II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 66

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16.1. Lebendige Stunden Zuklus
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Ausschnitt
„OBSERVER“ Nr. 55
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Berliner Inteligenz-Slatt
Ausschnitt aus:
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Warte für Kunst, Wissenschaft und Litteratut.
* Deutsches Theater.

Zum ersten Male: „Lebendige Stunden“
Lebendige Stunden.
Arthur Schnitzler.
Schauspiel in einem Aufzug; 2. Die Frau mit
dem Dolche. Schauspiel in einem Aufzug; 3. Die
letzten Masken. Schauspiel in einem Aufzug;
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4. Litteratur. Schwank in einem Aufzug. — Der Wiener
inclusive
Dichter hat mit seinen neuen Einaktern feine und geistreiche
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Annahme, daß der junge Künstle
seines Könnens sich durch den Eindruck dieser
Offenbarung nicht niederdrücken läßt, sondern seine
Ueberlegenheit über die schmerzvollen Gefühle des
Durchschnittsmenschen an den Tag legt.
Noch mehr Beifall fand das romantische d
teilige Schauspiel „Die Frau mit dem Dolche“.
Sie führt den Namen Pauline, und ihr Bild thront in
der Mitte einer Reihe von Gemälden. Der Maler
r Hahn) ist der Anbeter und Liebhaber Paulinens
(4
(Frl. Irene Triesch). Pauline, die Frau mit
dem eisigen Herzen und den sirenenhaften
Reizen, flößt ihrem Liebhaber Gefühle ein, die
wie stahlscharfe Klingen verwunden und mit der unfehl¬
baren Sicherheit des Dolches töten. Sie steht gerade im
Begriff, mit ihrem Gemahl Remigio (Herrn Otto Sommer¬
storff) nach Iralien zu reisen, und gönnt ihrem Anbeier eine¬
Nacht zum Abschied. Der zweite Teil des Schauspiels
ist in wundervoller Verssprache geschrieben und schildert
die Liebesnacht, während deren die Bühne in mystisches
Dämmerlicht getaucht ist. Im Morgengrauen überrascht
Remigio die Liebenden. Pauline gesteht den Ehebruch,
Leonhard verlangt den Tod, und da Remiglo sich
weigert, ihn zu töten, droht er mit der Enthüllung
seiner Schande. Da stürzt Pauline mit einem Dolch
auf ihren Liebhaber los und ersticht ihn, der Gatté
indes verzeiht ihr den Fehltritt, weil sie ihre Sünde
bekannt und ihm das Leben gerettet hat.
Das Schauspiel „Die letzten Masken“ spielt in
einem Krankenhause. Ein sterbender Journalist (Herr
Reishardt) unterhält sich mit einem schwindsüchtigen
Schauspieler (Herrn Hanns Fischer) und verlangt als
letzte Gunst des Schicksals, einen stets von Glück und
Erfolg
begünstigten Dichter Namens Weihgast
(Herrn Bassermann) zu sprechen, um noch
in seiner Todesstunde das Wohlgefühl der Rache zu