II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 500

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16.1. Lebendige Standen zvkIus
Telephon 12801.
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Nr. 93
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Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
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— Filiale in Budapest: „Pigyelö“ —
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Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
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Ausschnitt aus:
Mödliger Bezhfsbete
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Literatur und Theater.
Städtisches Sommertheater.
Leipziger Schauspielhaus.
Zum Vortheile der beliebten Soubrette Frl.
Leipzig, 8. Oktober. Der Einaktercyklus Arthur
Josefine Sablé kam Donnerstag den 14. August
Schnitzlers „Lebendige Stunden“ ging gestern bien
die zweiactige Opereite „Geisha“ zur Aufführung.
zum ersten Male in Scene; die Darstellung fand Beifall
Die Beneficiantin hatte die Partie der Molly inne
Die Einaktercyklen, die jetzt Move sind, können nur all
und führte dieselbe dank ihrem quecksilbernen
Zerstückelung eines Theaterabends betrachtet werden, die keir
Temperament mit vielem Geschick aus. Der Lohn
einheitliches Interesse aufkommen läßt. Bisweilen ist solc
ein Bündel von Einaktern durch einen Grundgedanken zu¬
dafür war die Ueberreichung von einer großen
sammengeschnürt, wie das bei „Ruhmlose Helden“ der Fall
Anzayl prachtvoller Blumen= und anderen Spenden,
piist; diese Schnitzlerschen Einakter sind aber nur Hobelspäne,
inclus
welch erstere als anziehende Ausstellungsobjecte
wie sie von der dramatischen Hobelbank herunterfallen,
Portd
Für
schon in den Nachmittagsstunden in den Schau= inclusive
fehlt jeder geistige
Zahlb
einer nach dem andern;
fenstern der Blumenhandlung des Herrn Johann Porto.
Zusammenhang. Der Titel: „Lebendige Stunden“] im Vor#
Baumgartner in der Elisabethstraße prangten. Für Zahlbar
erinnert nur an die Titelblätter von Novellensammlungen,
1( die Mimosa wurde Frl. Wohlmuth, von ihrer im Voraus.
die von der ersten Erzählung bergenommen sind, welche danmnitte ist
9
4 die anderen ins Schlepptau nimmt. Schnitzler bat Espritzu steht e
Thätigkeit vor mehreren Jahren hien bestens in nitte ist das
A aber er liebt die auf der Spitze stehenden Stoffe und dieändern.
Abonne Erinnerung stehend, gewonnen und müssen wir ## stcht es den
wohlfeile Modernität der Ebebruchsdramatik. Dergleichen
Abonneder Dame das Zeugnis ausstellen, dass sich ihre ändern.
muß, wenn es auch nicht das Hauptthema bildet, doch immer#thalten
Mor
Stimme seit jener Zeit keinesfalls verändert, ja thaltend die
li mit in seine Einakter hineinspielen; nur der letzte ist frei mner Zeitt
Inhalt=dass sie sogar kräftiger geworden ist. Frl. Wohl=: Morgen¬
b der bewegt sich aber dafür in demimonderischen Kreisen der irthschaf
blät muth ist nicht nur eine gute Sängerin, sie ist auch mer Zeitung")
Wliterarischen Bohème.
d. Diese
irthschaftliche
Der erste Einakter „Lebendige Stunden“ hat zum
wodureeine routinierte Schauspielerin. Dass Herr Sturm g. Diese Mit¬
# Inhalt eine sehr befremdliche Mutterliebe. Die kranke
Leben den Reginald prächtig gesungen und viel Beifall
theilun
Mutter, obschon durch einen treuen Hausfreund getröstet,
erntete, war selbstverständlich. Eine geradezu un¬
nimmt sich das Leben, weil ihr Sohn durch die fortwährende
glaubliche Leistung bot, was die Beweglichkeit
Sorge um sie in seinem künstlerischen Schaffen gehemmt
und Tanz anbelangt, der beliebte Komiker Herr
Lwird. Ob in dieser Darstellung Lebenswahrheit liegt, ob der#
vielgerühmte Wirtlichteitssinn der Modernen sie eingegeben,
uttmann als Wun=Hsi. Seine ganze Gestalt,
das lassen wir dahingestellt; wir meinen, daß eine solche
seine Kautschukbewegungen müssen unwillkürlich
Mama sich glücklicherweise schwerlich wo anders als auf der
die Lachmuskeln in Bewegung setzen. Auch Herr
Bühne finden dürfte. Herr Max Brückner spielte den
Sprinz that als Marquis Imari sein möglichstes.
