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16. 1. Lebendige Stunden- Zuklus
box 21/2
Kirtschan. Danauy 2n
ahres 1900 im ganzen 1046 landtiche.
Skront anc für sich. Bei nungunge
#eung Scots Greyo
und 33 mit versuchsweiser Ausgestaltung des sache Pieuem Voltsheer erwartet der Soldat mit Recht, daß auf dem Marsche von Brugspruit nach Bronkhorstsprutt
Unterrichts, von ersteren unter den Provinzen am der Offizier auch schlechte Zeiten mit ihm teilt. Mansvon den Buren überfallen. Die Abteilung verlor
in Hessen=Rassau und der Rheinprovinz, wird bei unseren Manövern, geschweige denn im [6 Tote, 13 Verwundete. Nach zweistündigem Kampfe zog sich
ch 252, bezw. 221, und am wenigsten — abgesehen von Kriege, niemals einen Offizier schwelgen sehen, wenn die der Feind mit ebenfalls einigen Verlusten zurück.
iechtum der geliebten Mutter aller Arbeitsfreude beilso, als Rächerin, als Frau mit dem Dolch, malt sie der
Er kann sich nicht mehr sammeln, kann nicht mehr Gatte. Das Bild ist seine Verzeihung, seine Rache, ist die
Gedichte, die sie geschrieben, hält er für „Litteratur“, für
n, nicht mehr gestalten. Die Leidende und ihre Krank¬
unerlebtes, für freies Spiel der Pbantasie. Aber auch das
„lebendige Stunde“, die sie alle überleben wird. Die Nebel
ehen zwischen ihm und seiner künstlerischen Arbeit.
ist
dem eleganten
Aristokraten unsympathisch.
Sie
weichen. Wir sind wieder in der Galerie Das modernel soll überhaupt nicht
ihlt es mit feinem Mutterinstinkt und — sie macht
schreiben. Sonst
Spiel geht zu Ende. Mit einem cynischen Witz. Die
heiratet
Sie hätte noch ein Jahr oder zwei zu leben, sagt
er sie nicht. Leider hat sie aber heimlich
Enkelin jener Frau —
vielleicht sie selbst in neuer Gestalt,
einen
rzt. Aber sie will nicht mehr. Sie trinit das
Roman geschrieben.
Noch dazu einen
jedenfalls ihre Schwester im Geiste und doch das Kind einer
er¬
hiumfläschchen aus und schafft dem Sohne, seinem
sebten! Mit allen Liebesbriefen, die „er“ — ein
anderen Zeit, will nichts gelernt haben von jener düsteren
und Ruhme freie Bahn. Ihrem alten Freund und
Münchener Bohemien, den Rittner prachtvoll in der Hart¬
Erinnerung. Sie wird fallen, wie jene. Aber töten wird
n Geliebten hat sie dies in einem letzten Briefe ge¬
sie nicht.
leben Maske spielte — an sie und die sie an ihn gerichtet.
Und ais der es — gegen ihren Willen — dem
Das ist schlimm. Aber es lommt noch schlimmer. „Er“,
mitteilt, warum sie gegangen ist, da findet nach
Hier stört, wie schon angedeutet, das Pathos. Der tiefen der Entthronte, erscheint auf der Bildfläche und hat ..
sten herben Schmerz der Sohn die tröstliche Gewi߬
Idee der kleinen Tragikomödie war Schnitzlers Kunst nicht denselben Roman, mit Benützung derselben Briefe
gewachsen. Und so blieb es eine sehr geistreiche Spielerei
Diese Stunden, um die sie freiwillig ihr Leben kürzte,
geschrieben! Mit einem Wort: Alles wäre offenbar, der
eines gewandten Mannes. Anders „Die letzten Masken“.
„lebendige Stunden“ werden und bleiben:
in
Welt und dem braven Baron offenbar, wenn dieser Harm¬
Hier ist das Milieu brillant. Das klein. Schauspiel spielt
nWerken. Er fühlt die Pflicht dieses Vermächt¬
lose nicht selbst den Roman seiner Braut hätte aufgekauft
im Krankenhaus. Schnitzler ist bekanntlich Arzt und alles
und die Kraft, es zu erfüllen. Er hat sich wieder
und einstampfen lassen. Das letzte Exemplar, das er
drum und dran in diesem Sterbezimmer ist von wunderbarer
en und geht — zu Ehren der Mutter — an die Echtheit, von ergreifender Einfachheit, mit den sicheren
eigentlich in aller Ruhe lesen wollte, wirft sie selbst rasch
ins neue befreite Leben.
