16.1. Lebendige Stunden zyklus bos 21/5
150 Plozent bedacht. Durch
#e Bundesanteile und Umlagen konnte ein Aufwand von
Lstamentsstandpunkt auszu= einer Milliarde gedeckt werden. Der folgende Bedeckungsplan
en, kann niemand sagen oder schalten, auf Sonderwünsche zu verzichten und dem Lande das reichte auf 1•7 Milliarden, die Hauszinssteuer war mit 250
Leonhard ihr Kommen. Ob auch sie ihn ermorden und ihr
schwermütiger, vereinsamter Pensionist, Graff hätte als junger
dige Stunden“.
Mann daraus ein Stück formen wird?
Schriftsteller wienerischer wirken können, war aber sehr gut
esthalten, in denen ein Schick¬
„Die letzten Masken“ sind die letzte lebendige Stunde
als Arzt. Grieg war das elegante Gegenstüch zur vornehmen
werden. Im ersten Einalter
eines sterbenden Schriftstellers, des Journalisten Rademacher,
Erscheinung des Frls. Dürr im Kunstsalon der „Frau mit
ite Haushofer um seine lang¬
der im Spital nach einem enttäuschten Leben elend zugrunde
dem Dolche“, Alpassi gab ein Meisterstück als lungenkranker
jungen „Dichters“ Heinrich;
geht, während sein unbedeutender Jugendfreund zu Ruhm
Komiker.
S.
da er unter der Krankheit
und Reichtum gelangt ist. In dieser letzten lebendigen Stunde
400
Sonne die innere Froheit,
will er Abrechnung halten mit dem berühmten Alexander
Fries¬
ben, nahm die kranke Frau
Weihgast, ihm ins Gesicht schreien, wie armselig sein Können,
„Was ist denn deine ganze
wie unbegründet sein Ruhm, will ihm offenbaren, daß seine
unter
größte Genie bist, was ist
eigene Frau ihn durchschaut und verachtet, ihn betrogen hat,
gleic
in der deine Mutter hier
aus Ekel vor seiner Unbedeutendheit, mit Karl Rademacher.
nich
d zu uns geredet hat oder
Der Journalist bittet und beschwört den Arzt noch in später
beka
sie gewesen, — da! Und
Nacht, Alexander Weihgast zu rufen. Er kann, er will nicht
nich
erschüttert von der Mittei¬
früher sterben, ehe er ihn gesprochen. Und Weihgast kommt
der
n wirklich unter der Größe
an das Lager des Sterbenden, aber Rademacher schweigt:
mad
krliebe sich aufzuraffen. „Le¬
„Was habe ich mit ihm zu schaffen? Was geht mich sein
blut.
nicht länger als der letzte,
Glück, was gehen mich seine Sorgen an? Was hat unsereiner
gesch
nicht der schlechteste Beruf,
mit den Leuten zu schaffen, die morgen noch auf der Welt
Hern
en, über ihre Zeit hinaus!“
sein werden?“ Zu dieser erschütternden Tragik der Lebens¬
“ spielt mit dem Gedanken
enttäuschung und Todesresignation tritt der grausige Humor
seine
derkehr des Gleichen. Wir
des lungenkranken Komikers Jauwerth, eines heiseren, hüsteln¬
und
nderen Zeiten, an anderen
den, nach Luft ringenden Todeskandidaten, der auch in dieser
noch
anderer Abwandlung. Pau¬
bangen Athmosphäre dem Leben seine heiteren Seiten noch
nehm
Dichters, der seine und ihre
abzugewinnen versteht.
eiflung, seine Rückkehr, ihr
„Literatur", der lustige Epilog des Einakterabends, ver¬
Dezer
nd alle Glut“ benützte, ein
ulkt die Bohéme=Literatur, die Männchen und Weibchen, die
Teil
mehrhundert Jahren Paola,
die ihre erotischen Erlebnisse und Kaffeehausunfälle in ihren
der 9
tiner Malers Remigio, die
Büchern ausschroten. Die Schriftstelkerin Margarete, die der
Komö
wesenbeit des Mannes aus
Münchener Bohsme den Rücken gekehrt und sich dem Sports¬
der Rückkehr Remigios er¬
mann Clemens an den Hals geworfen, hat einen Roman ge¬ frühen
r als die Zerstreuung einer
schrieben, für den sie den Briefwechsel mit dem Kaffeehaus¬ Docht
Anblick seiner Fra mit dem
literaten Hilbert verwendete. Fatalerweise hat auch dieer einen verwar
e lebendige Stunde, eine Er¬
Roman geschrieben, in welchem er dieselben Briefe auswertet.] ist Sch¬
mels, nun weiß er, wie er
Frl. Dürr brillierte als Margarete in reizender, kätz= Legend
soll. Vor diesem Bilde, der
cheuhafter Geschmeidigkeit und war klassisch schön als FrauLyrik i
der italienischen Renaissance,
mit dem Dolche. Otto, ein eleganter Herrenreiter, war einzig
seiten
stehen Paula und Leonhard, im Hochgefühl seines geschmeichelten Stolzes, Schich glänzend
heranreift. Pauline verspricht als formloser, eingebilbeter Kaffeehausliterat und diskret als
G.+ NCHCCL
3
150 Plozent bedacht. Durch
#e Bundesanteile und Umlagen konnte ein Aufwand von
Lstamentsstandpunkt auszu= einer Milliarde gedeckt werden. Der folgende Bedeckungsplan
en, kann niemand sagen oder schalten, auf Sonderwünsche zu verzichten und dem Lande das reichte auf 1•7 Milliarden, die Hauszinssteuer war mit 250
Leonhard ihr Kommen. Ob auch sie ihn ermorden und ihr
schwermütiger, vereinsamter Pensionist, Graff hätte als junger
dige Stunden“.
