II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 242

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14. Der Schleier der Beatrice
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in weichem letzterer dem 5. Ziomstenionglep sme auf¬
richtigen Glückwünsche für die Bestrebungen des Zionis¬
###unp=Tschang; wahrscheinlich veranlaßt durch
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mus darbringt. Außerdem verliest der Präsident das
die Proteste anderer Mächte. Sie verlangten
In der Abstimmung wird der Antrag Sigg mit
Umwandlungen des Vertrags, welche den schon gestern mitgeteilte Telegramm des Sultans, so¬
68 gegen 9 Stimmen gegenüber dem Antrag Wolf ge¬
Charakter des von Li=Hung=Tschang unter= wie eine Menge anderer Glückwunschadressen. Dann
nehmigt. Die Centralschulpflege wird durch diesen
Herzog:
jungen Soldaten Francesco, der die geliebte Schwester
Beatrice.
Und folgst mir nicht als Braut noch heut ins
in den drohenden Verhältnissen unter sicherem Schutz
Sollt ich nicht kommen?
Schloß?
wissen möchte, überreden, dem scheuen Vittorino die
Beatrice:
Nein, wie du seltsam bist! Was ist dir nur?
Hand zum ehelichen Bund zu reichen. Man beschließt,
Filippo.
Das darf ich nicht. Die herzogliche Schwelle
sogleich in die Kirche zu gehen. Unterwegs begegnen sie
Kommst so beschmutzt hieher —
Betret' ich nur als Herzogin.
dem Herzog, dem die schöne Beatrice bereits vor einigen
Beatrice
Herzog:
Stunden aufgefallen ist. Er redet sie an. Doch sie
(leise, als hätte er sie mißverstanden).
So sei's!
schweigt. Sie bleibt nur wie versteinert vor ihm stehen.
Ein Traum wars doch!
Du follst sie heut als Herzogin betreten!
starrt ihn mit großen Augen an und schweigt. Ihr ists,
Filippo.
(wachsende Bewegung)
als sollte jener schöne Traum Wirklichkeit werden. In
Ich wollt', es wäre Wahrheit, Beatrice!
Cosini! eilt zum Bischof von Petron,
dem Herzog aber, diesem weisen Epikuräer, wie er vom
So könnt ich eher ohne Schmerz und Ekel
Er halte sich bereit! In einer Stunde
Dichter mit wenigen Strichen trefflich gezeichnet ist,
Dich sehn; das Leben selbst thut alles ab.
Tritt Herzog Lionardo Bentiooglio
weckt sie heiße Wünsche. Morgen muß er sich mit dem
Doch Träume sind Begierden ohne Mut,
Mit Beatrice vor den Traualtar! (Cosini ab.)
Borgia messen und er weiß, daß er unterliegt. Und
Sind freche Wünsche, die das Licht des Tags
(Zu andern:)
so will er denn noch einmal, in dieser letzten Nacht, das
Zurückjagt in die Winkel unsrer Seele,
Ihr rasch zum Schloß, daß man die Feier rüstel
Glück umarmen. Er wirbt um Beatrice und bittet sie
Daraus sie erst bei Nacht zu kriechen wagen;
Ihr andern durch die Stadt! Bolognas Adel
auf sein Schloß. Doch sie läßt sich nicht kaufen. Auch
Und solch ein Traum, mit ausgestreckten Armen,
Lad ich zu dieser Hochzeit ein. Doch merkt:
nicht um hohen Preis:
Sehnsüchtig läßt er, durstig dich zurück.
Für heut ist Schönheit Adel, nicht Geburt!
„. .. behaltet alles, Herr, es nützt mir nichts,
So wenig warst du mein, daß schlossest du
Ruft es so laut, daß es die Schläfer weckt,
Doch nehmt zur Gattin mich!“
Die Augen, deine Seel' auf Abenteuer
Klopf an geschloß'ne Fenster an und klirrt,
Die Höflinge fahren höhnisch auf. Sie verlangen,
Ausfliegen konnte, und ich war dir nur
Daß man sie öffne, und verträumte Augen
das Mädchen möge ihre Frechheit nach Gebühr büßen.
Von Tausend Einer, kniete wie die andern
Erstaunt die edlen Boten schaun, und ruft:
Allein der Herzog antwortet ruhig:
Vor dir und war dir nichts und bin dir nichts,
Der Herzog lädt Euch zu der Hochzeit ein,
„Ich nehme dich zum Weib, wie du verlangst!“
Ich, der dir so viel gab, als du nicht ahnst,
Die er mit Eurer schönsten Schwester feiert!
Beatrice
So viel, daß meiner Liebe wert zu sein,
Kommt alle, ob ihr sonst im Treuen schlummert,
Dich Ekel fassen müßte, wenn du denkst,
(reicht ihm die Stirn; er küßt sie. — Bewegung).
An eines Liebsten oder Gatten Brust,
Es leben andre Männer auf der Welt!
Ob ihr in keuschen Betten einsam ruht,
Herzog:
Und du willst, daß gefäll'gem Eh'mann gleich
Ob ihr von denen, die unstillbar Glühn
.... Nun komme, Beatrice!
Ich fremden Kuß von deinen Lippen trinke
In jeder Nacht an neue Herzen drängt:
Beatrice:
Und kommst daher als Dirne deines Traums!
Kommt alle, nur seid schön! Ihr seid will¬
Nein, mein Fürst!
kommen!“
Geh, Beatrice!“
Nun will ich Euer treu zu Hause warten,
Er schickt sie fort. Beatrice geht nun nach Hause
Bis Gott aus Kriegsgefahren Euch entläßt!
und läßt sich von ihrem übermütigen Bruder, den