ins Feuer — als Opfer ihrer Liebe
Strichen eines Neuerers und Dichters zugleich festgehalten.
etwas künstliche Philosophie, schon mehr eine grau¬
Diese kurze Inhaltsangabe giebt keinen Begriff von der
Ein alter Journalist, müde, abgehetzt, ausgepumpt, ver¬
ophistische Scheinweisheit, die auch auf den Stil des
sprudelnden Munterkeit dieses reizenden Stückchens, von den
braucht, liegt im Sterben. Seine einzige Gesellschaft ein
ens empfindlich drückt, läßt uns zu keinem rechten
eingestreuten vorzüglichen Bemerkungen und der feinen Ironie,
fideler Komödiant, der an seine baldige Genesung glaubt
kommen. Der Sohn, der in wenigen Minuten —
die wie ein prickelnder Duft über dem Ganzen liegt.
und der die Woche nicht überleben wird. Der Journalist
erhabenen Standpunkt seiner selbstsicheren Künstler¬
Schnitzler hat nichts Besseres geschrieben, als dieses Lust¬
fühlt den Tod. Er möchte, eh' er geht, noch ein einziges
— den Selbstmord der Mutter, mit dem sie seine
spiel. Es ist, so leicht die Ware scheint, nicht nur das beste
Mal seinem einstigen Jugendfreund, einem hohlen, aufge¬
t mutig erkauft, als etwas durchaus Begreifliches, je
des Abends, nicht nur die lebensfähigste der lebendigen
blasenen Dichter, den das Leben gehütet und verhätschelt,
Natur der Dinge, fast Selbstverständliches behandelt,
Stunden. Es ist einfach das Amüsanteste, was uns dieser
wie es ihn gezanst und geschunden hat, die Wahrheit
sere Sympathien auch dann nicht, wenn er schließlich
für das „Deutsche Theater“, besonders ärmliche Winter ge¬
sagen; möcht ihm seine Lebenslüge zerbrochen vor die Füsße
ur ein uraltes Weltgesetz auf den eignen Fall an¬
bracht hat.
werfen, möcht ihm sagen, daß er, der arme gehetzte Teufel, den
anderen immer verachtet, sein Weib verführt und mit der
Im Theater saß das kritischste Publikum Berlins. Die
ereTeilnahme erzwingt schon das zweite Stückchen:
Trenlosen den Betrogenen verlacht hat und seine gespreizte
namhaftesten Autoren, die ganze erste Kritik, die blut¬
Frau mit dem Dolch.“ Nur zerstört es durch
Armut im Geiste ..
Da kommt der Gehaßte. Und wie
gierigsten Premierentiger, die erbarmungslosesten „Mie߬
lzuviel im Pathos, was das and###e durch verschnör¬
er dessen armseliges Hängen am Tand des Tages, an
macher". Und — alles lachte; lachte laut und herzlich und
Hophismen zerstört hatte. Der Ge anke, daß wir alle
papiernem Ruhm und unechtem Glück und behaglichem
amüsierte sich ganz vortrefflich. Freilich wurde auch
eben schon einmal gelebt, unter eren Leidenschaften
Sattsein erkennt, da faßt ihn ein Erstaunen, ein Elel und
glänzend gespielt. Albert Bassermann und Irene Triesch
Einmal gelitten haben, ist selbst den Religionen der
ein Mitleid mit diesem Jammer des Lebens. Er redet
gaben das liebende Paar. Ohne jede Uebertreibung, ganz
völker nicht fremd und die Philosophie wie die Kunst
nicht. Er lächelt nur und läßt den anderen gehen, zurück
einfach und natürlich und mit zwingendem Humor. Da¬
sich mehrfach ernsthaft mit ihm beschäftigt. Schnitzler
ins Leben, in die Alltäglichkeit. Dann stirbt er ohne Haß
zwischen Rittner in der Hartleben=Maske mit seiner wonnigen
Et ein modernes, ein sehr modernes Paar, in heißer
und ohne Reue. Die Klarheit der letzten Stunden eines
Bierruhe des überlegenen Cynikers. Es war ein erlesener
Für einander entbrannt und im Begriff, die Ehe zu brechen.
