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11. Reigen
tatzfniben..
„Reigen“.
Der vielumstrittene Einakterzyklus von Artur
Schnitler wird bald das Rampenlicht in den
Wieser Kammerspielen erblicken. Von
ehr geschätzter Seite habe ich die nachstehenden
Zeilen erhalten:
Es ist nicht allgemein bekannt, daß „Reigen
nach seinertigstellung in des Dichters Werkstätt
nicht für digoße Oeffentlichkeit bostimmt war. Das
Werk erschienlaß in einer klemen Auftage, bestimnt
für einen Freunogskreis. Der Zyklus umfaßt
mehrere kleine dramasische Bilder. Es treten jedesmal
zwei Figuren auf, von deuen eine immer in das
nächste Bild übergreift. D'etrch eine
ndis¬
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kretion gelangte ein ils=Deutschland lebender
Kritiker in den Besitz eines Exlmplars und schriel
eine Würdigung des Phantasiepröd##tes. Schnivler
veranlaßte hierauf eine Büchausgaben die Ver¬
lebendigung der Bilder hat er nicht gedacht#elenso wie
beim Anatol=Zyklus nicht. Erst nach dem Welterfolg
des Anatol=Zyklus, der auch in Rußland und Alleeika
starken Zulauf fand, traten Theaterdirektoren #
den Dichter heran, mit der Bitte um Ueberlossung
des „Reigen“. Schnitzler wehrte mit den Worten ab:
„Lasset die Toten ruhen!“
Direktor Bernau gelang es nach vielen
Bemühungen, Schnitzler umzustimmen. Er willigte
in eine Aufführung im Rahmen der Kammerspiele,
wobei er sich ein Vetorecht ausbedungen hat.
Wenn sich bei einer Probe eine unsittliche Wirkung
einstellen sollte, wird er Zenzurüben und
die Aufführung verbieten!
v
„Der Reigen“ in den Kammer¬
Welen.
Nach dem nächtlichen Einakter¬
—
abend in den Kamn#spielen, der
als Neuheit Hermann B####
Komödie
„Der Selige“ bringt ist die Pramiere
von Schniklens-Reigen“ in Aus¬
sicht genommen. Dieses mit Spannung e#
wartete Ereignis soll noch im Laufe
eses Monats stattfinden.
Schnihlers „Reigen“ vor der Freigabe.
Eine geschlossene Vorstellung für die
Theaterzensur.
Es weht wieder Enander Luft bei der
Theaterzensur. Schnitzlers zur Alffihrung in den
er Kammerspielen bestimmte Dich¬
ung Reigen“, die bei der Zensur
Beden####herv#rgerufen und dem Zensur¬
eirate uveuiesen wurde, wird freigegeben
verden. Bevor jed#cde Zustimmung der Landes¬
egierung erfrigt, wied, wät wir erfahren, in den
Kammerspielen eine toschagssene Vor¬
tellung des „Reigen“ statchen mit aus¬
chließlicher Beschrankung deo #ritts
af die Theaterzensoren ## die
Zensurbeiräte.
Das bedeutet ein Rovum in der Ge¬
chichte der Wiener Theaterzensur.
Die Einrichtung dürfte nicht vereinzelt bleiben, sondern
ich in Zukunft bei stark umstrittenen
Werken wiederholen. Es sollen die Zensoren und
Beiräte den unmittelbaren Eindruck aus der Vor¬
tellung gewinnen, ob ein Theaterstück sittlich oder
instößig von der Bühne herab wirkt.
C
v
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k.
STROHMAY
Die „Reigen“=Premiere.
Die Besetzung der Hauptrollen
Die Premiere von Schnitzlers „Reigen“
wird die nächste der Wiener Kammer¬
spiele sein. Arthur Schnitzler selbst wird
den Proben beiwohnen und hat auch aulf die
Rollenbesetzung selbst entscheidenden Einfluß
genommen.
Die derzeit versügte Besetzung der
Hauptrollen ist: Süßes Mädel — Fräulein
Keller; Dirne — Fräulein Markus;
Stubenmädchen — Frau Hochwald; junge
Frau — Frau Carlsen; Schauspielerin
Frau Olly; Soldat — Herr Kammauf;
Dichter — Herr Ziegler; der junge Herr -
Herr Wengraf; der Gatte — Herr Iwald.
