box 17/1
11. Reigen
G) Soeben gelangt zur Al
#e Tausend von
Art
ur Schhizlel
N101
Reigen
In 14 Tagen wurden 4000 Exemplare verkauft
Preis brosch. 3 4 50 J
bar zur Probe
2 Exemplare mit 40%
Preis elegant geb. 5 ¾
Bar mit 33½% und 9/8.
Aus den Urteilen der Presse.
Neue Deutsche Rundschau:
Ein wundervolles Buch Man schreit beim Lesen. Es ist
ein kleiner Dekamerone unserer Tage.
„Bühne und Welt“:
Arthur Schnitzler hat in seinem ,Reigen“ das gewagteste Buch unserer
heutigen deutschen Literatur und dennoch eine der keuschesten Dichtungen ge¬
schaffen, deren ein blutvoller Künstler fähig ist.
Prager Tagblatt:
Schnitziers Buch ist einzig in seiner Art, ja klassisch in seiner Art. Eines
ist aber richer: Es ist keine Lektüre für unreife Menschen, es ist ein Buch für
sehr Erwachsene. Es gibt Stellen in seinem Buche, wo man lacht, bis Einem
die Tränen kommen. Stellen von unbändigster Komik, denn nie ist ein Mensch
komischer, als im Balzgesang und -Tanz.
M. G. Conrad schreibt über dieses Buch:
Eine Serie erschütternder Blicke ins Kaleidoskop der Alltags-Liebe. Und
dass sich das als Reigen vollzieht, über die ganze soziale Rangabstufung hinweg,
gibt diesen mit unerhört raffinierter naturalistischer Technik ausgearbeiteten
Szenen ihren höllischen Humor.
—
Wir können vorläufig nur noch bar liefern. Eine Neuauflage befindet sich
unter der Presse.
Es versäume keine Firma wenigstens zwei Exemplare mit 40% zur Probe
zu bestellen.
Das Buch steht einzig in seiner Art da und macht das ausserordentlichste
Aufsehen.
Wien
IX., Garelligasse 2.
Wiener Verlag.
Telephon 12891.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
4
28
„OBSERWE
1 öster“ behördl conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnaohrie
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris,
Stockholm. Kristianis. St. Petersburg.
Heue Bahnen, Wien
Ausschnitt aus:
vom: 70 05
Arthur Schnitzler, Reigen. Wiener
Verlag.
Die Interpellation im Abgeordnetenhause, die
Erteilung des Bauernfeldpreises an Arthur
Schnitzler betreffend, entbehrt zweifellos nicht der
allergrößten Berechtigung; nur will es mir
scheinen, daß sie im unrichtigen Augenblicke
vorgebracht wurde. Denn während beispielsweise
das litterarische Können und Verdienst des Herrn
Hirschfeld ein betrübend geringes und „der Herr
von Abadessa“, das preisgekrönte Stück des Herrn
15.—
Dörmann, ein so miserables Machwerk ist, daß
5
Für
inelus
28.—
Porto.
mit Recht Bühnenleiter und Kritiker davor zurück¬
50.—
Zahlba
wichen und es begruben, steht es mit Schnitzler
110.—
50
200.— im Vort
denn doch anders. Er ist unleugbar einer der
100
ausschnitte ist
begabtesten deutsch=österreichischen Schriftsteller und
auch steht es
Abonnen
hat bereits vollwertige Proben seines feinsinnigen
er zu ändern.
Abonner
Talentes gegeben. Daß er künstlerisch höher steht,
als P. A., der „Poêt“ des Zentralcafé's, für den
zug enthaltend
Karl Kraus in seiner „Fackel“ so energisch propa¬
ener Merg
Inhales
„Wiener Zeitu
giert und den Bauernfeldpreis verlangt, kann
nd wirthschaft
wodurel
von einem ernsten Menschen nicht angezweifelt
nwird. Diese
Leben
werden. Umso überraschender kommt da die Ver¬
theilung
öffentlichung des „Reigen“, umso peinlicher wirkt
sie — gerade jetzt. In nummerierten Exemplaren,
nur Freunden und Bekannten des Verfassers zu¬
gänglich, erschien dieser Szenenzyklus schon vor
Jahren. Und dabei hätte es bleiben müssen.
Daß er der Allgemeinheit zugänglich gemacht
wurde und ihm so ein „litterarisches Gepräge
gegeben werden soll, muß als schwere Ge¬
schmacklosigkeit auf's Strengste gerügt
werden und Herr Schnitzler hat seinem künst¬
lerischen und moralischen Ruf einen Stoß versetzt,
von dem er sich nie mehr erholen wird und der
ganz und gar geeignet ist, die eingangs erwähnte
Interpellation auch ihm gegenüber als berechtigt
erscheinen zu lassen. „Reigen“ ist nämlich nichts
als eine Schweinerei oder, ist das zu deutsch, eine
Cochonnerie, die bloß der Esprit eines Parisers
oder die Satire eines Künstlers, der moralisch
hoch genug steht, um das Lüsterne des Tema's
sachlich verurteilend zu behandeln, aus der Reihe
des Pornographischen in das Gebiet der Kunst
hätte emporheben können. Ueber das Buch ein¬
gehend zu schreiben, ja es nur inhaltlich zu streifen
hieße ihm Reklame machen.*)
Fr. T.
