nur eine Rolle
#altären und den Heiligen Memlincs. Bannen wollte er erfaßt und durchdacht.
ein
zn der Komödie ist, die das Schicksal aufführt, und ##
#iefe Zeichen des Todesschlafes einer Stadt, die mitten „von drüben her“, in einer ###
eine recht tragikomische Rolle, Durch einen Zuc##
in der Gegenwart ihren Vergangenheitstraum in die Un= er und der feingestimmte
er mit einem Jugendst#und aus den Zeiten künstlerischer
##ablichkeit fortspinnt. Visionär, wie hinter grauen Flören würfen von Feromano Khn#
Hoffnung zusammme Er hatle damals schon die heimliche
#sehet in Rodenbachs Buch die Szenerie Brügges vorüber. Nebenverschleierten Elfenlandich
Pn Lebensregisseur zu sein; den scheuen, welt¬
Es genügten ihm aber offenbar die Zeichen feelischer Ein= Werk nicht zur Erscheinung
stemden Freund wollte er mutiger und zuversichtlichen durch
druckskunst nicht, er wollte auch Staffage, so ließ er auf
Einen stürmischen Begrüße
einen Liebeserfolg machen und er bestimmte ein Mädchen,
diesen Hintergründen eine Handlung sich vollzieben, die jn
in Berlin so beliebte ###tendant
das ihm blindlings ergeben war, dazu die Verliebte zu
##icher Athmosphäre wesensgleich yineinstimmt. Die Hand= neuer Herr im schick, alsreichen
spielen. Jetzt nach zehn Jahren findet er, daß aus dem
lung der Liebe zu einer Toten, die seine unheimliche Er¬
mit einem ungemein sympathif
Spaß Ernst geworden. Die beiden wurden glücklich Der
füllung darin findet, daß die Tote in einer ihr ähnlichen
auf den Plan tritt und si
fried= und heimlose sieht bei ihnen in einen still verbor¬
Frau dem Liebenden wiederkehrt, ihn verstrickt, bis dies
brachte als Prabe S
genen Hafen und muß dazu hören, daß er das Gleiche hätte
verhängnisvolle Spiel voll Einbildung, Gefühlstrug und
romantische Oper „
haben können, denn diese Frau liebte ihn damals, als sie
Täuschung mit furchtbarer Katastrophe endigt. Schon in
als die volksliedhaft
willig seinen Wunsch erfüllte. Die Augen wollte sie ihm
dem Buch war dies Erlebnis des Wittwers, der in der
schließt und den groß
dam# öffnen, doch er, dessen Hochmut größer als sein mensch¬
Tänzerin seine tote Frau wiedergefunden wähnt und donn
zeigt. Tir-c#¬
7000
liches Fühlen, bemerkte nicht die demütig ergebene Seele.
betrogen und in seiner Idee befleckt zu Grunde geht, mehr
1. enele
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Von anderen Frauen ward er betrogen und verlassen und
in symbolischer Hinweis als eine charakterisierende Ge¬
fall##der kann mc
in sicht er hier, wie in einem Traumbild, was an seines
staltung mehr die Andeutung eines interessanten Prodleuis,
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s#hen# irren Wegen für eine sanfte Einkehr unbemerkt
eigene um star
des „Rehnlichkeitssinnes“, des Zwunges der Vorstellungen
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und der „firen Idee“ als eine Verkörperung dieser Frage
Den Record der Wenscheit
9 Gleih fein in der dichterischen und schausvielerischen durch 1 bentig, libheftig gemachte Menschengeschicke #ei im Ruschauermi u
Mesenimenmre er emenen
Abend das Lessingtbeate
„Auferstehung“ nach Teis
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die Fülie 2,
und das Publikum packten, verhal
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