Mann daraus ein Stück formen wird?
Schriftsteller wienerischer wirken können, war aber sehr gut
esthalten, in denen ein Schick¬
„Die letzten Masken“ sind die letzte lebendige Stunde
als Arzt. Grieg war das elegante Gegenstüch zur vornehmen
werden. Im ersten Einalter
eines sterbenden Schriftstellers, des Journalisten Rademacher,
Erscheinung des Frls. Dürr im Kunstsalon der „Frau mit
ite Haushofer um seine lang¬
der im Spital nach einem enttäuschten Leben elend zugrunde
dem Dolche“, Alpassi gab ein Meisterstück als lungenkranker
jungen „Dichters“ Heinrich;
geht, während sein unbedeutender Jugendfreund zu Ruhm
Komiker.
S.
da er unter der Krankheit
und Reichtum gelangt ist. In dieser letzten lebendigen Stunde
400
Sonne die innere Froheit,
will er Abrechnung halten mit dem berühmten Alexander
Fries¬
ben, nahm die kranke Frau
Weihgast, ihm ins Gesicht schreien, wie armselig sein Können,
„Was ist denn deine ganze
wie unbegründet sein Ruhm, will ihm offenbaren, daß seine
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größte Genie bist, was ist
eigene Frau ihn durchschaut und verachtet, ihn betrogen hat,
gleic
in der deine Mutter hier
aus Ekel vor seiner Unbedeutendheit, mit Karl Rademacher.
nich
d zu uns geredet hat oder
Der Journalist bittet und beschwört den Arzt noch in später
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Nacht, Alexander Weihgast zu rufen. Er kann, er will nicht
nich
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früher sterben, ehe er ihn gesprochen. Und Weihgast kommt
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n wirklich unter der Größe
an das Lager des Sterbenden, aber Rademacher schweigt:
mad
krliebe sich aufzuraffen. „Le¬
„Was habe ich mit ihm zu schaffen? Was geht mich sein
blut.
nicht länger als der letzte,
Glück, was gehen mich seine Sorgen an? Was hat unsereiner
gesch
nicht der schlechteste Beruf,
mit den Leuten zu schaffen, die morgen noch auf der Welt
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sein werden?“ Zu dieser erschütternden Tragik der Lebens¬
“ spielt mit dem Gedanken
enttäuschung und Todesresignation tritt der grausige Humor
seine
derkehr des Gleichen. Wir
des lungenkranken Komikers Jauwerth, eines heiseren, hüsteln¬
und
nderen Zeiten, an anderen
den, nach Luft ringenden Todeskandidaten, der auch in dieser
noch
anderer Abwandlung. Pau¬
bangen Athmosphäre dem Leben seine heiteren Seiten noch
nehm
Dichters, der seine und ihre
abzugewinnen versteht.
eiflung, seine Rückkehr, ihr
„Literatur", der lustige Epilog des Einakterabends, ver¬
Dezer
nd alle Glut“ benützte, ein
ulkt die Bohéme=Literatur, die Männchen und Weibchen, die
Teil
mehrhundert Jahren Paola,
die ihre erotischen Erlebnisse und Kaffeehausunfälle in ihren
der 9
tiner Malers Remigio, die
Büchern ausschroten. Die Schriftstelkerin Margarete, die der
Komö
wesenbeit des Mannes aus
Münchener Bohsme den Rücken gekehrt und sich dem Sports¬
der Rückkehr Remigios er¬
mann Clemens an den Hals geworfen, hat einen Roman ge¬ frühen
r als die Zerstreuung einer
schrieben, für den sie den Briefwechsel mit dem Kaffeehaus¬ Docht
Anblick seiner Fra mit dem
literaten Hilbert verwendete. Fatalerweise hat auch dieer einen verwar
e lebendige Stunde, eine Er¬
Roman geschrieben, in welchem er dieselben Briefe auswertet.] ist Sch¬
mels, nun weiß er, wie er
Frl. Dürr brillierte als Margarete in reizender, kätz= Legend
soll. Vor diesem Bilde, der
cheuhafter Geschmeidigkeit und war klassisch schön als FrauLyrik i
der italienischen Renaissance,
mit dem Dolche. Otto, ein eleganter Herrenreiter, war einzig
seiten
stehen Paula und Leonhard, im Hochgefühl seines geschmeichelten Stolzes, Schich glänzend
heranreift. Pauline verspricht als formloser, eingebilbeter Kaffeehausliterat und diskret als
G.+ NCHCCL
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