II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 625

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16.1. Lebendige Stunden zpklus
S
llt sich heraus,trastwirkung stels im Auge behielt. Aber immerhin ist dies
d in der Musik ein
Stück wohl das wertvollste in der Reihe.
haben so lange
Herr Bassermann zeigte wieder seine erstannliche
fangenden sich von
Wandlungsfähigkeit. Fren Triesch war in dem Traumspiel
einer Kunst, die
„Die Frau mit dem Dolche“ von großer und schöner Leiden¬
s- und Gedanken¬
schaftlichkeit, Herr Kurt Stieler trat in die Rollen Rudolf
chnik ist erloschen;
Rittners ein und zeigte viel schlichte Natürlichkeit. Herr
immer an solchen
Reicher als sterbender Journalist Rademacher blieb seiner
man mit Recht den Rolle nichts von ihrem Empfindungsgehalte schuldig. Die
denn wenn sie Regie war nicht immer gewandt geung. Das zweite Stück
hien großen Inhalt litt unter einer starken Verzögerung.
haben: sie hatten
M.=F.
lich Kunstfertsgkeit.
auf der technischen
heistigen Reichtum,
ern berufen sind.
erhart Hauptmann
sein Tiessinn ist
1 (2 0)0 Cheater und Musik.
een“ zuliebe die
mit viel größerer
Schnitzlers „Lebendige Stunden“,
eine Gedanken sind
die vier Einakter, die schon vor ein paar Jahren am
cht seine Themata
Deutschen Theater gespielt worden sind, wurden
ln, in die andere
gestern wieder ausgenommen. Das erste Stückchen,
zen Blick, werfen.
das dem Ganzen den Namen gab, ist durch einen
aber wenn wir
anderen, allerdings auch schon gespielten Ein¬
iesen abgelegenen

akter „Der Puppenspieler“ ersetzt worden. Ein
s zurück, in dem
feines Konversier=Stück; es zeigt einen halb genialen,
en werden zum
halb erhabenen und halb gescheiterten Menschen, der
nach dem großen
das Schicksal anderer glaubt lenken zu können, aber
pricht, was in
selbst die Drahtpuppe seiner Pläne, ein Spielball der
Lebenswoge wird. Gleichgültig, wie bei der ersten
ben“ ist vor sechs
Aufführung, blieb „Die Frau mit dem Dolche“, der
nischen Theater“
Seelenwanderungs=, der Traum= oder Ahnungsakt.
das erste Stück,
Es ist ein Trick, ein Taschenspielerstückchen.
durch die auch
Neben dem nachdenklichen „Die letzten Masken“ wirkt
penspieler“
ganz frei, ganz lebendig und überströmend
„Die Frau
das letzte Werk „Literatur“ sicherlich eines der
nMasken“;
feinsten, behendesten und geistreichsten Lustspiele der
Literatur“.
neueren Zeit. Es ist schlechthin meisterlich in allen
lüick, „Die letzten
seinen Teilen; vollendet in der wundervollen, nichts
Todes ergreifend
übertreibenden Gegenüberstellung von Kunstbohème
kt allerdings die
und wohleingesetzter, ein wenig bornierter, aber auch
und mau kann
angenehm „sauberer“ Klassenvertretung.
eabsichtigte Kon¬
Herr Bassermann ist der eigentliche Träge
des Abends. Was er in den drei sehr verschiedenen
Rollen des Abends leistet, ist schlechthin genial in
der Menge unendlich feiner, schillernder Züge,
mit denen er seine Gestalten umgibt, die wie die
tanzenden, huschenden Lichter des Mittags alles um¬
spielen und umglitzern. Nur das Leben selbst
ist, was den Reichtum der Gestaltung angeht,
mit dem tiefmelancholischen „innerlichen“ Dichter des
ersten Aktes oder der bis in die letzten Fingerspitzen
ausgefeilten „Aristokraten“=Gestalt des letzten Stückes
zu vergleichen. An Disziplin, an zusammenraffender
Kraft steht selbstverständlich die Wirklichkeit hinter den
Leistungen eines großen Künstlers unendlich zurück.
Der zweite, ganz ausgezeichnete Charakteristiker
des Abends ist Herr Forest. Er gibt in den
„Letzten Masken“ komisch und rührend zugleich einen
Komiker im Spital, der noch kurz vor dem Tode,
ohne eine Ahnung seines baldigen Endes, seine
„Wirkungen“ an anderen Todeskandidaten sucht
gab in „Literatur“
Er
und zusammenträgt.
eine ganz neue Spielart des Bohème=Schrift¬
stellers, einen halb verdumpften, tranigen
Müffel, der eine Nur=Literatur =Existenz mit
einer merkwürdigen Unfähigkeit, im Leben selbst
Geschmack zu haben, verbindet, dessen „Poesie“ das
animalisch schmatzende Behagen des Trieb=Menschen
wird. Gegen diese beiden Darsteller verschwanden
die anderen des gestrigen Abends.
Paul Mahn.