II, Theaterstücke 17, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 2), Der Puppenspieler. Studie in einem Aufzuge, Seite 120

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17.1. Der Punnenspieler
ergab die Ziffer von 75.000 Mann, die in die ver¬
Konstantinopel, 18. Jänner. (K.=B.) Konsular=#wangsn= uue Tscheligg
schiedenen Stadtteile verteilt wurden. Ben Dand
wurde zum Gehilfen El Mranis ernannt; er be=berichte aus Smyrna bringen die Nachricht, daß die nötigen Gelder von
müht sich, die Menge gegen die Wohnungen der die seit zwei Monaten im Auftrage des ersten gaben die Zusage, englis
stellen und bei Materia
Mitglieder des Maghzen zu hetzen. — Freitag Kammerherrn des Sultans, Hadschi Ali Pascha,
keine niedrigeren Ange
wurde das Gebet zum erstenmale im Namen Hafids geführten Unterhandlungen mit dem be¬
land den Vorzug zu


S

W
ten erklären sich mit der
[Staud. Im erstgenannten Einakter lag eine
Garten der Qualen“. Dahinter blieben seine „Ent¬
rung einverstanden. Dan
schwere Aufgabe auf den Schultern des Herrn
hüllungen einer Kammerzofe“ und noch mehr seine
der Fremden schädliche
Marlitz. Die Stelle, da Georg Merklin, seinem
„Badereise eines Neurasthenikers“ weit zurück.
scheinend erledigt. A
Wahn, durch Willensübertragung einen Neben¬
Von seinen dramatischen Arbeiten ist die vor¬
Peyangtruppen in das
menschen getötet zu haben, Ausdruck verleiht, ent¬
liegende zweifellos die ungeschickteste. Mirbeau
zweifelhaft geworden.
weist auf eine Schwäche der Gesetze hin, die große behrte des visionären Zuges, des staunenden
Ottawa, 18. Jänn
Grauens, das der Erzähler vor den seltsamen
Ehrlichkeit nicht so hoch belohnen, als sie kleine
ter'schen Bureaus.) Von
Kräften, über die er zu verfügen meint, empfindet.
Vergehen bestrafen. Ein alter Mann hat eine reich
das Privilegium
Vortrefflich gelang hingegen alles Folgende bis
gefüllte Geldtasche gefunden. Da er in der Anzeige
in Kanada auf en
auf das stumme Spiel beim Abschiedskuß, den er
dieses Vorfalles sich zugleich als unterstandsloser
schränkt werden. Bis
dem Kinde seines Freundes gibt. Hier muß man
Bettler erweist, so erhält er neben einem unbedeu¬
offen für deutsche, italie
merken, daß Gefühle, die Georg immer trotzig zu
tenden Finderlohn eine schwerer wiegende Frei¬
wegische, niederländische
verstecken bemüht ist, ausbrechen, daß er im Augen¬
heitsstrafe. Das Stück, dem Thema nach von der
blicke nicht verhehlen kann, daß er mit seinem aus¬
Art der Satiren Courtelines, ist im Dialog so
Ein Besuch in der ##
schwerfällig, daß der Grundgedanke verzettelt geklügelten Glückssystem bankerott gemacht hat,
Wien, 18. Jänner. (K
daß er die Leere seines Lebens doch recht bitter
wird. Zudem wird das Mitleid mit dem Opfer
Ackerbauministers Dr. Eh
empfindet. Herr Ehmann war ein wenig zu
der Gesetze größer, als zu einem unbefangenen
der landwirtschaft
philiströs, um den liebenswürdigen Eindruck, den
Genuß der Satire tauglich ist. Die Freude über
Abgeordnetenhauses korp
den Spott, den der Autor für die Schwäche der Schnitzler fordert, zu erzielen; Fräulein May
kontrollstation in
deutete mit feiner Kunst an, was bei Frau Anna
Gesetze hat, tritt weit zurück hinter die Empörung,
zahlreichen Funktionären
aus der Vergangenheit noch lebendig ist. Die Rolle
die wir über die rohe Art ihrer Handhabung durch
und der größte Teil der2
ist schwierig. Schnitzler selbst redet hier nicht ganz
den Kommissär empfinden. Die Verachtung, die
hatten sich eingefunden.
deutlich; es gehört Geschmack dazu, dem Dichter
ihm dafür schließlich von einer Prostituierten ins
Hofrat Dr. Theodor R.
nichts aufzudrängen und doch Farblosigkeit zu ver¬
Gesicht geschleudert wird, kommt zu spät, um das
meiden. — Im „Mäzen“ zeigten alle Beschäftigten die Herren, legte die Oy
Stück zu retten und die Züschauer zu beruhigen.
des Institutes dar und
hervorragende Kräfte. Ich habe den Einakter vor
Herr Schroth verweilte mit übermäßigem Nach¬
durch alle Räume. Nach
mehr als einem Jahre in Wien gesehen. Die
druck bei den Erwägungen des Polizeikommissärs.
der Ackerbauminister,
Er dehnte alle Sätze und blieb dabei außerdem
Leistungen des Herrn Staud und des Fräuleins
jederzeit zur Freude ger
zu sehr Typus des gewöhnlichen Bonvivants. Herr
[Braun gingen über das dort Gebotene meit
trauen und die Zufried
Großmann, scharf in der Czarakteristik, be= hinaus. Jener vermied als Regenhard alle bloß
Landwirtschaft durch A
richtete sein Erlebnis mit der Brieftasche in allzu typischen Züge, dieser gelang der Ton der Heuch¬
Organisation jener Anst
behaglicher Breite und ermüdete so ebenfalls. Die lerin, ohne daß sie in geschmackloses Parodieren
Förderung der Landesk
Prostituierte, die an der Seite des Bettlers die verfiel, durchaus köstlich. Herr Beraun spielte
sind. Dies sei aber nu
feinere Veranlagung der Deklassierten gegenüber den guten, verliebten Jungen mit einem über¬
beiten und Erfolge diesc
dem eleganten, herzensrohen Polizeibeamten zu zeugenden innigen Ton und Fräulein Schweick¬
hardt wirkte als verlottertes Frauenzimmer sosd. h. in den breiten Schich
vertreten hatte, wurde ion Fräulein Fernau
werden. Zum Ausbau
* Die beiden anderen Stücke
lustig, daß, dem Lustspielstil des Einaktexs ent¬
vorzüglich gespielt.
schaft dienenden Institt
wurden durchaus sohr gut zur Geltung gebracht.
sprechend, kein Abscheu aufkommen konnte.“
deutende Mittel und er
Es bewährte sich im „Puppenipieler“ die Regie
Dr. Alfred Möller. (geln, diese anzusprechen
Willy Rauscher, im „Mäzen“, die des Herrn