II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 556

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16.1. Lebendige Stunden zyklus
tion 12801.
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Nr. 4
nördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I.. Concondiaplatz 4.
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Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus: Acperaig EM.
9
vom:
Das Deutsche Volkstheater fühlte das dringende
Bedürfnis, am vergangenen Samstag in seinen Spielplan die vier
Einakter aufzunehmen, welche Herr Artur Schnitzler unter
dem Kollektivtitel -Lebendige Stundene begangen hat. Daß
das Publikum das dringende Bedürfnis fühlen wird, sich
diese Vorstellung anzusehen, darf bezweifelt werden. Die
vier Stücke sind schon im Mai vergangenen Jahres gelegent¬
lich des Gastspiels der Gesellschaft vom = Deutschen Theatere
im Carltheater gegeben worden, und zwar viel besser als
jetzt im Weghuberpark. Sie haben damals keinen Erfolg
erzielen können, und es ist ihnen diesmal nich besser er¬
gangen. Die Mutter, welche sich im ersten Stüch umbringt,
weil sie meint, sie trage die Schu'l daran, wenn ihr Sohn
nicht dichten kann, ist ebensowen im stande, Interesse
Für
10 zu erwecken, wie das Traumbild,
im ein Weib ihren
inclusive
20 Geliebten erdolcht. Das dritte Stück vielt im allgemeinen
Porto.

Zahlbar
50 Krankenhaus, wo man dem betrübende Ende eines Journa¬
„ 100 listen beiwohnen darf. Drei Leichen in drei Sticken — im Voraus.
daher der Sammelname -Lebendige Stundens, Im letzten itte ist das
Abonner
Stück, welches eine Satire sein soll, macht der überschätzte steht es den
Abonner
ndern.
Verfasser ebenso krampfhafte als vergebliche Anstiengungen,
I geistreich zu sein. Gespielt wurden die Einakter anständig,
thaltend die
Inhaltst aber nicht hervorragend. Die Aufnahme seitens des
Morgen¬
blättt Publikums war eine unverdiente, aber sie war vorauszu- er Zeitung")
wodureh
thschaftliche
sehen. Das Theater hat eine wohlorganisierte Claque, und
Leben d
Diese Mit¬
theilung
hinter Herrn Schnitzler steht eine große Clique. So wurden
dienn mehrere Hervorrufe des Dichterse erzwungen, der
sich auch nicht lange bitten ließ, sondern eiligst kam —
er hatte recht, denn er konnte ja #i#nt wissen, wie lange
dieser erzwungene Beifall anhalten würde. Recit erhei¬
ternd oder, wenn man will, recht betrübend virkt die
Nachricht, daß Herrn Schnitzler für diesen zyklus der
Bauernfeld-Preis verliehen worden ist. Nach den Herren
Hirschfeld, Dörrmann und Léon Herr Schnitzler! Nun
fehlt nur noch Herr Buchbinder, dann ist das österreichi¬
sche Dichtergestrüpp (nDichterwalds kann man da nicht
gut sagen) beisammen! Ob Eduard von Bauernfeld den
Preis wohl gestiftet hätte, wenn er hätte ahnen können,
welcher Mißbrauch damit getrieben werden würde: