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Leben des In¬
Exactheit zu berechnen auch nicht gut möglich er¬ itliche
Stheilungen werd scheint, aber auch das Gute kann gesteigert werden: e Mit¬
gut, besser, am besten. In ihrer Gesammtheit
sollen die dramatisirten psychologischen Studien zu
dem Endergebniß führen, daß der Lebende immer
= Recht behält, auch wenn er den Tod seinen geistigen
und sittlichen Zwecken dienstbar macht. Im ersten
Stücke, das den Gesammttitel trägt, vergiftet sich
eine seit Jahren qualvoll leidende Frau, weil sie
ihrem Sohne, einem poetisch schaffenden jungen
Mann, der an sich glaubt, wie auch die Mutter
an ihn glaubte, die Stimmung wiedergeben will,
um die ihn die trostlose Situation gebracht.
Einige Wochen nach dem Ableben der Mutter
erfährt er, daß sie ihren Tod aus dem erwähnten
Grunde beschleunigt hat und findet sich mit dem
Gedanken, daß sich die Mutter seiner Gemüthsruhe
geopfert habe, recht bald ab. Max Reinhardt
und Rudolf Bittner führten den in
glänzenden Worten zum Ausdruck gebrachten Ge¬
danken mit virtnoser Technik aus. Die Stim¬
mung im Püblieum schlug jedoch trotzdem nicht
durch, was aber nur das etwas unerquickliche
Verhältniß zwischen dem jungen Pocten und dem
„Freunde“ der verstorbenen Mutter verschuldet
haben mag. Unnergleichbar größer war die Wirkung
des zweiten Schauspieles „Die Frau mit dem
Dolche", in welchem phantastisch angelegten
Stücke Schnitzler eine seiner schönsten Dich¬
tungen verwerthet. Es handelt sich um einen
Maler, der in dem Augenblicke, da seine Gattin
vor seinen Augen ihren Liebhaber ersticht, die
richtige Pose für sein Bild: „Die Frau mit dem
Dolche“ erfaßt. Das Ganze ist als Delirium einer
Dame dargestellt, die sich mit ihrem Geliebten in
einer Bildergalerte ein Stelldichein gegeben. Irene
Triesch hat zusammen mit dem ausgezeichneten,
wenn auch zum „Liebhaber“ just nicht geschaffenen
Kayßler dem Dichter zu einem Erfolge ver¬
holfen, wie er stürmischer sich kaum mehr zu
äußern vermag. Es war ein Beifallsorkan, der
sich erhob, und den Verfasser mit den genannten
Künstlern minutenlangem Applaus aussetzte.
Irene Triesch ist zu einer imposanten Kunst¬
größe herangewachsen; was in einem Weiberherzen
schlummert, vermag sie durch Accente zu wecken,
die rührend oder erschütternd wirken. Wir freuen
uns, daß aus der kleinen Wiener Conservatoristin
eine so große Künstlerin geworden, bedauern
nur, daß Irene Triesch erst in die Fremde
ziehen mußte, um sich geltend zu machen. Das
dritte Schauspiel „Die letzten Masken“ ist
ein Werk von erschütternder Tragik; wir halten
es für das beste von Allem, was Schnitzler bisher
für die Bühne geschrieben. Hier gipfelt die an¬
gedeutete Tendenz darin, daß ein dem Tode ver¬
fallener Komödiant im Krankenhause an den
Sterbenden Studien fürs Theater macht. Max
Reinhardt, Hans Fischer, Alexander
Bassermann, Oscar Hofmann — vor
Jahren Mitglied des Burgtheaters — und Agnes
Müller boten darin Proben ihrer grandiosen
Leistungsfähigkeit. Vor allen Anderen Rein¬
hardt. Den Abend beschloß der Schwank
„Literatur", eine der ergötzlichsten Satiren,
die seit Langem geschrieben worden sind. Der
Aristokrat, der es nicht begreift, wie Leute so in¬
discret sein mögen, das, was sie empfinden, in
Gedichten und Romanen zu erzählen, die Dilettantin,
der Berufsschriftsteller, sie sind meisterhaft beob¬
achtet und geistreich, ja witzig gezeichnet. Ein
frohes Lachen ging durch das Haus und man
lernte Irene Triesch, Rudolf Rittner und Albert
Bassermann als liebenswürdige Darsteller erkennen,
denen auch erfreuender Humor gegeben ist. Das
Stückchen paßt wohl nicht ganz in den Rahmen
der Lebendigen Stunden", aber welche Stunden
sind lebendiger als jene, die, sonnige Heiterkeit
ausstrahlend, das Gemüth erhellen?! Wir danken
Arthur Schnitzler einen sehr angenehmen Abend.
Auch das Publicum hat mit seinem Danke nicht
gekargt.