II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 476

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16.1. Lebendige Sunden ZykIus
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
Nr. 8
„OBSERVER
1. österri behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IXTürkenstrasse 17.
- Filiale in Budapest: „Figyelö“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Neues Pester Journal
Ausschnitt aus:
( 1702.
(Gastspiel des Berliner „Deuischen
Theaters“.) Im Theaterhause auf dem Leopoldring
durfte heute der reichtalentirte dramatische Dichter
Arthur Schnitzler — zum ersten Male auf einer
Budapester Bühne — zu Worte kommen. Seine
und seiner „Lebendigen Stunden“ Be¬
kanntschaft wurde uns durch die Berliner Künstler
vermittelt, die ihr gestern unter so günstigen Auspizien
inclusive
Für
Porto.
gentrirtes Gastspiel in erfolgreicher Weise fortsetzten.
Zahlbar
§ Die „Lebendigen Stunden“ sind kein einheitliches
Schauspiel, sondern es sind das vier miteinander] im Voraus.

10 in keinem Zusammenhange stehende Einakter, hnitte ist das

von denen die drei ersten das ernste undch steht es den
Abonn das vierte das heitere Genre repräseatiren. Das ändern.
Abonn am mindesten gelungen ist das erste Dramolet, nach
welchem das ganze Werk betitelt ist. Es wird da ein enthaltend die
gar zu grausames Thema behandelt — dasjenige voner Morgen¬
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Inhalt einer Mutter, die sich freiwillig den Tod gibt, weilliener Zeitung")
wirthschaftliche
blätsie durch ihr Siechthum den Sohn von der Arbeit pird. Diese Mit¬
woduf abzuhalten vermeint. Nur ein Mensch weiß, daß sie
Leben keines natürlichen Todes gestorben, und das ist ihr
theilu“
langjähriger Freund Hausdorser, der dem Sohne drei
Wochen nachher die fürchterliche Wahrheit mittheilt.
Letzterer fragt, warum der kalte Herr ihm erzählen"
mußte, daß er eigentlich der Mörder seiner Mutter
sei, und das Nämliche fragt auch der Zuhörer. Der
Dialog ist ein wenig zu breit und auch der Abschluß
wirkt nicht besonders befriedigend. So erzielte denn
auch dieses einleitende Stück trotz des vorzüglichen
Spieles der Herren Reinhardt und Rittner
keine besondere Wirkung. Aber schon bei der zweiten
Piece, der „Fraumit dem Dolche“, wurde
die Stimmung des Auditoriums eine warme, und von
Stück zu Stück steigerte sich der Essekt, so daß der Abend¬
dem persönlich anwesenden Verfasser einen schönen und
vollen Erfolg brachte. „Die Frau mit dem Dolche“ ist ein
mit einer Vision gespicktes Sittenbildchen. Die junge
Frau eines herähmten Schriftstellers gibt sich ihrem
Aubeter hin, nachdem sie einen Augenblick den
Traum gehabt, daß sie für ihren Mann mehr das
Liebe sei. Diese Moral dünkt uns ein wenig be¬
denklich, aber der Einakter ist sehr hübsch und das
ist die Hauptsache. In demselben spielte Frl. Irene
Triesch die Hauptrolle. Wir lernten die jugend¬
liche Künstlerin erst heute kennen, sie gewann das
hiesige Publikum sofort durch die Anmuth ihres
Wesens und ihre hohe schauspielerische Intelligenz.
Ihr Partner, Herr Kayßler, deklamirte zu stark
und zu laut. „Die letzten Masken“ betitelt
sich das dritte Stück. Ein in düsteren Farben gehal¬
tenes Spitalsdrama. Der alte herabgekommene Jour¬
nalist liegt im Krankenhause auf dem Sterbelager.
Aber bevor er einzieht ins ewige Nichts, will er sich
furchtbar rächen an dem einstigen Kollegen und
Freunde Weihgast, der in die Höhe kam, zu Ruhm
und Reichthum gelangte, während er selbst zeit¬
lebens arm und ein Spielball der Schicksals¬