II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 58

OX 21/2
16.1. Lebendige Stunden Zuklug
12801.
In für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
ERVER“ Nr. 72
itungsberichte u. Personalnachrichten
rkenstrasse 17.
apest: „Figyelé“ —
London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
eater.
wiegt, dieses Drama gewollt als die „Lebendigen Stunden“ fällen giebt, nur unbewiesene Geschehnisse vorführt.
gekonnt zu haben, so viel bequemer ist es, statt einer Vers=fertige Konflikte, von deren Entstehung wir nichts wissen —
zweite Beilage.
tragödie vier einaktige „Stücke“ zu geben, deren geistigerses ist auch in der begrenzten Persönlichkeit Schnitzlers be¬
Festern Nachmittag sollte ein Werk
Gehalt von einem Theaterpublikum gerade noch bewältigt gründet, soweit wir ihn bis heute kennen, als einen Mann
, das noch niemas gespielt worden
werden kann. Wer vieles bringt, wird manchem etwas von hellem Kunstverstand und vornehmem Geschmack, der
Zerrissenheit seiner Form der Scene
bringen, und ganz unbefriedigt ging am Sonnabend keiner
Büchners „Dantons Tod“, diesem
ein Artist und ein Poet ist, kein Dichter... Den „Lebendigen
Das das Drama der großen Revo=ars dem Haus, in dem man vier an Art und Wert grund=Stunden“, die den Auftakt zu dem Cyklus gleichen Namens
auch von den Franzosen anerkannt verschiedene Nippes aneinandergekoppelt hatte, eingeben, ist am Schluß das Thema äußerlich angehängt.
Montag die Rede sein, nach der Vor= Dramolet, ein Traumstück, eine Tragikomödie und Was vorhergeht, ist ein magerer Vorfall zwischen matt
Fue.
Aber auch sie wird über die einen Schwank. Eine Laune des Autors hält sieskizzirten Figuren, die zu bedeutunglos sind, um Anteil¬
hrbarkeit des Trauerspiels nicht ent= zusammen, die als Motto das Wort Paul Bourgets nahme zu erwecken. Sie wird auch der „Frau mit dem
die gleiche enthusiastische Aufnahme
Gesicht“ finden, und da der Dichter vertrügen: tout est matière pour vous, für euch Künstler, Dolche“ verweigert, einem kühlen Produkt theatralischer
zur Geltung gebracht, seine Dichtung die ihr eurn Freuden und Schmerzen, tiefste und weheste, Halbkunst — in der Formgebung an I. V. Widmanns
eich= eurer Kunst dienstbar macht und machen müßt. Und immer
werden kann. Daß gestern
„Jenseits von Gut und Böse“ erinnernd — das, in einer
hom Wesen des Dichtt
f=wieder klingt an, verweilend oder flüchtig, der Gedanke vom wenig individuellen Verssprache, an der mächtigen Idee der
Eerdienst einiger g
erMarionettenspiel des Lebens, der in der leicht melancho= Seelenwanderung leichtfertig herumtastet, um ein paar¬
Wit allen Lastern de
tlischen Welt Schnitzlers häufig wiederkehrt, an letzte Fragen korrupte Bühneneffekte zu erzielen. In den „Letzten Masken“
tine und Regie
n des rätselvollen Menschendaseins wird hier und da zaghaft sind unentbehrliche Theatermittel virtuos verwendet im
nnen. Sie trafen
gerührt, die in der dramatischen Kleinarbeit nicht zu beant=Dienste einer geistreichen Idee, deren Ausführung hinter
1 Gürtler, ein Dan
Il¬
worten, nur zu bereden sind. Derlei stimmungvolle Erfindung nicht zurückbleibt. Es entsteht ein Moment
Kraft, der freilich auf die
iten
Spielereien weiß dieser Autor, dem eine Handlung auszu¬vor
müßte, Herr Fritz Helmer — ein
timer Wahrheit mit einer Fülle von Imponder
urre — der mit 1
cht gewöhnlichen spinnen Mühe kostet, mit einer oft raffinirten, doch nie
iner Geschlossenheit starken Eindruck macht,
essanten Geste
gversuch unter= aufdringlichen Technik zu schaffen, säuberliche Erzeugnisse eines
r dem Schmer
mille Desmou= vorgeschrittenen Kunsthandwerks, die dem Scharfblick und dem#
schlichten Echthei
Luft machte, wie Takt ihres mit weicher Grazie und kosender Anmut, mit
Der Bann ist also gebrochen,
koketter Ironie und leiser Lyrik begabten Bildners Ehre
feines begnadeten Dichters lagerte,
machen, die nicht nachhaltig wirken, aber angenehm unter¬
von unseren Theaterdirektoren,
halten, ohne daß hinterher das ästhetische Gewissen mit
Fköpfe aus den Logen leuchteten, an
rößerem Maßstabe zu wiederholen Vorwürfen sich einzustellen hätte. Doch daß die seelische
ie“ zu ihren zahlreichen Verdiensten Ergriffenheit ausbleibt, daß das Zwingende fehlt, das von
S. J.
e, gefügt.
dder Notwendigkeit der Dinge überzeugt, das fällt nicht nur Dar
r Brahm hat nicht den littera=der Kunstform des „Einakters“ zur Last, dessen natürliche
aber
enwirksamkeit von Schnitzlers Unausgeführtheit statt eines lebensvollen Gesamtbildes zeren
erproben. So viel schwerer es die Augenblicksaufnahme von Einzelzügen und Ein= zahllose dremgendere
6
Lösung