II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 4), Literatur, Seite 14

16.4. Literatur box 22/3
e
Wgestontien Geiue.
Wanlätiiche Eifinldung handen.
Agscherken Gerach.
Wr. Liman, der be¬ Wirklichkeit vertritt", so heißt es in der „Nordd. Allg. immer und immer wieder ein ungeschicktes Bein zu stellen.
„Litteratur“ herzlich, aber nicht — wie am Tage vorher bei Otto
Am Anfang gab man Hugo v. Hofmannsthal's einactiges Schauspiel
Ernst schmutztriefender und inhaltloser „Größten Sünde“ — auf¬
Presse.
„Die Frau im Fenster“. Soll ich von einem Epilog, soll ich von einem
: Als ich am gestrigen
dringlich.
Prolog auf das Leben sprechen? Beides ist richtig. In beiden Fällen:
Leider zog sich diese im Ganzen wohlgelungene Matinée bis
Karola=Theater“
klingt und singt die nervenbeängstigende Seite der Weltensehnsucht. Hinaus
in die dritte Nachmittagsstunde hinaus. Wodurch die Magenfrage des
n's umsichtiger Regie
aus der räumlichen Beschränktheit des Hauses! In's Leben hinaus, wo sick,
Publicums, noch dazu an einem Sonntage, ungelöst blieb.
leipziger Presse“
die Kraft des Geschlechtes in freier Liebeswahl aufbäumt. Wo keine
Artur Pleißner.
käuscht. Hatte ich doch
enge Fensterumrahmung bloß einen Ausblick ins
getraut, nur keine Klage
Leben gewährt. Nein, wo das Leben dahinströmt wie ein Sturzbach,
Isten Litteratur. Und
* Neues Theater. In der am Dienstag den 11. März, im Neuen
daß glühende Menschenglieder sich baden in solchen Fluthen kühlender
nitzler hinweg
Theater bei aufgehobenem Abonnement stattfindenden Aufführung von
Ströme. In's Leben! Und doch bleibt man zurück zwischen den herz¬
die Reihenfolge richtig.
Ferdinand Raimunds Zaubermärchen „Der Verschwender“ zum Besten
beklemmenden Pfosten lusteindämmender Häuslichkeit. In's Leben.
Hartleben. Seine
des „Albertvereins“ wirken außer Herrn Reimers vom K. K. Hofburgtheater
Und doch hat man keinen Muth zum kraftvollen Sprunge aus dem
entweder durch ullige
in Wien als „Flottwall“ noch mit: Frau Anna Schramm vom Kgl. Schau¬
Fenster! In's Leben. Und doch ist uns keine Strickleiter zur Hand,
spielhause in Berlin als „Altes Weib“ und Herr Demme vom Hoftheater
ich den die Gefühle des
die wir mit muthgeschwellter Faust vom Simse abreißen, wenn
in Kassel als „Valentin“. In der großen Festscene des zweiten Actes
Jacht oder möchte heulen:
wir wirklich einmal auf Freiheit athmendem Boden anlangten.
werden außerdem mitwirken: Herr Dr. A. von Bary vom Kgl. Hof¬
äst Hartleben. Seine
theater in Dresden, die Prima ballerina Frl. Dell Era von der Klnigl.
Hugo von Hofmannsthal, ein blutjunger Zwanziger, sagt uns
Toll=Uebermüthigsten,
Hofoper in Berlin und eine junge ausgezeichnete Violin= und Clavier¬
das Alles in einem Monologe, dessen Sprache sich flüssiger als Lethe,
lichen Mustern hervor¬
Virtuo in Miß Glädis Naylor=Carne.
durchsichtiger als Bergkrystall giebt: Fluthen aus dem Bronnen wahrer
* Die Würdigung des dritten Liederabends von Dr. Ludwig
Poesie. Hugo von Hofmannsthal spricht vielleicht zu viel.
Litteratur“. Dieses
Wüllner wird in der Dienstag=Nummer erscheinen.
Aber dieses „zu viel“ belästigt nicht Wirkt auch nicht einschläfernd.
#den“, der neulich im
* Die Berliner Philharmonie und ihr Begründer Sacerdoti feierten
Beängstigt uns höchstens: Fluthwellen gewährt das
in Erfolge gespielt wurde.
das 25jährige Jubiläum.
Leben, nicht winzige Thautropfen!
pfung ein Fein= und
Herr Kammersänger S#ender=Stefam ## Altenburg begeht
In „Litteratur“ von Arthur Schnitzler spielte# neben dem
spricht nur zu Menschen
am Schlusse dieses Monats sin 30jähriges Jubiläum als Opern¬
brillanten Fräulein Serda vom Dresdener Königl. Schauspiel die Herren
ausgedrückt: Er kitzelt
Huth und Grelle, Mitglieder des hiesigen Stadttheaters. Man
sänger.
Hweinchen Otto Ernst
mimte sehr flott. Nur Herr Huth hatte in seiner Maske ein wenig
Maximilian Schmidt, der bekannte Schilderer des oberbayert¬
ber den Dümmsten auf¬
danebengegriffen: Hilbert ist Litteraturroué. Damit ist alles aus¬
schen Volkslebens, feiert am 25. Februar seinen 70. Geburtstag.
Aber jene Geißel hat ein
gedrückt. Herr Grelle gab sich äußerst burschikos als Clemens und
Arthur Zapp's Officiersdrama „Die Ehre ist gerettet“ wurde
karterinstrument in den
dabei doch vornehm: Einfach köstlich! Dasselbe gilt von Fräulein Serda,
vom Director Mauthner für sein „Neues Theater“ in Halle zur
Fivial. Stumpfbolde zer¬
die hoffentlich recht bald die Unsere wird.
Aufführung angenommen. Das Stück wird im Verlage von
fals gebraucht zu haben,
In Hafmann's „Die Frau im Fenster“ lag die einzige
Albert Langen, Berlin erscheinen.
Rolle — zwei fast möchte ich sagen stigmatisirende Nebenpartien kommen
Possart nach Berlin. Mehrere Blätter melden, dem Inten¬
sirt seinesgleichen
nicht in Frage — in den Händen des Fräulein Albertire Zehme.
danten der Münchener Hofbühnen, Ernst v. Possart sei das Amt
Manipulation liegt Muth,
Ihre Leistung als Madonna Dianora verdient alles Lob. Nur hätte die
des verstorbenen Geheimenraths Pierson angeboten worden. Diese
[Litteratur“ enthüllt
Dame mit dem Accent übermäßigen Pathos' nicht zuviel in jenen Mo¬
Meldung ist, wie wir erfahren, zutreffend. Eine Entscheidung ist
Moderne. Gegen jene
menten arbeiten sollen, wo das rein Natürliche alle Schranken des
kundton Lüge, deren
noch nicht erfolgt.
Conventionellen durchbricht: Wo das Weib auf eigenen Füßen
Für das Stuttaarter Interimstheatei ist die Platzfrage nun¬
österschwindelten“
steht. In solchen Augenblicken gehört der Kothurn vom Fuße der
gewissen „dichtenden“
mehr entschieden. Wie der „Staatsanz.“ mittheilt, wird des pro¬
Klinstlerin weg. Fräulein Zehme aber behielt ihn an. Und das war
hend: Auch in Leipzig
visorische Theater im Botanischen Garien erbaut werden.
nicht im Sinne der Dichtung.
Els à la Hilbert. Ana¬

Das Haus war reichlich besetzt. Der Beifall besonders nach Schnitzler's