16.1. Lebendige Stunden zuklus box 21/5
E.
den Reiseset henter inen Gnten n
Ehrenabend gehabt, den es einer ganz außerordentlich gelungenen
Musteraufführung von Anzengrubers Meisterkomödie
„Der G’wissenswurm“ verdankt. Wohl noch nie und nirgends
ist dieses Prachtstück unseres großen Meisters in gleicher Voll¬
Arthur Schnitzlers Einakter=Zyklus „Lebendige
Stunden“ hat nun in Wien seine zweite Premiereserlebt und
diesmal war es das Deutsche Volkstheater, das ihnen
eine künstlerische Heimstätte geboten. Die vier Stücke fanden
eine glänzende Darstellung und demen##rechend vorzügliche
Aufnahme und dem Autor war einer der größten Erfolge der
Saison beschieden. Er rührte, ergriff, erschütterte und in
„Liieratur“ wußte er das befreiende Lachen auszulösen, das
den „Lebendigen Stunden“ ihren heiteren Abschluß gab. In
dem ersten Stückchen zeichnete Martinelli in seiner tief¬
angelegten Meisterschaft eine ausgezeichnete verknöcherte Figur
mit starkem Innenleben, neben welcher Herr Geisendörfer
mit seiner temperamentlosen Aeußerlichkeit vollkommen ver¬
schwand. In „Die Frau mit dem Dolch“ war Adele Sand¬
rock und Herr Kramer vollendet; „Die letzten Masken“
boten Herrn Weisse Gelegenheit zu einer erschütternden Ge¬
stalt, Herr Brandt bot einen mit allen Humoren durch¬
quickten lebensfrohen Todeskandidaten mit allen furchtbaren
Anzeichen des nahen Endes und Herr Kramer die ausge¬
Zu J. G. Klopftocks 100. Todestage.
Nach einem Stiche aus dem Jahre 1801. (Siehe Seite 8.)
zeichnete Figur eines titerarischen Parvenus. In „Literatur“.
erquickte Herr Kutschera durch seinen herzhaften gro߬
endung aufgeführt worden, allerdings hat auch keine Bühne
zügigen Bohéme=Humor, Fräulein Sandrock durch fein,
Prachtgestalten wie Hansi Niese und Willy Thaller zur
parodistische Züge und Herr Kramer durch seine liebens.
Verfügung. Was diese beiden als Horlacher=Lies und Grill¬
würdige geistige Beschränktheit. Der Dichter mußte nach den
hofer geboten, steht über jedem kritischen Betracht und be¬
Aktschlüssen öft für den reichen und wohlverdienten Beifall
deutet den Höhepunkt der Darstellung von Anzengrubers
danken, der ihm und dn Darstellern zu Teil geworden.
Schöpfung. Aber auch die anderen Darsteller — vorerst der
urechte Balajthy, Herr Kierschner, Frau Anatour,
E.
den Reiseset henter inen Gnten n
Ehrenabend gehabt, den es einer ganz außerordentlich gelungenen
Musteraufführung von Anzengrubers Meisterkomödie
„Der G’wissenswurm“ verdankt. Wohl noch nie und nirgends
ist dieses Prachtstück unseres großen Meisters in gleicher Voll¬
Arthur Schnitzlers Einakter=Zyklus „Lebendige
Stunden“ hat nun in Wien seine zweite Premiereserlebt und
diesmal war es das Deutsche Volkstheater, das ihnen
eine künstlerische Heimstätte geboten. Die vier Stücke fanden
eine glänzende Darstellung und demen##rechend vorzügliche
Aufnahme und dem Autor war einer der größten Erfolge der
Saison beschieden. Er rührte, ergriff, erschütterte und in
„Liieratur“ wußte er das befreiende Lachen auszulösen, das
den „Lebendigen Stunden“ ihren heiteren Abschluß gab. In
dem ersten Stückchen zeichnete Martinelli in seiner tief¬
angelegten Meisterschaft eine ausgezeichnete verknöcherte Figur
mit starkem Innenleben, neben welcher Herr Geisendörfer
mit seiner temperamentlosen Aeußerlichkeit vollkommen ver¬
schwand. In „Die Frau mit dem Dolch“ war Adele Sand¬
rock und Herr Kramer vollendet; „Die letzten Masken“
boten Herrn Weisse Gelegenheit zu einer erschütternden Ge¬
stalt, Herr Brandt bot einen mit allen Humoren durch¬
quickten lebensfrohen Todeskandidaten mit allen furchtbaren
Anzeichen des nahen Endes und Herr Kramer die ausge¬
Zu J. G. Klopftocks 100. Todestage.
Nach einem Stiche aus dem Jahre 1801. (Siehe Seite 8.)
zeichnete Figur eines titerarischen Parvenus. In „Literatur“.
erquickte Herr Kutschera durch seinen herzhaften gro߬
endung aufgeführt worden, allerdings hat auch keine Bühne
zügigen Bohéme=Humor, Fräulein Sandrock durch fein,
Prachtgestalten wie Hansi Niese und Willy Thaller zur
parodistische Züge und Herr Kramer durch seine liebens.
Verfügung. Was diese beiden als Horlacher=Lies und Grill¬
würdige geistige Beschränktheit. Der Dichter mußte nach den
hofer geboten, steht über jedem kritischen Betracht und be¬
Aktschlüssen öft für den reichen und wohlverdienten Beifall
deutet den Höhepunkt der Darstellung von Anzengrubers
danken, der ihm und dn Darstellern zu Teil geworden.
Schöpfung. Aber auch die anderen Darsteller — vorerst der
urechte Balajthy, Herr Kierschner, Frau Anatour,