Heinrich mit warmem Ton, Herr Bornstedt den Haus¬
Frl. Henrici sah als Musmé reizend aus und
dorser mit wehmütiger Resignation. Dieser Einakter ist
Herr Frenkl sang seine Partie als Lieutenant
eine dramatische Pleite.
Dafür erheben wir uns im zweiten Stück, „Die Frau#
Katana mit frischer, einschmeichelnder Stimme. Die
mit dem Dolche“, auf den Kothurn, immer auch nur auf
Tänze waren vom Regisseur Guttmann geschmack¬
einen phantasmagorischen. Ein junger Liebhaber muß von
voll arrangiert und von den Geishas flott durch¬
seiner Geliebten, natürlich einer verheirateten Frau, Abschied
geführt, auch Chor und Orchester sind lobend zu
nehmen, da sie am nächsten Tage abreist; er bittet sie, ihm
nennen.
Die Samstag den 16. August zur Auf.
die letzte Nacht zu schenken. Die Unterredung findet in einer
Gemäldegalerie statt — da ist die „Frau mit dem Dolche“.
führung gebrachten Schnitzler'schen drei Einacter,
das Hauptbild, welches der ungetreuen Gattin ähnlich sieht.
als „Lebendige Stunden", „Die letzten Masken“
Plötzlich verdunkelt sich die Bühne; es handelt sich um eine
und „Literatur“ hätte sich die Direction ersparen
Vision; die Geschichte des Bildes, wir möchten sagen, die
können, eine ältere Operette oder Posse hätte das
Ballade, die der Maler auf die Leinwand gezaubert, gewinnt
Publicum besser unterhalten. Man hat des Elends
dramatische Gestalt. Der Ebegatte überrascht das rendez-vons
und Unglücks gerade genug, da ja wenige Familien
seiner Frau mit dem Liebhaber; er jagt ihn einfach fort und
lverweigert ihm Genugkuung; da drobt dieser, der
von diesen beiden verschont bleiben, als dass man
ganzen Welt seinen geheimen Liebeshandel mit der Frau
es noch vor die Augen des Zuschauers auf der
zu verkünden, und jetzt greift sie zum Dolch und tötet
Bühne in gräslicher Weise vorführt. Man will
ihn. Das alles spielt im Kostüm und in Versen. Als Frau
heutzutage lachen, lustige Stücke zur Erheiterung
Pauline aus ihrer Vision erwacht und wir uns wieder unter
sich vorspielen lassen; — denn es gibt bei uns
den Menschen des neunzebnten Jahrhunderts befinden, erteilt
sehr wenige, die daran ein Vergnügen finden,
sie dem Geliebten die gewünschte Zusage. Wie das mit ihrer
Vision zusammenhängt, ist nicht sogleich klar, das erfordert
sich erst in langes Studium einzulassen und aus¬
einen gewissen psychologischen Tiessinn, den das große Publi¬
zugrübeln, was so ein philosophisch angelegter
kum nicht immer zur Hand hat. In der Tat ist es kommen¬
Dichter mit den in Dunkel gehaltenen Handlungen
tarbedürftig. Elisabeth Anders spielte, die Pauline,
in seinen Stücken will. Wir glauben kaum, dass
besonders in der skizzierten Verstragödie, mit Leidenschaftlich¬
es zu einer Wiederholung, „Der lebendigen Stun¬
keit. Auch der Leonhard des Herrn Brückner war ein
Pfeuriger