II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 38

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manner sind onmime Jungen, die untereinander dor Scham der¬
gehen, wenn es ihnen noch nicht gelungen ist, ein „Verhältnis“ zu
haben und zu unterhalten, denn das gehört zum Prestige eines
wahren merkantilen Gentleman. Der Autor behandelt diese zahme
Lasterhaftigkeit mit glücklicher Ironie. Der harmloseste und ein¬
fältigste seiner Helden findet endlich, vom Ehrgeiz getrieben, eine
passende „Kleine“, die ihm aber sehr bald über seinen hohlen
Schädel wächst. All jene Freunde, deren Meinung für ihn ma߬
gebend war, gehen ehrenvolle oder doch vorteilhafte Ehen ein, er
allein heiratet seine Geliebte, ohne zu ahnen, daß er die Geliebte
der Andern heiratet. So muß es kommen. Der Mann heißt aber
E. Kr.
auch Spreckelmeyer.
Kunst und Wissenschaft.
T. Ueber die neuesten Ausgrabungen in Kreta und Aegypten be¬
richtet ein Mitarbeiter der Londoner „Nature“: Der enge Zusemmen¬
hang zwischen der Zivilisation in Aegypten und Griechenland während
der Bronzezeit wird jetzt von den Altertumsforschern allgemein ange¬
nommen. Nicht nur war der ägyptische Einfluß auf die mykenische Kul¬
tur in den Jahrhunderten von 2000 bis 1400 v. Chr. dauernd ein sehr
bedeutsamer, sondern nach den letzten Entdeckungen scheint sich auch der
überraschende Schluß zu ergeben, daß beide Kulturen einen gemein¬
samen Ursprung, vermutlich in Afrika, besessen haben. Darauf führen
namentlich die diesjährigen Funde bei Knossus in Kreta hin, deren
wichtigste folgende gewesen sind: Ein stufenförmig erbautes Theater, ein
kleines tempelartiges Gebäude, ein weiteres Haus und zwei herrliche
Bronzevasen, deren eine auffallend einem Gefäß gleicht, das in einem
Grabe von 1550 v. Chr. im hunderttorigen Theben in Aegypten gefun
den worden ist. Das erwähnte Haus ist von hervorragender Bedeutung
für die Geschichte der Baukunst, weil es einen durch eine Apsis abge¬
schlossenen Raum enthält und überhaupt eine Grundform der Basilika
darstellt deren Ursprung somit zu so entlegenen Zeiten zurückgeführt
wird. Die ehrwürdige Stätte von Knossus wo einst der gewaltige Mi¬
nos regiert haben soll scheint danach unerschöpflich an Ueberraschungen
u sein. Die italienischen Ausgrabungen an dem kleinen Palast von
Hagia Triada bei Dibakt haben zahlreiche Bruchstücke von Steinvasen
Stier¬
u Tage gefördert mit Reliefbildern von Gladiatorenkämpfets.
jefechten u. a., auch große „Talente“ aus Kupfer und Bronze, ganz
hnlich den ägyptischen Metallbarren aus der entsprechenden Zeit. auch
ie amerikanischen und englischen Ausgrabungen in anderen Teilen Kre¬
as haben reiche Ergebnisse gehabt. In Aegypten war der wichtigste
fund die Entdeckung des Grabes von Kön'. Thothmes IV. zu Theben
WEDE
einem der letzteren hat sich eine vollständige, unversehrte Garnitur von
Bestattungsgeräten vorgefunden, darunter kleine Holzmodelle von
Böten, auf denen die Mumien durch den Strom zur Totenstadt (Nekro¬
polis) übergefahren werden sollten, auch Modelle von bemannten Kriegs¬
schiffen, auf deren einem zwei schachspielende Männer zu erkennen sind.
Was den Verbleib all dieser neugewonnenen Schätze betrifft, so ist
die
Erhaltung der ägyptischen gesichert, dagegen steht es schlimm um die
nberechenbar wertvollen Ausgrabungen in Kreta, die daselbst nur in
einer hölzernen Baracke untergebracht sind.
Das Komitee für Krebsforschung hat sich entschlossen, eine Zeit¬
rift für Krebsforschung in dem Verlage von Gustav
ch
Fischer, Jena, herauszugeben, welche einen Sammelpunkt für die
wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der Krebsforschung bilden
oll. In der Zeitschrift werden Originalartikel und Referate, für welche
Mitarbeiter in allen Ländern des Erdballs gewonnen sind, zum Abdruck
gebracht und in jeder Nummer eine tunlichst vollständige Bibliographie
aus dem Gebiete der Krebsforschung des In= und Auslandes zusam¬
nengestellt werden. Besonders wertvoll erscheint es, daß die in der
königlichen Charité in Berlin neu eröffnete Abteilung für Krebsfor¬
chung, deren Direktor der Vorsitzende des Komitees für Krebsforschung,
Herr Geheimrat Prof. Dr. v. Leyden, ist, den Abdruck ihrer Ver¬
öffentlichungen der neuen Zeitschrift zugesichert hat. Die Zeitschrift er¬
cheint im Formate und in der Ausstattung des „Klinischen Jahr¬
buches“, von welchem sie eine besondere Abteilung bildet. Die Hefte
verden je nach dem vorhandenen Stoffe ausgegeben, um baldigstes Er¬
scheinen der eingehenden Arbeiten zu ermöglichen. Die Hefte werden
wird 20 Maus betragen. Die Redaktion vertreten Prof. Dr. L.von
Hansemann und Prof. Dr. George Meyer.
Die Anfänge einer Frauenhochschule für den Bibliotheks¬
dienst, auf deren Schaffung die Comenius=Gesellschaft
m Zusammenhang mit der von ihr angeregten Neugestaltung des städti¬
chen Bibliothekswesens seit Jahren planmaßig hingewirkt hat, sind vor
einiger Zeit durch die Initiative des Herrn Prof. Dr. Wolfstieg
n Berlin, der zugleich Verstandsmitglied der Comenius=Gesellschaft ist,
geschaffen worden. Das Kultusministerium hat die ihm vorgelegten
Studienpläne der neuen Bibliothekarinnenschule genehmigt, und die
Kurse haben vor einigen Wochen unter Teilnahme von zunächst elf
ungen Damen mit höherer Schulbildung begonnen. Einen vorläufigen
Bericht über das Unternehmen bringen die „Comenius=Blutrer“,
Bd. XI, S. 33, in einem längeren Aufsatz „Frauen im Bibliotheks¬
dienst“ aus der Feder Prof. Wolfstiegs.
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