11. Reigen
G) Soeben gelangt zur Al
#e Tausend von
Art
ur Schhizlel
N101
Reigen
In 14 Tagen wurden 4000 Exemplare verkauft
Preis brosch. 3 4 50 J
bar zur Probe
2 Exemplare mit 40%
Preis elegant geb. 5 ¾
Bar mit 33½% und 9/8.
Aus den Urteilen der Presse.
Neue Deutsche Rundschau:
Ein wundervolles Buch Man schreit beim Lesen. Es ist
ein kleiner Dekamerone unserer Tage.
„Bühne und Welt“:
Arthur Schnitzler hat in seinem ,Reigen“ das gewagteste Buch unserer
heutigen deutschen Literatur und dennoch eine der keuschesten Dichtungen ge¬
schaffen, deren ein blutvoller Künstler fähig ist.
Prager Tagblatt:
Schnitziers Buch ist einzig in seiner Art, ja klassisch in seiner Art. Eines
ist aber richer: Es ist keine Lektüre für unreife Menschen, es ist ein Buch für
sehr Erwachsene. Es gibt Stellen in seinem Buche, wo man lacht, bis Einem
die Tränen kommen. Stellen von unbändigster Komik, denn nie ist ein Mensch
komischer, als im Balzgesang und -Tanz.
M. G. Conrad schreibt über dieses Buch:
Eine Serie erschütternder Blicke ins Kaleidoskop der Alltags-Liebe. Und
dass sich das als Reigen vollzieht, über die ganze soziale Rangabstufung hinweg,
gibt diesen mit unerhört raffinierter naturalistischer Technik ausgearbeiteten
Szenen ihren höllischen Humor.
—
Wir können vorläufig nur noch bar liefern. Eine Neuauflage befindet sich
unter der Presse.
Es versäume keine Firma wenigstens zwei Exemplare mit 40% zur Probe
zu bestellen.
Das Buch steht einzig in seiner Art da und macht das ausserordentlichste
Aufsehen.
Wien
IX., Garelligasse 2.
Wiener Verlag.
Telephon 12891.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
4
28
„OBSERWE
1 öster“ behördl conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnaohrie
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris,
Stockholm. Kristianis. St. Petersburg.
Heue Bahnen, Wien
Ausschnitt aus:
vom: 70 05
Arthur Schnitzler, Reigen. Wiener
Verlag.
Die Interpellation im Abgeordnetenhause, die
Erteilung des Bauernfeldpreises an Arthur
Schnitzler betreffend, entbehrt zweifellos nicht der
allergrößten Berechtigung; nur will es mir
scheinen, daß sie im unrichtigen Augenblicke
vorgebracht wurde. Denn während beispielsweise
das litterarische Können und Verdienst des Herrn
Hirschfeld ein betrübend geringes und „der Herr
von Abadessa“, das preisgekrönte Stück des Herrn
15.—
Dörmann, ein so miserables Machwerk ist, daß
5
Für
inelus
28.—
Porto.
mit Recht Bühnenleiter und Kritiker davor zurück¬
50.—
Zahlba
wichen und es begruben, steht es mit Schnitzler
110.—
50
200.— im Vort
denn doch anders. Er ist unleugbar einer der
100
ausschnitte ist
begabtesten deutsch=österreichischen Schriftsteller und
auch steht es
Abonnen
hat bereits vollwertige Proben seines feinsinnigen
er zu ändern.
Abonner
Talentes gegeben. Daß er künstlerisch höher steht,
als P. A., der „Poêt“ des Zentralcafé's, für den
zug enthaltend
Karl Kraus in seiner „Fackel“ so energisch propa¬
ener Merg
Inhales
„Wiener Zeitu
giert und den Bauernfeldpreis verlangt, kann
nd wirthschaft
wodurel
von einem ernsten Menschen nicht angezweifelt
nwird. Diese
Leben
werden. Umso überraschender kommt da die Ver¬
theilung
öffentlichung des „Reigen“, umso peinlicher wirkt
sie — gerade jetzt. In nummerierten Exemplaren,
nur Freunden und Bekannten des Verfassers zu¬
gänglich, erschien dieser Szenenzyklus schon vor
Jahren. Und dabei hätte es bleiben müssen.
Daß er der Allgemeinheit zugänglich gemacht
wurde und ihm so ein „litterarisches Gepräge
gegeben werden soll, muß als schwere Ge¬
schmacklosigkeit auf's Strengste gerügt
werden und Herr Schnitzler hat seinem künst¬
lerischen und moralischen Ruf einen Stoß versetzt,
von dem er sich nie mehr erholen wird und der
ganz und gar geeignet ist, die eingangs erwähnte
Interpellation auch ihm gegenüber als berechtigt
erscheinen zu lassen. „Reigen“ ist nämlich nichts
als eine Schweinerei oder, ist das zu deutsch, eine
Cochonnerie, die bloß der Esprit eines Parisers
oder die Satire eines Künstlers, der moralisch
hoch genug steht, um das Lüsterne des Tema's
sachlich verurteilend zu behandeln, aus der Reihe
des Pornographischen in das Gebiet der Kunst
hätte emporheben können. Ueber das Buch ein¬
gehend zu schreiben, ja es nur inhaltlich zu streifen
hieße ihm Reklame machen.*)
Fr. T.