Mühseligen und Beladenen liegt über diesem Stückchen. Es
Genuß und wen sein Stern in der nächsten Zeit nach
er Galerie treffen sie sich, vor dem Gilde der „Frau
ist ein wunderbar menschlicher Ton darin. Wenig Theater
Berlin führt, der sollte sich ihn auch verschaffen. R. P.
em Dolch“, von einem unbekanmen Meister der
und viel echtes Weh.
ance gemalt. Beide sind frappiert von der Aehn¬
Und dann kommt der Humor. Kein Blumenthalscher
der Frau auf dem Bilde mit dem lebendigen Weibe.
Weißer Röß'l= und Börsenwitz, keine französische Situations¬
diesem Augenblick fallen dichte Schleier nieder. Wir
Kleines Feuilleton.
komik mit Schrankverstecken und beweglichen Alkoven.
in der Zeit der Renaissance. Wir sehen ienes
Ein echter und rechter Humor, aus der alltäglichen Narr¬
das zu dem Bilde Medell gestanden, lebendig. Einem
* Frankfurt a. M., 6. Januar.
heit der Menschen quellend, ein Humor, dem die Güte nicht
Er des Gatten, des berühmten Meisters, hat sie sich
= Opernhaus. Samstag abend triumphierten wieder
fehlt und der viel verzeiht, weil er viel belächeln kann. Eine
em Sinnenrausch hingegeben. Der Gatte kehrt zurück
einmal die frohen Tanzgeister, die leichtgeschürzten Kinder
Münchener Bohémienne, die hart an jene ekelhafte Sorte
liefert den Geliebten und sich selbst seiner Wut aus.
einer lockeren, leichtlebigen Muse auf unserer Opernbühne.
streift, die mit ihrem Cynismus talentlos kokettieren, eine
kelt nur Er will den Räuber seiner Ehre nicht geschiedene Fran mit dem heißen Drang zur Kunst und —
Des Lebens Schwere verträgt mitunter die leichte Schwebe
lust und den frohbeschwingten Tanzschritt der Freude recht
Da reißt die Gefallene selbst den Dolch aus der den Künstlern, hat sich einen etwas bornierten Baron ein= wohl, und wenn nun eine so einschmeichelnde, pikante und
e und tötet den Liebsten einer einzigen Nacht. Und gefangen. So was soll vorkommen. Die schlüpfrigen temperamentvoll=graziöse Musik erklingt, wie es die Weisen
eh
16. 1. Lebendige Stunden- Zuklus
box 21/2
Kirtschan. Danauy 2n
ahres 1900 im ganzen 1046 landtiche.
Skront anc für sich. Bei nungunge
#eung Scots Greyo
und 33 mit versuchsweiser Ausgestaltung des sache Pieuem Voltsheer erwartet der Soldat mit Recht, daß auf dem Marsche von Brugspruit nach Bronkhorstsprutt
Unterrichts, von ersteren unter den Provinzen am der Offizier auch schlechte Zeiten mit ihm teilt. Mansvon den Buren überfallen. Die Abteilung verlor
in Hessen=Rassau und der Rheinprovinz, wird bei unseren Manövern, geschweige denn im [6 Tote, 13 Verwundete. Nach zweistündigem Kampfe zog sich
ch 252, bezw. 221, und am wenigsten — abgesehen von Kriege, niemals einen Offizier schwelgen sehen, wenn die der Feind mit ebenfalls einigen Verlusten zurück.
iechtum der geliebten Mutter aller Arbeitsfreude beilso, als Rächerin, als Frau mit dem Dolch, malt sie der
Er kann sich nicht mehr sammeln, kann nicht mehr Gatte. Das Bild ist seine Verzeihung, seine Rache, ist die
Gedichte, die sie geschrieben, hält er für „Litteratur“, für
n, nicht mehr gestalten. Die Leidende und ihre Krank¬
unerlebtes, für freies Spiel der Pbantasie. Aber auch das
„lebendige Stunde“, die sie alle überleben wird. Die Nebel
ehen zwischen ihm und seiner künstlerischen Arbeit.
ist
dem eleganten
Aristokraten unsympathisch.
Sie
weichen. Wir sind wieder in der Galerie Das modernel soll überhaupt nicht
ihlt es mit feinem Mutterinstinkt und — sie macht
schreiben. Sonst
Spiel geht zu Ende. Mit einem cynischen Witz. Die
heiratet
Sie hätte noch ein Jahr oder zwei zu leben, sagt
er sie nicht. Leider hat sie aber heimlich
Enkelin jener Frau —
vielleicht sie selbst in neuer Gestalt,
einen
rzt. Aber sie will nicht mehr. Sie trinit das
Roman geschrieben.
