II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 41

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17.1. Der Punnenspieler
on 12801.

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ephon 12801.
1e Ausschnitt
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Wien, I., Concondiaplatz 4.
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Ausschnitt aus: Berliner Börsencourier
Ausschnitt aus:
PMLinR Pönern Zurrund
vom:
12/911 3
vom:
13123
Der kleine Einacter, der voraufging, „Der
Puppenspieler“ von Arthur Schnitzler,
/Dem Belgischen Stück ging ein Wienerischer Ein¬
ist eine feine dramatische Planderei, ganz mit der
acter „Der Puppenspieler“ Studie in 1 Aufzug
weichen lyrisch=sentimentalen Färbung, die allen
von Arthur Schnitzler, vorauf. Der Puppenspieler
Arbeiten dieses Autors eigen ist, auch mit dem vollen
hat ein Mädel veranlaßt, seinem Freunde, der
eine Art Duckmäuser harmloser Art war, zu
Ansatz zu einem großen Charakterdrama, dem wir
gleichfalls in allen kleinen Stücken Schnitzler's wieder
sagen, daß sie ihn liebe, damit er „energischer werde“.
Der Puppenspieler selbst heirathete seine damalige Ge¬
begegnen. Die Frische des Dialogs, der Reiz des
liebte, aber sie ging ihm durch und sein Kind starb.
Problems vermögen uns eine Weile zu fesseln.
Nun finden sich die Freunde wieder und der Puppenspieler
Schnitzler ist ein Meister der Stimmung. Seine
muß sehen, daß sein Freund seine damalige vermeinte
Kunst versagte auch in
dieser Studie nicht,
Freundin geheirathet hat und in glücklichster Ehe lebt
zumal sie
durch die vorzügliche Darstellung
Für
und Vater eines netten Söhnchens ist, das der
der Herren Bassermann (Georg Merklin),
inclusive
Puppenspieler Kind seiner Lanne nennt, weil die
Porto.
Iwald (Eduard Jagisch) und des Frl. Triescht¬
Eltern seine Puppen waren. Er selbst ist eine
1
Zahlbar
(Anna) in gefälliger Weise unterstützt wurde. Wie
inclusive
Für
Art Narciß geworden und geht von dannen. Eine 28.—] Porto.
im Voraus,
gern hätten wir die anspruchslose Studie Schnitzler's
nette Studie mit einer Rohheit, die überflüssig ist. 50.—
nach dem anspruchsvollen Schauspiel Rodenbach's
unitte ist das
Wir meinen die Stelle, wo der Freund erfährt, er 110.—f Zahlber
gesehen! Und doch behaupten die Führer dieserh sicht es den

wäre nur Object eines Spaßes gewesen. Hätte die 200.—] im Vora##s.
Abonmodernen Mystik, daß man sich in ihre Dämme¬
andern.
„ 1 kleine Frau nicht Aufrichtigkeit genug besessen, die Sache sausschnitte ist dis
Abourungen aus der Sonnenhelle der Wirklichkeit zurück¬
auch steht es den
ziehen müsse, weil diese der poetischen Empfängnißsenthaltend die
Abot ihrem Manne zu verrathen, wer weiß, was die Indis= der zu ändern.
nicht günstig sei. Unsere besten und größten dramatlehr Morgen¬
Abol cretion zur Folge gehabt hätte!
Inhalschen Schöpfungen, auch die von höchster Tragik, sind sjener Zeitung“
Herr Bassermann spielte die Rolle des Puppen=iszug enthaltend die
blälin sonnenheller Stunde zur Welt gekommen. Aus wirthschaftliche
spielers ganz ausgezeichnet. Alles Phantastische liegt iener Morgen¬
wodudem wunderlichen Chaos aber, in das die schwärmende
Inha ihm eben.
rd. Diese Mit
id „Wiener Zeitung“)
Leber Einbildungskraft unserer Modernen uns so gern ver¬
Einige applandirten und Herr Regisseur Lessing und wirthschaftliche
thellusetzen möchte, ist noch kein großes und reines Kunst¬
wodydankte für den abwesenden Dichter.
iten wird. Diese Mit¬
perk hervorgegangen.
K.
Lebe Als wir aus dem Theater gingen, sagten wir uns:
theil Die Menschen sehen so gerne Geschichten, Erlebnisse
Anderer vor sich abspielen. Warum setzt man ihnen 26.
so oft Unwahrscheinliches als das wahre Kunstwerk
der neuen Zeit vor? Antwort werden wohl erst die
Nachkommen von den Litterarhistorikern erhalten.
C—n.




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