WMLLA
Schuihlers „Reigen“ freigegeben.
Aus der Kanzlei der Bernau=Bühnen kommt
folgende Notiz: „In den Kammerspielen
haben die Proben zu Artur Schnitlers Szenenreihe
220
„Reigen“ bereits begonnen. Die Aufführung ist
für Donnerstäg den 20. d. M. geplant.
Spielleiter: Dr. Heinz Schulbaur.“ Damit
unsere frühere Meldung von der Beseitigung der
—
Hü#eenen Wienes . A1932
—
Zenfurschwierigkeiten Bestätigung. Dem Vernehmen
nach hat das Gutachten der Zensur¬
beiräte die Entscheidung der Landesregierung in
günstigem Sinne beeinflußt.
Edmund Hellmer — Ehrenmitglied der
Künftlergenossenschaft.
Wie wir erfahren, hat die Künstlergenossenschaft in
ihrerletzten Vollversammlung der Bildhauer und derzeitigen
M. Man an dar Akadewie der ailbenden Künste. Edmund
wie ehrem“ Dren e
verührt.
H. S.
— Kleine Rundschau. Scnitzle### ist für die
Aufführung in Wien (Kammerspiele) freigeßeben worden.
Die Aufführung findet noch Mitte dieses Monats statt.
Hans Reimann, der bekannte Satiriker und Hoe¬
ausgeber des Drachen, wird am 1. Februar in Leipzig
ein literarisches Kabarett eröffnen, das „Die Retorte
heißt. Er hat sich die Mitwirkung erster Bühnenkünstler ge¬
sichert. Kein Weinzwane keine Zoten, kein Psendopatriotis¬
mus: das sind einige den Hauptpunkte des Programms der
„Retorte“.
Arnold Schoenberg ist für 1921 nach Amerika
verpflichtet worden.
Am 17. Januar findet im Hannoverschen Resi¬
denz=Theater die Uraufführung des neuen Dramas
von Heinrich Lilienstein „Die Ueberleben¬
den“ statt.
Von Franz Léhar wird nächstens eine spanische
Operette „Frasquita“ zur Uraufführung kommen.
#e Mambnrger Reitrug
Mamburg.
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11. Reigen
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„Reigen“.
Der vielumstrittene Einakterzyklus von Artur
Schnitler wird bald das Rampenlicht in den
Wieser Kammerspielen erblicken. Von
ehr geschätzter Seite habe ich die nachstehenden
Zeilen erhalten:
Es ist nicht allgemein bekannt, daß „Reigen
nach seinertigstellung in des Dichters Werkstätt
nicht für digoße Oeffentlichkeit bostimmt war. Das
Werk erschienlaß in einer klemen Auftage, bestimnt
für einen Freunogskreis. Der Zyklus umfaßt
mehrere kleine dramasische Bilder. Es treten jedesmal
zwei Figuren auf, von deuen eine immer in das
nächste Bild übergreift. D'etrch eine
ndis¬
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kretion gelangte ein ils=Deutschland lebender
Kritiker in den Besitz eines Exlmplars und schriel
eine Würdigung des Phantasiepröd##tes. Schnivler
veranlaßte hierauf eine Büchausgaben die Ver¬
lebendigung der Bilder hat er nicht gedacht#elenso wie
beim Anatol=Zyklus nicht. Erst nach dem Welterfolg
des Anatol=Zyklus, der auch in Rußland und Alleeika
starken Zulauf fand, traten Theaterdirektoren #
den Dichter heran, mit der Bitte um Ueberlossung
des „Reigen“. Schnitzler wehrte mit den Worten ab:
„Lasset die Toten ruhen!“
Direktor Bernau gelang es nach vielen
Bemühungen, Schnitzler umzustimmen. Er willigte
in eine Aufführung im Rahmen der Kammerspiele,
wobei er sich ein Vetorecht ausbedungen hat.
Wenn sich bei einer Probe eine unsittliche Wirkung
einstellen sollte, wird er Zenzurüben und
die Aufführung verbieten!
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„Der Reigen“ in den Kammer¬
Welen.
Nach dem nächtlichen Einakter¬
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abend in den Kamn#spielen, der
als Neuheit Hermann B####
Komödie
„Der Selige“ bringt ist die Pramiere
von Schniklens-Reigen“ in Aus¬
sicht genommen. Dieses mit Spannung e#
wartete Ereignis soll noch im Laufe
eses Monats stattfinden.