Noch dazu einen
jedenfalls ihre Schwester im Geiste und doch das Kind einer
er¬
hiumfläschchen aus und schafft dem Sohne, seinem
sebten! Mit allen Liebesbriefen, die „er“ — ein
anderen Zeit, will nichts gelernt haben von jener düsteren
und Ruhme freie Bahn. Ihrem alten Freund und
Münchener Bohemien, den Rittner prachtvoll in der Hart¬
Erinnerung. Sie wird fallen, wie jene. Aber töten wird
n Geliebten hat sie dies in einem letzten Briefe ge¬
sie nicht.
leben Maske spielte — an sie und die sie an ihn gerichtet.
Und ais der es — gegen ihren Willen — dem
Das ist schlimm. Aber es lommt noch schlimmer. „Er“,
mitteilt, warum sie gegangen ist, da findet nach
Hier stört, wie schon angedeutet, das Pathos. Der tiefen der Entthronte, erscheint auf der Bildfläche und hat ..
sten herben Schmerz der Sohn die tröstliche Gewi߬
Idee der kleinen Tragikomödie war Schnitzlers Kunst nicht denselben Roman, mit Benützung derselben Briefe
gewachsen. Und so blieb es eine sehr geistreiche Spielerei
Diese Stunden, um die sie freiwillig ihr Leben kürzte,
geschrieben! Mit einem Wort: Alles wäre offenbar, der
eines gewandten Mannes. Anders „Die letzten Masken“.
„lebendige Stunden“ werden und bleiben:
in
Welt und dem braven Baron offenbar, wenn dieser Harm¬
Hier ist das Milieu brillant. Das klein. Schauspiel spielt
nWerken. Er fühlt die Pflicht dieses Vermächt¬
lose nicht selbst den Roman seiner Braut hätte aufgekauft
im Krankenhaus. Schnitzler ist bekanntlich Arzt und alles
und die Kraft, es zu erfüllen. Er hat sich wieder
und einstampfen lassen. Das letzte Exemplar, das er
drum und dran in diesem Sterbezimmer ist von wunderbarer
en und geht — zu Ehren der Mutter — an die Echtheit, von ergreifender Einfachheit, mit den sicheren
eigentlich in aller Ruhe lesen wollte, wirft sie selbst rasch
ins neue befreite Leben.
ins Feuer — als Opfer ihrer Liebe
Strichen eines Neuerers und Dichters zugleich festgehalten.
etwas künstliche Philosophie, schon mehr eine grau¬
Diese kurze Inhaltsangabe giebt keinen Begriff von der
Ein alter Journalist, müde, abgehetzt, ausgepumpt, ver¬
ophistische Scheinweisheit, die auch auf den Stil des
sprudelnden Munterkeit dieses reizenden Stückchens, von den
braucht, liegt im Sterben. Seine einzige Gesellschaft ein
ens empfindlich drückt, läßt uns zu keinem rechten
eingestreuten vorzüglichen Bemerkungen und der feinen Ironie,
fideler Komödiant, der an seine baldige Genesung glaubt
kommen. Der Sohn, der in wenigen Minuten —
die wie ein prickelnder Duft über dem Ganzen liegt.
und der die Woche nicht überleben wird. Der Journalist
erhabenen Standpunkt seiner selbstsicheren Künstler¬
Schnitzler hat nichts Besseres geschrieben, als dieses Lust¬
fühlt den Tod. Er möchte, eh' er geht, noch ein einziges
— den Selbstmord der Mutter, mit dem sie seine
spiel. Es ist, so leicht die Ware scheint, nicht nur das beste
Mal seinem einstigen Jugendfreund, einem hohlen, aufge¬
t mutig erkauft, als etwas durchaus Begreifliches, je
des Abends, nicht nur die lebensfähigste der lebendigen
blasenen Dichter, den das Leben gehütet und verhätschelt,
Natur der Dinge, fast Selbstverständliches behandelt,
Stunden. Es ist einfach das Amüsanteste, was uns dieser
wie es ihn gezanst und geschunden hat, die Wahrheit
sere Sympathien auch dann nicht, wenn er schließlich
für das „Deutsche Theater“, besonders ärmliche Winter ge¬
sagen; möcht ihm seine Lebenslüge zerbrochen vor die Füsße
ur ein uraltes Weltgesetz auf den eignen Fall an¬
bracht hat.
werfen, möcht ihm sagen, daß er, der arme gehetzte Teufel, den
anderen immer verachtet, sein Weib verführt und mit der
Im Theater saß das kritischste Publikum Berlins. Die
ereTeilnahme erzwingt schon das zweite Stückchen:
Trenlosen den Betrogenen verlacht hat und seine gespreizte
namhaftesten Autoren, die ganze erste Kritik, die blut¬
Frau mit dem Dolch.“ Nur zerstört es durch
Armut im Geiste ..
