II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 4), Literatur, Seite 32

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16.4. Literatur
Maximilian Hurden uus # #.
Grandinger in Nordhalben die Ermächtigung
des Kaisers.
zur Ausübung seines Mandates erteilen werde, er¬
Dem „Berliner Lokalanz.“ zufolge lehnte die klärte, daß er den in den beiden Briefen an Pfarrer
Staatsanmaltschaft die Erhebung der öffent= Grandinger zu erkennen gegebenen Standpunkt voll
Gründe wird allerlei gesprochen. Die Direktion
macht Anstalt, den genialen Wymétal zu halten. Ein
Ziel aufs Innigste — im Interesse unserer Oper —
zu wünschen.
Im Residenztheater gastierte heute das
Ensemble des Deutschen Theaters zu Berlin mit
Wedekinds „Frühlings Erwachen“, und im
Skalatheater bietet ein „deutsches Ensemble“
(welch ein Widerspruch in den beiden Worten) einen
samoanischen Schwank „Talölo“ Am 1. Sep¬
tember werden unsere Stadttheater sich wieder
F. St.
öffnen.
cd. [Zum Münchener Hoftheater=Prozeß) schreibt
Telephon 12801.
man uns: Die Regisseure Basil und Lützen¬
[kirchen vom Münchener Hoftheater haben den
Generalintendanten a. D. von Possart durch
einen hiesigen Rechtsanwalt unter Klageandrohung
auffordern lassen, er solle zurücknehmen, was er über
P Be
ihre Beteiligung an der Savitsaffäre vor Ge¬
□ l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
richt aussagte. Herr von Possart hat das Verlangen
abgelehnt. Dem vielgenannten Fraulein Wimmer
Wien, I., Concordiaplatz 4.
ist die Kündigung zugestellt worden, sie wird mit Ende
dieser Spielzeit die hiesige Hofbühne verlassen. Auch
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Vertretungen
Fräulein Faßbender hat keinen neuen Vertrag
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
erhalten. Inzwischen wird zur Fortsetzung des Hof¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
theaterskanbäls eine ganze Anzahl Bro¬
0 Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
sch##en über Herrn von Speidel und das Hof¬
(Quellenangabe ohne Gewähr.
zhcter angekündigt.
[Mannheimer Jubiläums=Festtage.] Mann¬
= Ausschnitt aus:
heim, 3. Juni. Es wird wohl so leicht keine andere
Stadt geben, die für eine festliche Straßenaus¬
schmückung ein so dankbares Objekt darstellt als
E vom:
tarzer Zeitung
Mannheim mit seinen schnurgeraden Straßen und

5- JU.1907
seinen quadratischen Häuserkomplexen. Und in der
Tat war es ein imposanter Aspekt, Girlanden,
Im Theater gab es einen
Kränze, Blumen und Bänder in langen, langen
historischen Einakter=Abend, der mit dem deutschen Rüpelstück
Reihen um die in militärischer Front stehenden
„Peter Squenz“ einsetzte. Voller Grazie und Anmut
Häuser sich winden zu sehen. Man hatte jedem
Straßenzug seine Farbe gegeheneuend##
machte alsdann Goethes reizvolle „Laune des Ver¬
allen. 6
eEinheitlichkeit der W
liebten“ seine Aufwartung. Zuletzt kam Sanr
enreichtun
skung bewahrt. Und als nun durch diese via trium
W. Literatur“, das an einer falschen Besetzung scheiterte
Man kann eine Berlinerin nicht wienerisch sprechen hören. —
phalis zehntausende begeisterter Menschen dahin¬
weandeten wie Welten durch enge Jeisentore, d#s
suchs sich der Anblick oft zu einem lizül
Telephon 12801.
Minkerentre
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
6
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
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Ausschnitt ausiieue Badische Landes Zeitung
Mannheim
E vom: 3- J0f.1907
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„Literatur“ machte den Schluß. Herr Godeck gibt die
Figur des Wiener Sportsman und Aristokraten sehr sein,
sehr soigniert, nur mit einem ganz leisen, scheinbar nicht
beabsichtigten Zug der Karikatur, sehr gut, Herr Kökert
trifft den Bohemienton des Gilbert, aber Frau Ullerich bru¬
talisiert — milde ausgedrückt — die Rolle der Margarete.
Ce n’est pas de la litterature.
Im Allgemeinen und zum Schluß kann ich über den
Abend dessen geschmackvoller Regisseur der Intendant war,
nur wenig und matt schreiben, weil er mir so erschiene
Schnitzlers Lustspiel sland uns am nächsten; warum gibs
#cht lanter solche Stücke, die uns nahestehen, be
sonders wenn sie so reizend sind?
I. G.)