II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 528

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14: Der Schleier der ne

wie Fl.,
Finanzministerium ourchführt, Süpung wire A.
Pzur Tagung pep
welche Aufgabe seinerzeit dem Finanzminister! erster Punkt der Tagesordnung sein.
Die rätselhaften Zweifler und Irrenden
sehr Schönes), läßt jetzt fast seine ganze junge
Schar auf diese verspätete Novität los.
des Herzens wandeln freilich weiter durch des
Femlleton,
Die — richtige — Erwägung war wohl, daß
Dichters Vision. Er zog ihnen Smockings an,

nur jugendliche Temperamente Stil durch
das ist alles.
Brah
Empfindung ersetzen können. Aber diese Er¬
Heute klingt so manches verspätet, weil
lution
Zwei Burgtheater-Premieren
wägung rechnete nicht mit der Trockenheit, den
die Generationen der Schauspieler dem Wuchs
niert
Von Ludwig Ullmann.
Denkerfalten, der steifen Strammheit eben dieser
und Wert jener Form entwachsen sind. Nur
einen
Schnitzler: „Schleier der Beatrice“
jungen Schar.
vereinzelt haben sie — die Schauspieler
Fünfundzwanzig Jahre nachher. Schlie߬
So spielt Herr andersen den strahlenden
noch den Schimmer kühl leuchtender Rede, die
aussa
Filippo Loschi erstaunlich sicher, klug, be¬
lich hat der junge Dramatiker doch gesiegt. Er
einfache und doch getragene Geste, die Natür¬
herricht, mit feinen, kleinen Deutlichkeiten.
ist unterdessen grauhaarig geworden. Mir
lichkeit, die Natur und nicht Nachahmung ist.
ständ
hab'n halt Zeit ... Sie wern's net ver¬
Aber eben nicht gerade strahlend. Zu wenis
Die Anforderungen freilich sind reichlich:
aufre
als Tenor, zu sehr als talentvolles Burge
Hier spinnt Schicksal, launisch und fast
samen
theatermitglied. Vollen Klangs, warm und
Schnitzler „versamte“ es immerhin. Seine
tändelnd, eines Kindes Seele zwischen die
alten
„Beatrice“ sprang seinerzeit voll Stil=Eni¬
kräftig sind die paar Worte, die Herr Hennings
Süchte, Verblendungen und Schauer sehr über¬
wirbe
schlossenheit mitten ins Griensteidl=Jungwien.
reifer Männer. Und es bedingt diese Ueber¬
als Andrea spricht, auch Herrn Lohner glücken
Die
als grimmigem Bruder Francesco, einige starke
Die Renaissance prunkvoller Verse, hoheits¬
reife nicht nur durch eine ungewöhnliche
Akzente. Aber sonst ..
tückisch umschattete Situation, auch durch das
voller Stoizismen und kühner Profile zog auf.
Als Beatrice jedoch nimmt Frau Wagener
Gewicht und die Maske einer ganzen Zeit.
von der leisen Versmusik des Knaben „Lovis“
einen wundervollen Anlauf. Sie tritt in
Es müssen also Leidenschaften gleich am im
das
begleitet. Wien aber schwärmte mehr für
Menuettschritt verkörpert werden. All diese
Filippos Garten mit der verführerischen Ein¬
der
„Leutnant Gustl“. Und der brave Schlenther
Süße ist unendlich todesbang, all diese Grazie] falt, die ihr Dichter meinte, sie lächelt Ahnung
für Sudermann. So fand die kleine, schmetter¬
tails
im Innersten schmerzverzerrt, all diese Er= und Schicksal und sie findet diesen unbeschwert
lingzarte, lächelndverhauchende Beatrice,
regung iegendwo zwecklos, all diese Skepsis erschütternden Ton dann immer wieder, auch
und
vielleicht deshalb keine Nachfolgerin, weil sie
und Lebenskunst das Erbteil einer Epoche, inwenn sich diese holde Linie ein wenig wirkt
keine Wiener Darstellerin fand. Und Schnißlei:
der es hieß geistvolle Miene zum brutalen theatralisch verkrampft. Diese Beatrice, bei
und
kehrte von Boticelli ins Cottage zurück. Er
Spiel machen. Dazu nun noch schöne Verse weitem jünger als ihre Rolle, ist auch dem
nische
hatte es nicht zu bedauern, gleichwohl schlägt
rezitieren ist nicht Sache der Georg Kaiser= Burgtheater schon mehr als eine bloße
ein Klang der Trauer heute noch mit aus
Hoffnung.
Sprecher von heute.
diesen schweren, süß besinnlichen Versen. Sie
eine
Des Abends helle Glorie lag auf Herrn
Und doch hat es — dreiundzwanzig Jahre
trauern und man trauert um sie.
vorher — Otto Brahm gewagt, mit seinen Aslan. Sein Herzog zog weiten Abstand um
Seinerzeit hatte dies edel konzentrierte
freud
geaichten Ibsen=Spielern diese Aufführung zu
sich, atmete eine Noblesse, die von der Etikette
ganz auf das Wesentliche seiner Tragik
Löche
des Herzens und mit einer sehr reifen, sehr
versuchen. Er lebte freilich, so ungleich soinem
schattenhaften Spiels der Sinne gestellte
ternd
Freunde Schlenther, am Wagen, Versuchen,
köstlichen Klarheit der Mittel bestimmt wird.
Drama zu viel Rollen, wie Mozarts Musik
Spaß
Und da die Wirkung dieser „Premiere“
Ueberraschen
zu piel Noten, Wagners „Tristan“ zu viel
Arnd
Direktor Herterich, der die Regie sehr
so stark als nur denkbar war, hat Wien nicht
„Sprechgesang", Richard Strauß zu viel
ware
Kakophonien und Gustav Mahler zu viel exakt, mit gutem Takt, ohne Oelbruckessekte, recht behalten? Nur Zeit lassen! Was liegt an
Energie hatte. Und Schnitzler kehrte heim zu führt, (die Inszenierung bietet namentlich in ein paar ungeschriebenen Stücken ....
we
den ungewöhnlich treuen Kostümen Gaylinol#
Anatol.



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