Da kommt der Gehaßte. Und wie
gierigsten Premierentiger, die erbarmungslosesten „Mie߬
lzuviel im Pathos, was das and###e durch verschnör¬
er dessen armseliges Hängen am Tand des Tages, an
macher". Und — alles lachte; lachte laut und herzlich und
Hophismen zerstört hatte. Der Ge anke, daß wir alle
papiernem Ruhm und unechtem Glück und behaglichem
amüsierte sich ganz vortrefflich. Freilich wurde auch
eben schon einmal gelebt, unter eren Leidenschaften
Sattsein erkennt, da faßt ihn ein Erstaunen, ein Elel und
glänzend gespielt. Albert Bassermann und Irene Triesch
Einmal gelitten haben, ist selbst den Religionen der
ein Mitleid mit diesem Jammer des Lebens. Er redet
gaben das liebende Paar. Ohne jede Uebertreibung, ganz
völker nicht fremd und die Philosophie wie die Kunst
nicht. Er lächelt nur und läßt den anderen gehen, zurück
einfach und natürlich und mit zwingendem Humor. Da¬
sich mehrfach ernsthaft mit ihm beschäftigt. Schnitzler
ins Leben, in die Alltäglichkeit. Dann stirbt er ohne Haß
zwischen Rittner in der Hartleben=Maske mit seiner wonnigen
Et ein modernes, ein sehr modernes Paar, in heißer
und ohne Reue. Die Klarheit der letzten Stunden eines
Bierruhe des überlegenen Cynikers. Es war ein erlesener
Für einander entbrannt und im Begriff, die Ehe zu brechen.
Mühseligen und Beladenen liegt über diesem Stückchen. Es
Genuß und wen sein Stern in der nächsten Zeit nach
er Galerie treffen sie sich, vor dem Gilde der „Frau
ist ein wunderbar menschlicher Ton darin. Wenig Theater
Berlin führt, der sollte sich ihn auch verschaffen. R. P.
em Dolch“, von einem unbekanmen Meister der
und viel echtes Weh.
ance gemalt. Beide sind frappiert von der Aehn¬
Und dann kommt der Humor. Kein Blumenthalscher
der Frau auf dem Bilde mit dem lebendigen Weibe.
Weißer Röß'l= und Börsenwitz, keine französische Situations¬
diesem Augenblick fallen dichte Schleier nieder. Wir
Kleines Feuilleton.
komik mit Schrankverstecken und beweglichen Alkoven.
in der Zeit der Renaissance. Wir sehen ienes
Ein echter und rechter Humor, aus der alltäglichen Narr¬
das zu dem Bilde Medell gestanden, lebendig. Einem
* Frankfurt a. M., 6. Januar.
heit der Menschen quellend, ein Humor, dem die Güte nicht
Er des Gatten, des berühmten Meisters, hat sie sich
= Opernhaus. Samstag abend triumphierten wieder
fehlt und der viel verzeiht, weil er viel belächeln kann. Eine
em Sinnenrausch hingegeben. Der Gatte kehrt zurück
einmal die frohen Tanzgeister, die leichtgeschürzten Kinder
Münchener Bohémienne, die hart an jene ekelhafte Sorte
liefert den Geliebten und sich selbst seiner Wut aus.
einer lockeren, leichtlebigen Muse auf unserer Opernbühne.
streift, die mit ihrem Cynismus talentlos kokettieren, eine
kelt nur Er will den Räuber seiner Ehre nicht geschiedene Fran mit dem heißen Drang zur Kunst und —
Des Lebens Schwere verträgt mitunter die leichte Schwebe
lust und den frohbeschwingten Tanzschritt der Freude recht
Da reißt die Gefallene selbst den Dolch aus der den Künstlern, hat sich einen etwas bornierten Baron ein= wohl, und wenn nun eine so einschmeichelnde, pikante und
e und tötet den Liebsten einer einzigen Nacht. Und gefangen. So was soll vorkommen. Die schlüpfrigen temperamentvoll=graziöse Musik erklingt, wie es die Weisen