II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 42

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17. 1. Der Punnenspieler
lephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Telephon 12801.

„OBSERVEN
Nr. 63
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
I. österr. behördEpono. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachricht¬
#ee Ausschnitt
Gien. I. Concordiaplatz 4.
187 „OBSERE!
Nr. 45
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, R.¬
:österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretangen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
Deutsche Tageszeitung, Berlin
Ausschnitt aus:
vom:
Neue Züricher Zeitung
J/9 190 2
(b14 14*)
vom:
Deutsches Theater. Die gestrige erste Premiere in der
Schumannstraße bedeutete ein glattes Fiasko, und die w#enigen
Hände, welche am Schlusse wagten, den zahlreichen Zischern zu
opponieren, gehörten wohl nicht ganz uninteressierten Besitzern.
Das bessere Stück des Abends war das erste: „Der Puppen¬
Theaterchronik. „Savonarola“, ein fünf¬
spieler“ eine einaktige Studie von Arthur Schnitzler. Der
aktiges Trauerspiel der Schriftstellerin Frau Willemons¬
Suhn, vermochte bei seiner Erstaufführung am Ver¬
Verfasser persifliert darin mit feinem Verständnis das Ueber¬
liner Theater in Berlin keinen rechten Erfolg zu er¬
menschentum und fand dabei in Bassermann den Künstler, der,
zielen. — „Das beste Mittel“, der neue dreiaktige
sich fern von jeder Uebertreibung haltend, die Figur des Ueber¬
Schwank Alexander Bissons, brachte es letzten
menschen lebenswahr und glaubwürdig erscheinen ließ. Ihm
Samstag bei seiner ersten deutschen Aufführung am
accompagnierte sehr wirksam Herr Iwald, der namentlich den Ton
Berliner Residenztheater nur zu einem Achtungserfolg.
des gewöhnlichen Durchschnittsmenschen, der es auf dieser Welt
Am Dagmar=Theater in Kopenhagen ging letzter
bei Weib und Kind sehr schön findet, trefflich zum Ausdruck
Tage Theodor Wolffs japanischer Dreiakter „Nie¬
inelust
brachte. So weit wäre alles ziemlich gut gewesen,
Portd,
mand weiß es!“ zum erstenmale in Szene; das Stück
aber dann nahte das Verhängnis in Gestalt des
Zahlbs
Für 5 und die von Charles Kierulf komponierte melodiöse —
inclusive
zweiten Stückes: „Trugbild“ Schauspiel in 4 Aufzügen von im Von
100 Musik fanden eine überaus beifällige Aufnahme; dem= —
Porto.

200 nächst gelangt das Werk auch am Hamburger Schau= 1 Zahlbar
Georges Rodenbach, deutsch von Siegfried Trebilsch. Der reiche itte iste

500

spielhause zur Aufführung. — Georges Rodenbachs —] im Voraus.
Hugo hat seine inniggeliebte Frau verloren und treibt nun schon steht es
„ 1000 breiaktiges Drama „Trugbild“ — eine grobe Dramati¬
jahrelang mit seinem Schmerz gewissermaßen Kultus, bis ihm der adern.
I
sierung des bekannten seinen Romans Bruges Jn mort, ihnitte ist des
Zufall in Gestalt einer ebenso reizenden wie verderbten Tänzerin
ch steht es den
thaltends
Abonnen — w###rde bei seiner Premiere am Deutschen Theater in; ändern.
das Ebenbild seiner teuren Verstorbenen entgegenführt. Obgleich Morg
Abonnen Berlin abgelehnt; dagegen fund der diesem Stück sol¬
ihm ein Freund die Schlechtigkeit dieser „Person“ entdeckt, besitzt er Zeita
D gende neue Einakter Arthur Schnitzlers, „Der enthaltend die
er doch nicht die Kraft, sich den Reizen der Sirene zu entziehen, bis sie thschaft
Inkalts Pnopenspieler“ eine necht beifällige Aufnahme. — „Auf=er Morgen¬
selbst ihre Verworfenheit brutal enthüllt, und Hugo in wahnsiunnige.. Diese
###erstehung“, der von Henry Bataille dramatisierte siener Zeitung")
Raserei versetzt, sie mit dem Haar seiner Frau, das er ihr im
d Tolstoi=Roman, den Frau Neumann=Hofer ins Deut= wirthschaftliche
d sche übersetzt hat, wurde setzten Samstag am Ber= ird. Diese Mit¬
Sarge abgeschnitten, erdrosselt. Das Ganze ist eitel Schwulst und
ung liner Lessing=Theater aufgeführt; der Erfolg war ein
mystische Stimmungsmache, das sich wohl für ein Melodrama
recht mäßiger.

eignen mag, aber als Schauspiel hohl und wanchmal sogar ab¬
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stoßend wirkte, ja zum Schluß trotz der Rührseligkeit
fast in eine Posse auszuarten schien. Herr Sauer
Quellenangabe ohne Gewähr.
als Hugo, Frl. Triesch als leichtfertige Tänzerin und Frl.
von Pöllnitz als Wirtschafterin gaben sich redlich Mühe, zu
retten, was zu retten war, aber das Trugbild blieb Trugbild —

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nomina sunt odiosa.