II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 681

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U
und
16. 1. Lebendige Stunzen zyklus
konien, damit einer etwaigen Beeinflussung der
Kabinet Sagasta in die
Kohlenversorgung der Flotte durch Ausstände vorgebeugt
bis zur Stunde noch kein
werde. Ein bürgerliches Geschäftshaus würde in Konkurs
gerathen, wenn es verwaltet würde wie das Heer und die
rich's Mutter hat sich, um den Sohn von der sein künstlerisches
Pauline ist sozusagen ein M
Kieler Stadt=Theater.
Streben behindernden Sorge um sie zu befreien, selber den
fern sie unter der Vorstellung
".Lebendige Stunden“ von Arthur Schnitzler.
Morphiumtod gegeben und hiervon dem alten Beamten durch
schon einmal erlebt zu haber
Ich gehöre noch immer zu den Leuten, die des Glaubens
ein Schreiben Kenntniß gegeben, das Hausdorfer gegen den
Wechsel zwischen realer Geg#
„leben, daß die Bühne für's Drama bestimmt sei: aber ich gebe
Willen der Todten deren Sohn aushändiat. Letzterer, im Ge¬
rung dahingeht; ein Zustand,
zu, daß es bei Allem, was die neuere Zeit an Theater=Literatur
fühl, der Mörder seiner Mutter zu sein, wird, um sich von
ter Wahrscheinlichkeit zu gestal
über die Bretter gehen heißt, schwer ist, diese Ueberzeugung auf¬
demselben frei zu machen, vor die Alternative gedrängt, sich
Gatten, einem Dichter betroge
recht zu erhalten. Auch am Sonnabend hat der Jungwiener
selber zu tödten oder aber durch seine Arbeit sich des Opfers
obendrein kompromittirt, sofer
Arthur Schnitzler wieder daran gerüttelt: denn die Stimmen,
würdig zu machen, das ihm die Mutter gebracht. Er entscheidet
niß zum Gegenstand eines
die man im Parkett von der „modernen dramatischen Richtung“
sich für das letztere; um so leichter, als er sich mit seinem
großem Erfolg aufgeführt wi
tuscheln hörte, waren im Unrecht; was Schnitzler in seiner Kol¬
Schmerz in die Kunst hinauszuretten vermaa. die nach seiner
stellung trifft Pauline in der
lektion von vier Einaktern bietet, ist — von dem letzten Stück
Weltanschauung zu fühnen im Stande ist, was das Leben ver¬
Anbeter zusammen, der sie un
vielleicht abgesehen — überhaupt kein Drama, sondern eine
schuldet. Im schroffen Gegensatz dazu steht die Meinung
deln des Gatten mit der Bit
Novellensammlung, welcher der Autor den gemeinsamen Ober¬
Hausdorfer's der ein paar „lebendige Stunden“, deren die
Sie versagt beftig „aber der
titel „Lebendige Stunden“, genau so wie es unsere Novellisten
Verstorbene sich freuen durfte weit höher veranschlagt als alles
Florentiner Malers „Die Fra
von heute vielfach zu machen pflegen, nach dem Titel der an
Leben und Schaffen in der Kunst. Mit diesem unausgegliche¬
Entschluß. Jenes Bild sieht
der Spitze stehenden Erzählung verliehen hat. Allerdings läßt
nen, schneidenden Gegensatz schließt der das Stück ausmachende
ilch versinkt sie in ihre traumh
sich wohl ein Gesichtspunkt konstruiren, von dem aus sich die
Dialog, den lebendig zu erhalten sich Herr Christoph und
Vorgang, der Anlaß für das
Zusammenstellung der vier Einakter weniastens äußerlich er¬
Herr Kroneck die redlichste Mühe gaben.
rentiner Malers Remigio hat
klären läßt, sofern es sich in jedem derselben um eine Reibung
Schnitzler hat gewußt, was er that, wenn er seine vier Ein¬
erdolcht aber den Liebhaber un
zwischen Kunst und Leben handelt; aber dieser Faden ist doch
alter, deren Reihenfolge, wie gesagt, aus Rücksichten auf den
der den Vorgang sofort im Bi
nur recht locker geschürzt; und von einem Zusammenschluß der
Inhalt nicht begründet ist, so ordnete, wie sie sich vor den
Rede und altflorentiner Ko#
Stücke in dem Sinne, daß sie einen einheitlichen Gedanken
Augen des Zuschauers abspielen. Denn daß die Qualität der
sieht der Zuschauer auf der Bü
oder eine zusammenhängende Kette von solchen ausprägten, ist
Stücke und mit ihr das Interesse des Publikums sich bis zum
Beendigung Pauline wieder
nicht die Rede. Man muß sie nehmen als das was sie sind:
Schluß des Theaterabends steigern, ist keine Frage; und wollte
allein in der Bildergalerie
vier selbstständige Novellen, in deren Erzählung auf der Bühne
ich ihrer an dieser Stelle nach dem Grad ihres literarischen
logischen Vorganges in
sich Schnitzler allerdings als Meister bewährt.
Werthes gedenken, so hätte ich von hinten beainnen müssen
Ich komme! Der Zusche
Denn matt, um nicht zu sagen langweilig, wirkt nur das
auf Kosten der Chronologie der Aufführung und der Courtoisie
füllen wird, aber ob mit
erste Stück, in dem es sich nicht einmal um eine abgerundete
gegen die Benefiziantin Fräulein Toran, die nur in dem
scheiden bleibt seiner Phan
Novelle, sondern um eine abgerissene Skizze handelt, deren
zweiten Einakter „Die Frau mit dem Dolche“ auftrat
Situationen im dem Fflor
psychologischer Gehalt nicht über den gänzlichen Mangel an
und somit an ihrem Ehrenabend non multa, sed multum,
linen's Roman einander nich
und zwar im vollen Sinne des Wortes, brachte, sodaß der
Geschehen hinweghilft. Das Thema vom Gegensatz zwischen
trisch; hier hat die Gattin der
Kunft und Leben wird hier am relativ vertieftesten abgehandelt;
nach Schluß des Stückes immer von Neuem einsetzende stürmi¬
thuung zu geben, sondern sie fü
aber man hat doch die Empfindung, daß man hier lieber lesen
sche Beifall ebenso wohlverdient war wie die kostbaren Blumen¬
durch Betrug für Betrug.
als hören möchte. Das tragische Ereigniß, um das sich der
spenden, die man der Künstlerin auf die Bühne reichte. Die
Pauline sie offenbart, nicht al
ermüdende Dialog zwischen dem alten Anton Hausdorfer, dem
Bühnennovelle, in die ein kurzes, aber reelles Drama einge¬
Opfer an Ehre die Betrügende
kühlen Verächter der Kunst, und dem jugendlichen Künstler schachtelt ist, wird durch einen mystisch-romantischen Zug be¬
Mittel der Rache, den Mithel
Heinrich dreht, liegt vor dem Aufgehen des Vorbanges. Hein¬ wegt, der sich, genau besehen, ziemlich bizarr ausnimmt. Frau zu räumen. Das Stück. an den