II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 53

17.1. Der Punnenspieler
Telephon 12801.
Alex. Weigis Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„UBSERVER“
Lösterr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichts u. Personalrachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Vork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
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vom:
Oesterreicbische Diebter. Zun
burtstage Detlev von Lilienerons. Heraus¬
gegeben von Ad. Donath. Verlag Carl
Konegen, Wien 1004. M. 5.—.
Die mannigfachen Ehrungen, deren Gegen¬
stand Detlev von Liliencron beim Eintritt in
das 6. Jahrzehnt seines Lebens geworden, be¬
legen die auch vom Referenten schon vor zehn
Jahren ausgesprochene Behauptung, daß die
besten Schöpfungen des holsteinischen Dichter¬
barons zu dem Wenigen zählen werden, was
aus der Deriode des jüngstdeutschen Sturmes
und Dranges als positiver Gewinn der deutschen
Literatur, ja vielleicht der Weltliteratur, für
die Dauer angehören wird. In dem vorliegen¬
den stattlichen, von Drof. Heinrich Leffler ge¬
schmückten Quartbande bringt das literarische
Oesterreich, und zwar nicht nur Jung=Oester¬
reich sondern auch die großen Alten, voran
Ferdinand von Saar, Marie von Ebner=Eschen¬
bach, Rosegger, dem norddeutschen Bruder in
Apoll seinen Geburtstagsgruß dar. So ziemlich
alle bekannten Namen, Bahr, Schnitzler, Lothar,
Langmann, Marriot, Herzl, Salten, Groller,
Schönthan, Burckhard, Altenberg, David, Grazie,
Milow, Lindner, Schaukal, Wilhelm, Salus,
Auernheimer, Ludassp, Chiavacci, Adler, Dör¬
mann, Kralik, Hango usw., sind vertreten; ver¬
mißt haben wir Hofmannsthal, Stauf von, der
March, Rilke. Die Beiträge sind sehr verschie¬
dener Nakur, der bedeutendste wohl Schnitzlers
einaktige dramatische Studie „Der Huppen¬
spieker“. Das erotische Element kommt vor¬
nehmlich in einigen recht fein geschliffenen
Dialogen zum Ausdruck. Aufgefallen ist uns,
daß, abgesehen von der Widmung des Heraus¬
gebers, nicht ein einziger Beitrag direkt auf die
Person und das Schaffen des Jubilars Be¬
ziehung nimmt und daß einzelne Geburtstags¬
gäste „olle Kamellen“, id est bereits Gedrucktes
offerieren. Immerhin wird nicht nur Lilieneron,
sondern jeder Käufer mit der Lektüre des unter¬
haltenden Sammelwerkes mehrere angeregte
Stunden verbringen.
H. St.
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Telephon 12801.

Alez. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitto
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L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
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77
om:7
Spalen
Grrschredener.
Oesterreichische Dichter. Zum 60. Geburtstage Detlev
von Liliencrons herausgegeben von Adolph Donath
Mit Beiträgen von Marie von Ebner=Eschenbach,
Ferd. v. Saar u. s. w. Wien, Carl Konegen. 1904.
gr. 80. 259 S.
Als Meister Detlev nach Wien kam, wurde er mit
allen Ehren empfangen, und selbst das große Publikum
geberdete sich, wie er vorlas, als ob er mit seinen
Dichtungen hier wirklich eine neue Heimat besäße. Eng
schloß sich der Kreis der zünftigen Mitpoeten um ihn
und brachte ihm als hübsches Lenion das vorliegende
dicke Buch, das schon rein äußerlich der Druckerkunst und
Papierfabrikation Oesterreichs alle Ehre macht. Auf dem
Titelblatte ist es beinahe gelungen, die Namen des Her¬
ausgebers und der Mitarbeiter unleserlich zu machen,
aber nach dieser sezessionistischen Kraftprobe geberden sich
die Lettern des Textes sehr manierlich. Die besten
Namen Alt= und Jung=Wiens sind hier vereinigt, man
sieht eher einige zuviel als zu wenig, wenn auch natürlich
eine derartige Anthologie kein lückenloses Schriftsteller¬
Lexikon bedeuten kann und soll. Adolph Donath mag
manche Mühe gehabt haben, bis er diese stattliche
Sammlung einheimste!
Eine scharfe Kritik soll an eine derartige Liebesgabe
nicht angelegt werden; ist doch nicht nur der Herausgeber,
sondern auch der zur Teilnahme Aufgeforderte oft ge¬
nötigt, etwas, das ihm gerade zur Hano ist, auszuliefern.
Manche Beiträger haben es sich recht leicht gemacht und
nicht viel mehr als ihre Visitenkarte abgegeben; tadeln
möchte ich nur, daß viele, sehr viele sich mit längst be¬
kannten und anderweitig gedruckten Produkten einstellten.
Es scheint mir dies einfach gegen jede Artigkeit zu ver¬
stoßen, einen bereits gebrauchten Gegenstand zum Ge¬
schenke zu machen.
Einen großen Raum nimmt die Lyrik ein; es wird
Lilieneron gewiß freuen, wenn er in einzelnen Dichtungen
einen Nachklang seines Tons verspüren mag, wie bei
den Liedern von Salus, Prels, Wertheimer u. a. Kon¬
ventionell Modernes macht sich gerade hier oft breit,
große Worte ohne Inhalt, und ob es statthaft ist, des
Rhythmus wegen aus der „Menschheit“ eine „Menschen¬
heit“ zu machen, mag die Verfasserin des Gedichts mit
sich und der deutschen Sprache ausmachen. Auch wie
der Dichter der „Märchenfee“ von ihren „Lippenrändern“
ein „Gedankenmeer sog“ scheint mir nicht völlig an¬
schaulich. Es wird aber den Beschenkten gewiß freuen,
so viel Wienerisches hier zu finden, von der gemütlich¬
behaglichen Art Chiavaccis und Pötzls bis zu der scharf
charakterisierenden Skizzenmanier Felix Saltens, dessen
„Feiertag“ zum Besten gehört, was das Buch bietet.
Ins Landvolk steigen realistische Schilderer wie
Schönherr hinab, der ein wirklich trefflich ausgeführtes
Genrebild „Die Hoffnung der Mutter“ bringt. Unter
den wenigen dramatischen Beiträgen gebührt dem be¬
kannten „Puppenspieler“ Schnitzlers der Ehrenplatz.
So
findet sich unter dem Vielen auch manches, das
bleibenden Wert hat und die Veranlassung überdauern
wird.
Wien.
Alerander von Weilen.
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