II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 356

16.1. Lebendige Stunden Zuklus
box 21/3
—Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERYEP“ Iuschnit
Nr. 60
I. österr, behördl. cunc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Weil wir noch kein Gesetz haben, das Be¬
Wien, IX/1. Tünkenstrasse 17..
stechungen der Presse verbietet, sollte doch das
öffentliche Urtheil, das die Bestochenen richtet,
— Filiale in Budapest: „Figyelä“
die Geber der Bestechung nicht ganz vergessen. Mit
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Herrn Wolf ist man fertig, und dass der Mann, der
sich vor zwei Jahren slieber die Hand abhackene als
sich von Herrn Schönerer trennen wollte, heute ver¬
Ausschnitt aus: Bühne und Weit, Berlin
kündet, er müsse, weil er selbst und nicht Herr
Schönerer vom Zuckercartell bestochen wurde, an
Herrn Schönerers Stelle der Führer der Alldeutschen
vom: %
werden, das ist bloss eine Burleske der Unmoral.
Dringender ist es, sich um das Ethos der Leiter des
Zuckercertells zu kümmern. Ohne mit den Wimpern
zu zucken, ohne den leisesten Versuch, zu leugnen
oder wenigstens zu beschönigen, haben sie die Ent¬
hüllung, dass sie das Schweigen der Presse bezahlen,
Im Carltheater wird Otto Brahm mit seinem Stab feierlichen Einzug halten und den
hingenommen. Das Opfer des
Wienern einen begabten jungen Antor vorführen, der in Wien für seine jüngste Schöpfung keine
rp
ressers wird, wenn
die Erpressung gelingt, verdäch
Heimstätte zu finden vermochte. Der Autor heißt Arthur Schnitzler.
aber wer frei¬
willig Schweiggelder anbietet, be
Don den übrigen Bühnen ist nichts Sonderliches zu melden — bis auf zwei interessanten
t sich selbst zu
unsauberen Machenschaften. Nicht dass das Zucker¬
Experimente, die im Folgenden behandelt werden sollen. Das eine dieser Experimente ist litterarisch,
das andere „litterarisch“.
cartell schädlich ist, sondern dass sie seine Schäd¬
lichkeit kannten und bewusst zu verwerflichen
Zwecken verwerlliche Mittel anwandten, ist den Zucker¬
cartellmännern zum Vorwurf zu machen. Mit Aus¬
Bezugs-Bedingungen:
artungen des Wirtschaftslebens mag in anderen Fällen
Für 50 Zeitungsausschnitte (Artikel oder Notizen) Kr. 15.—
100
der Volkswirt rechten. Hier hat die öffentliche Moral
28.— inclusive
200
zu richten. Und das Wort-Ausbeutere, das ein wirt¬
Porto.
500
schaftliches System und nicht den einzelnen, der in
Zahlbar

150—
1000
2
ihm Mehrwerth zusammenrafft, trifft, es reicht nicht
„ 200.—] im Voraus.
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte ist das
aus, um den unehrenhaften und unredlichen Mehr¬
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdaner begrenzt; — auch steht es den
werth zu brandmarken.
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Der „OBSERVER“ veranstaltet täglich einen Auszug enthaltend die
Inhaltsangabe aller sichtigen Mittheilungen der Wiener Morgen¬
blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und wirthschaftliche
Leben des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mit¬
theilungen werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Prospecte gnatis und franco.