II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 4), Literatur, Seite 77

box 22/3
16.4. Literatun
(Quellenangabe ohne Dewähr.)
Ausschnitt aus:
ne Blätter, Wien
POh AUURVRHA
Im Burgtheater gab es einen ziemlich öden
Abend, denn man bekam drei Einakter vorgesetzt
und es waren nicht „der guten Dinge drei“
Vor allem gab es einen Wedekind und das ist
schon vom Ubel.
Für Wedekind schwärmen die Dekadenten,
Kaffeehausschmöcke und Jour=Snobs, Grund geung,
ihm das Burgtheater zu verwehren.
Der „Kammersänger“ ist eine der bekannten
Wedekind'schen Parodien, wo alles in Grund
und oden sconistert wird und mett auf den
Trümmern der grinsende Wedekind sitzt und den
Philister, der ihn ernt nimmt, verhöhnt.
Weiter bekam man Courteline zu sehen.
der auch besser in die Josefstadt paßt.
Am gefälligsten wirkte noch Schnitzler's.
„Literatur“. Dieser Poet ist immer zierlich, ge¬
pflegt, taktvoll und mit echter Empfindung begabt.
Unter den Darstellern ragte Herr Treßler
hervor, während Herr Reimers versagte. Dieser
ehrliche, behäbig gewordene Künstler hat im
modernen Repertoire nicht viel zu bestellen.
schnitt außMER CARICATUREN
1:
ISftS 184
eine Handlung erfinden, den Zuhörern an’s
AEAaEeEvA
Herz greifen, beglücken oder erschüttern?
Auch Schnitzler’s Einakter „Litera¬
THEATER.
tur“ ist nur Literatur, papierenes Zeug,
Geschmuß, allerdings gewähltes, geist¬
Im Burgtheater gab es einen Einakter¬
reiches Geschmuß.
abend, der keinen besonders erquicklichen
Am besten war an diesem Abend
Anblick geboten hat.
Herr Treßler, der allmählich zum mar¬
Wenn Einakter zu florieren beginnen,
kantesten Schauspieler des Burgtheaters
ist das immer ein böses Zeichen für den
heranwächst. Mäßig Herr Reimers.,
Stand der dramatischen Literatur, da
#
offenbar die Autoren für ein den Abend,
füllendes Stück zu kurzatmig geworden
sind. Und es war ein buntes Gemisch,
was da im Burgtheater geboten wurde)
Wedekind, Courteline und. Schnitzlen!
— Man denke, Namen, die einander förht¬
lich anschreien.
Vor allem Wedekind! Ist es denn
gar nicht möglich, die deutsche Bühne
von dieser Plage zu befreien?
Und Courteline? Das ist doch nur
dramatisiertes Feuilleton — endloses,
geistreiches Geschmuß! Ja, zum Henker,
was ist denn aus der Bühne geworden?
Ist wirklich die Impotenz schon so all¬
gemein? Kann wirklich niemand mehr
(Quellenangahe ohne Gewahr.)
Te
*
lohh. Sgleksges
SCENE
VARIETE
KONTPRTSAL
I Aften.
gr
WIENER —
ei bliver en Schnitzler-Aften paa
1 Det kongelige Teater. Ferst „Li¬
teratur“, der kom frem i 1902, den Af¬
ten, da Fru Harboe tog Afsked. Der¬
efter „Afskedssouper“, som ikke er set
for herhjemme. Og endelig „Pierret¬
tes Sler“ med Fru Elsa Galafrés i Ho¬
vedrollen, medens Musiken ledes af
Dohnanyi, selve Komponisten. Til det¬
te Gestespil knytter eig den vesent¬
ligste Del af Interessen ved Forestil¬
lingen, hl. a. fordi det er jo noget, som
meget sjeeldent sker herhjemme, at der
gives det ikke-reisende Publikum Lei¬
lighed til at sammenligne vor egen
kere Ballets Preestationer med, hvad
ogsaa Udlandet har leert at kunne pre¬
stere paa det koreografiske Omraade.
Det er merkeligt, at det ikke er
sket. Dels er Bollet jo den lettest til¬
gengelige Kunstart rent sproglig set,
dels er der ingen Tvivl om, a lige saa¬
vel som det i Operaen betaler sig at
holde et Par rundeligt betalte Geeste¬
spil gasende, saaledes vilde det ogsaa
nok vise sig at svare Regning at be¬
tale noget for fremragende Represen¬
kanter for den koreografiske Kunstart
i de Former, som denne har antaget 1
Udlandot, Thi ogsaa Udlandet kan
danse.
Noget Vidnesbyrd derom vil Else
Galafrés’ Fremtrieden 1 Aften jo for¬
saavidt ikke komme til at afgive, eom
Kunstnerinden karakteriserer sig selv
som Skuespillerinde og ger gaidende,
at Pierrette ingenlunde er Ballet. Men
af en velgerende aparte Virkning vil
det veere at se denne fremmede stum¬
me Kvinde placeret midt 1 den danske
Olerdans og at veere Vidne til den Ind¬
flydelse, hun vil eve pas, vort Indtryk
if hendes Medspillende, vore kere
Venner.
B—1o