II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 96

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Reigen
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Nr. 15
I. österr. behördl. conc. Burgau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
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Roses Wisner
Ausschnitt aus:
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vom:
* In einer Besprechung von Arthur Schnitzler's
„Reigen“ heißt es anläßlich der kürzlich stattgefundenen Auf¬
führung im Münchener akademisch=dramatischen Verein in der
„Allgemeinen Ztg.“, dem weitaus bedeutendsten Münchener Blatte,
unter Anderem folgendermaßen: „Von den zehn kleinen Ge¬
sprächen, die der Wiener Schriftsteller Arthur
Schnitzler im Jahre 1900 als Manuscript, im Jahre 1903
für die Oeffentlichkeit drucken ließ, sind vom akademisch=drama¬
tischen Verein drei vor geladenem Publicum aufgeführt worden.
Schnitzler hat durch seine Schauspiele sowie durch mehrere
Novellen sich einen der vorderen Plätze in der gegenwärtigen
deutschen Literatur errungen. Er ist verschiedentlich ausgezeichnet
worden, auch durch die höchste Ehrung, die sein Vaterland dem
dramatischen Schriftsteller verleihen kann, den Grillparzer=Preis.
Der Mann hat also einen geachteten Namen durch achtbare
Leistungen erworben; er hat diesen Namen zu bewahren; er darf
ihn nicht frivol aufs Spiel setzen. Es ist Schnitzler's gutes Recht,
die Liebe aufzufassen, wie er will. Aber es ist auch unser gutes
Recht, diese Auffassung als unkünstlerisch, als culturfeindlich, als
vom Standpunkt jeder Sittlichkeit aus unsittlich zu empfinden. Es
stand Schnitzler frei, sein Werk zu verfassen; es stand ihm voll¬
kommen frei, es für einen intimeren Kreis, unter Ausschluß der
Oeffentlichkeit, drucken zu lassen; wie viel Achtung er seinen
Freunden gegenüber aufs Spiel zu setzen hat, muß er selbst
wissen. Aber was ihm nicht mehr freistand, war, die Dialoge in
die Oeffentlichkeit zu werfen; denn er hatte einen angesehenen
Namen zu verlieren, einen der besten, öffentlich am meisten ge¬
ehrten Namen. Er hat ihn durch diese Veröffentlichung gefährdet,
wenn nicht verloren. Denn, wenn seine Vertheidiger kommen
und sagen, es sei sein Künstlerrecht, zu schreiben und
drucken zu lassen, was ihm beliebe, wie es ihm beliebe
und wann es ihm beliebe, wenn es nur künstlerisch gearbeitet sei,
so erwidern wir ihnen, daß die sittliche Gesundheit und Kraft
einer Nation denn doch bedeutend gewichtiger sind als die Ver¬
öffentlichung einer noch so virtuos gemachten Alkovenstudie. Wir
können uns kaum mehr retten vor all dem Schmutz, der von
Paris und Berlin, Wien und Pest her in Deutschland zusammen¬
strömt; es ist geradezu unheimlich, wie tief und rapid der Stand
der öffentlichen Anständigkeit in den letzten zehn Jahren gesunken
ist, der Schmutz thürmt sich höher und höher; er stinkt zum
Himmel; kein Stand, kein Lebensalter sind mehr intact. Man mag
Katholik oder Protestant, Christ oder Atheist, radical oder con¬
servativ sein: Reinheit des Familienlebens, Keuschheit der Frau,
Treue des Mannes, Reinhaltung der Jugend, Gesundheit der
Geschlechter stehen auf dem Spiele! Und da geht einer von den
ersten und geachtetsten deutschen Schriftsteller her und überläßt
der Oeffentlichkeit ein solches Buch.“
* Wie uns aus Wiesbaden berichtet wird, erzielte in den
Operetten „Wiener Blut“ und „Madame Sherry“ eine junge Wienerin,
Fräulein Olly Jera, große Erfolge. Die Kritik rühmt ihr temperament¬
volles, pikantes Spiel und ihre hübsche Stimme ganz besonders.
Die Concertsängerin Marietta Giovani und der Opern¬
sänger Fritz Vogel geben am Samstag den 4. d. M. ein Conceri
in Gainfarn, in dem die Concertpianistin Joachim=Neumann
mitwirken wird. Anschließend an dieses Concert unternehmen die
Künstler eine Tournée durch die böhmischen und salzburgischen Curorte

mickier Sienalist.
Es ist bezeichnend genug für die eigentümlichen
Münchner Theaterverhältnisse, daß die interessante¬
sten und literarisch wertvollsten Schauspielpremieren
eit einer Reihe von Jahren durch den Akademisch¬
dramatischen Verein veranstaltet werden. Eine Hand
voll junger Leute also, die noch die Hochschule be¬
suchen und keine irgendwie geartete finanzielle oder
sonstige Unterstützung von autoritativer Seite ge¬
nießen, bringt es hier zuwege, literarisch tatsächlich
zu führen. Wir verdanken dieser kühnen und zumeist
von gutem Geschmacke geleiteten Vereinigung eine
lange Reihe origineller, zum Teile hochbedeutsamer
Erst= und Uraufführungen, und gar manches Stück,
das in den Separatvorstellungen dieses Vereines
die Feuerprobe bestanden, wurde dann in das Reper¬
toir einer der hiesigen Bühnen übernommen (z. B.
„Gespenster“ und „Wildente“ von Ibsen, „Jugend“
von Halbe, „Weber“ und „Einsame Menschen“ von
Hauptmann, „Über unsere Kraft“, 1. Teil, von
Björnson u. s. w.). Eine Vorstellung dieses Ver¬
eines bedarf daher längst keiner besonderen Reklame
mehr. Das gesamte literarische und künstlerische
München bemüht sich, dort gesehen zu werden, und
man findet daher fast immer volle Häuser. Noch sei¬
ten aber war der Andrang so stark gewesen, wie an¬
läßlich der letzten Aufführung, die vor geladenem
Publikum stattfand. Der ganze große Kaimsaal, der
im Sommer ein mittelmäßiges Volkstheater=En¬
semble beherbergt, war dicht besetzt von einem ele¬
ganten Publikum, das freilich diesmal weniger das
literarische Interesse, als vielmehr eine sehr pikante
Sensation angelockt hatte, denn das Programm ver¬
sprach u. a. einige Dialoge aus Schnitzlers schnell
berühmt gewordenen Buche „Reigen“.
Das in nervöser Spannung harrende Publikum
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