Schnihlers „Reigen“ vor der Freigabe.
Eine geschlossene Vorstellung für die
Theaterzensur.
Es weht wieder Enander Luft bei der
Theaterzensur. Schnitzlers zur Alffihrung in den
er Kammerspielen bestimmte Dich¬
ung Reigen“, die bei der Zensur
Beden####herv#rgerufen und dem Zensur¬
eirate uveuiesen wurde, wird freigegeben
verden. Bevor jed#cde Zustimmung der Landes¬
egierung erfrigt, wied, wät wir erfahren, in den
Kammerspielen eine toschagssene Vor¬
tellung des „Reigen“ statchen mit aus¬
chließlicher Beschrankung deo #ritts
af die Theaterzensoren ## die
Zensurbeiräte.
Das bedeutet ein Rovum in der Ge¬
chichte der Wiener Theaterzensur.
Die Einrichtung dürfte nicht vereinzelt bleiben, sondern
ich in Zukunft bei stark umstrittenen
Werken wiederholen. Es sollen die Zensoren und
Beiräte den unmittelbaren Eindruck aus der Vor¬
tellung gewinnen, ob ein Theaterstück sittlich oder
instößig von der Bühne herab wirkt.
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Die „Reigen“=Premiere.
Die Besetzung der Hauptrollen
Die Premiere von Schnitzlers „Reigen“
wird die nächste der Wiener Kammer¬
spiele sein. Arthur Schnitzler selbst wird
den Proben beiwohnen und hat auch aulf die
Rollenbesetzung selbst entscheidenden Einfluß
genommen.
Die derzeit versügte Besetzung der
Hauptrollen ist: Süßes Mädel — Fräulein
Keller; Dirne — Fräulein Markus;
Stubenmädchen — Frau Hochwald; junge
Frau — Frau Carlsen; Schauspielerin
Frau Olly; Soldat — Herr Kammauf;
Dichter — Herr Ziegler; der junge Herr -
Herr Wengraf; der Gatte — Herr Iwald.
WMLLA
Schuihlers „Reigen“ freigegeben.
Aus der Kanzlei der Bernau=Bühnen kommt
folgende Notiz: „In den Kammerspielen
haben die Proben zu Artur Schnitlers Szenenreihe
220
„Reigen“ bereits begonnen. Die Aufführung ist
für Donnerstäg den 20. d. M. geplant.
Spielleiter: Dr. Heinz Schulbaur.“ Damit
unsere frühere Meldung von der Beseitigung der
—
Hü#eenen Wienes . A1932
—
Zenfurschwierigkeiten Bestätigung. Dem Vernehmen
nach hat das Gutachten der Zensur¬
beiräte die Entscheidung der Landesregierung in
günstigem Sinne beeinflußt.
Edmund Hellmer — Ehrenmitglied der
Künftlergenossenschaft.
Wie wir erfahren, hat die Künstlergenossenschaft in
ihrerletzten Vollversammlung der Bildhauer und derzeitigen
M. Man an dar Akadewie der ailbenden Künste. Edmund
wie ehrem“ Dren e
verührt.
H. S.
— Kleine Rundschau. Scnitzle### ist für die
Aufführung in Wien (Kammerspiele) freigeßeben worden.
Die Aufführung findet noch Mitte dieses Monats statt.
Hans Reimann, der bekannte Satiriker und Hoe¬
ausgeber des Drachen, wird am 1. Februar in Leipzig
ein literarisches Kabarett eröffnen, das „Die Retorte
heißt. Er hat sich die Mitwirkung erster Bühnenkünstler ge¬
sichert. Kein Weinzwane keine Zoten, kein Psendopatriotis¬
mus: das sind einige den Hauptpunkte des Programms der
„Retorte“.
Arnold Schoenberg ist für 1921 nach Amerika
verpflichtet worden.
Am 17. Januar findet im Hannoverschen Resi¬
denz=Theater die Uraufführung des neuen Dramas
von Heinrich Lilienstein „Die Ueberleben¬
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Von Franz Léhar wird nächstens eine spanische
Operette „Frasquita“ zur Uraufführung kommen.
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