II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 241

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14. Der Schleien der Beatrice
lder viel weniger Aeschhungsm
##gung= Tschang; wahrscheinlich veranlaßt durch uch
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die Proteste anderer Mächte. Sie verlangten
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In der Abstimmung wird der Antrag Sigg mit
.. Kund i1 die Pflicht, dem In¬ 1
Umwandlungen des Vertrags, welche den
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genteur des Wasserwerks Weisungen zu erteilen.] 68 gegen 9 Stimmen gegenüber dem Antrag Wolf ge¬
Stadtrat Süß: Die Kürzung der Arbeitszeit während nehmigt. Die Centralschulpflege wird durch diesen! Charakter des von Li=Hung=Tschang unter= wie
Beatrice.
jungen Soldaten Francesco, der die geliebte Schwester
die Seite des Borgia schlagen und ihm die Thore der !
Sollt ich nicht kommen?
in den drohenden Verhältnissen unter sicherem Schutz
Stadt öffnen werde. Die Gefahr, die über Bologna
Nein, wie du seltsam bist! Was ist dir nur?
wissen möchte, überreden, dem scheuen Vittorino die
brütet, rückt mit jedem Augenblick näher. Eine Ver¬
Filippo.
Hand zum ehelichen Bund zu reichen. Man beschließt,
zweiflung ohnegleichen erfaßt die Gemüter. Man
Kommst so beschmutzt hieher —
sogleich in die Kirche zu gehen. Unterwegs begegnen sie
wähnt, derjüngste Tag sei gekommen. Alles bereitet
Beatrice
dem Herzog, dem die schöne Beatrice bereits vor einigen
sich auf schmachvollen Untergang vor. Nur an dem ge¬
(leise, als hätte er sie mißverstanden).
Stunden aufgefallen ist. Er redet sie an. Doch sie
seierten Dichter Filippo Loschi prallen alle diese
Ein Traum wars doch!
schweigt. Sie bleibt nur wie versteinert vor ihm stehen,
Schrecken und Gefahren wie an einem kalten Felsen
Filippo.
starrt ihn mit großen Augen an und schweigt. Ihr ists,
ab. Er hat keinen Sinn für das Schicksal seiner
Ich wollt', es wäre Wahrheit, Beatrice!
als sollte jener schöne Traum Wirklichkeit werden. In
Heimat. Ihm ist nur eins Wahrheit: Glück, woher es
So könnt ich eher ohne Schmerz und Ekel
dem Herzog aber, diesem weisen Epikuräer, wie er vom
kommt! Und dieses Glück besitzt er, seitdem er vor
Dich sehn; das Leben selbst thut alles ab.
Dichter mit wenigen Strichen trefflich gezeichnet ist,
drei Tagen der schönen Tochter eines Wappenschneiders
Doch Träume sind Begierden ohne Mut,
weckt sie heiße Wünsche. Morgen muß er sich mit dem
Beatrice Nardi begegnet ist, einem sechzehnjährigen
Vorgia messen und er weiß, daß er unterliegt. Und
Sind freche Wünsche, die das Licht des Tags
Kinde, kaum von den ersten Ahnungen der Lust be¬
so will er denn noch einmal, in dieser letzten Nacht, das
Zurückjagt in die Winkel unsrer Seele,
rührt. Ihm wiegt sie alles: Ruhm, Ehre, Vaterland,
Daraus sie erst bei Nacht zu kriechen wagen;
Glück umarmen. Er wirbt um Beatrice und bittet sie
Kunst auf. Indes die schrecklichsten Gerüchte durch die
Und solch ein Traum, mit ausgestreckten Armen,
auf sein Schloß. Doch sie läßt sich nicht kaufen. Auch¬
Straßen toben, sitzen die beiden im Garten des
Sehnsüchtig läßt er, durstig dich zurück.
nicht um hohen Preis:
Filippo, abgeschlossen von der Welt, taub gegen alles,
So wenig warst du mein, daß schlossest du
was um sie herum vorgeht. Sie erzählt ihm in ihrer
„. . . behalter alles, Herr, es nützt mir nichts,
Die Augen, deine Seel' auf Abenteuer
naiven Art, was sie in den letzten Stunden durchlebt.
Doch nehnit zur Gattin mich!“
Ausfliegen konnte, und ich war dir nur
Sie sah den Herzog, den man bereits aufgegeben hatte,
Die Höflinge fahren höhnisch auf. Sie verlangen,
Von Tausend Einer, kniete wie die andern
in die Stadt einrücken. In der Schwüle des Tages
das Mädchen möge ihre Frechheit nach Gebühr büßen.
Vor dir und war dir nichts und bin dir nichts,
ging sie hierauf auf ihre Kammer und entschlummerte.
Allein der Herzog antwortet ruhig:
Ich, der dir so viel gab, als du nicht ahnst,
Und da träumte sie, sie wäre Herzogin und alle ihre
„Ich nehme dich zum Weib, wie du verlangst!“
So viel, daß meiner Liebe wert zu sein,
Bekannten und auch Filixpo knieten vor ihrem Throne.
Beatrice
Dich Ekel fassen müßte, wenn du denkst,
Und dann war sie im Gemach des Herzogs, sah das
(reicht ihm die Stirn; er küßt sie. — Bewegung).
Es leben andre Männer auf der Welt!
helle Leuchten seiner Augen, fühlte den Hauch seiner
Herzog:
Und du willst, daß gefäll'gem Eh'mann gleich
Lippen — und erwachte. Ein wunderlicher Traum!
....Nun komme, Beatrice!
Ich fremden Kuß von deinen Lippen trinke
Doch Filippo fährt auf:
Beatrice:
Und kommst daher als Dirne deines Traums!
„Filippo.
Geh, Beatrice!“
Nein, mein Fürst!
Beatrice!
Nun will ich Euer treu zu Hause warten,
Er schickt sie fort. Beatrice geht nun nach Hause
Bis Gott aus Kriegsgefahren Euch entläßt!
und läßt sich von ihrem übermütigen Bruder, den
Und so kommst du zu mir!