chulen mit
ausgesprochen konfessio¬
nellem Charnkter sein, ebenso Privat¬
schulen von kirchlichen Orden. Die noch be¬
stehenden Kongregationen müssen ihren ausschließlichen
koufessionellen Charakter ablegen. Neue konzessionelle
Schulen werden nicht mehr bewilligt.
Reichskonkordat mit dem
Vatikan.
Berlin, 11. Februar. Wie der „Germania“
von zuständiger Seite bestätigt wird, werden
Vorbereitungen zum Abschluß
eines Reichskonkordats mit dem
Vatikan getroffen.
Wohnungsluxussteuer in Berlin.
Berlin, 11. Februar. In der gestrigen Sitzung der
Stadtverordnetenvertretung ist nach der Amtseinführung
des Oberbürgermeisters Boeß die Vorlage über die
Wohnungsluxussteuer in dritter Lesung angenommen
worden.
e Teufel.
Zeichnung von Fritz Schönpflug.
arten und- Deurschrand.
Eine gute Antwort Eberts.
Berlin, 11. Februar. Gestern überreichte der neu¬
ernannte italienische Botschafter in Berlin Frassati
dem Reichspräsidenten Ebert sein Beglaubigungs¬
chreiben.
In seiner Ansprache sagte der Botschafter, das
deutsche und das italienische Volk „müßten
in ihrer Sehnsucht nach Frieden und menschlicher Soli¬
darität Hand in Hand gehen. Er werde sein Möglichstes
tun, um die Gemeinsamkeit des Wunsches nach einer
fruchtbaren und harmonischen Entwicklung der beider¬
seitigen Beziehungen zum Ausdruck kommen zu lassen.“
In seiner Erwiderung erklärte der Reichspräsident,
die deutsche Regierung und das deutsche Volk seien einig
in dem Bestreben nach Zusammenarbeit
aller Nationen am wirtschaftlichen Wiederaufbau.
Beide Völker müßten deshalb auch von den andern
Völkern und ihren Regierungen ein gleiches Ver¬
halten erwarten. Der Reichspräsident versicherte den
Botschafter seiner tatkräftigen Mithilfe bei Verfolgung
seiner Ziele.
Die „Wiener Internationale“
Paris, 10. Februar. Im „Populaire“ führt Lon¬
guet aus, die internationale Sozialistenkonferenz in
Wien habe im gegenwärtigen Zeitpunkt besondere Be¬
deutung. Kurz nach der Umwälzung in den sozialistischen
Parteien der meisten Staaten Europas und Amerikas,
die während der letzten sechs Monate erfolgten, erscheine
die Konferenz als die einzige Hoffnung auf
Reorganisierung der internationalen sozialistischen Be¬
wegung. Man könne daher auch die haßerfüllte Feind¬
schaft verstehen, die Sinowjew gegenüber den
Führern der Wiener Bewegung zum Ausdruck gebracht
habe.
Das „Reigen“=Verbot.
Soeben ist die in den „Wiener Stimmen“ vor zwei
Tagen angekündigte Verfügungg der Regierung herab¬
gelangt, durch welche die weitere Aufführung des
„Reigen“ untersagt wird Hiezu wird amtlich mit¬
geteiltl:
„Bereits #ar Zulassung der Aufführung des
„Reigen“ durch den Magistrat Wien als politische
Landesbehörde hat der Polizeipräsident den
Bürgermeister von Wien auf die schweren Be¬
denken aufmerksam gemacht, die der Aufführung
dieses Bühnenwerkes entgegenstehen. Der Magistrat
erteilte jedoch nach Anhörung des Zensurbeirates mit
Bescheid vom 12. Jänner l. J. die Aufführungsbe¬
willigung.
Die nun erfolgten Aufführungen des Stückes gaben
zu lebhaften Erörterungen in der Oeffentlichkeit Anlaß.
Hiebei sprach sich die weitaus überwiegende
Mehrzahl der öffentlichen Stimmen da¬
hin aus, daß die Aufführung nach ihrem Gesamtein¬
drucke eine arge Verletzung der Sittlichkeit
bedeute. Kundgebungen aus der Bevölkerung und zahl¬
reiche Artikel der Presse verschiedener Richtung ließen
erkennen, daß diese Vorführung mit dem sittlichem
Empfinden weiter Kreise der Wiener Bevölkerung
Der: Bundesminister für Inneres
und Unterricht richtete daher an den zunächst zur
Beurteilung des Falles berufenen Bürgermeister
von Wien die Einiadung, zu der durch die öffent¬
lichen Aufführungen gegebenen Sachlage Stellung zu
nehmen. Der Bürgermeister erklärte je
doch, daß er nicht in der Lage sei, seine
[erste Entscheidung abzuändern.
Wiene. Stimmen, Wien
ausgesprochen konfessio¬
nellem Charnkter sein, ebenso Privat¬
schulen von kirchlichen Orden. Die noch be¬
stehenden Kongregationen müssen ihren ausschließlichen
koufessionellen Charakter ablegen. Neue konzessionelle
Schulen werden nicht mehr bewilligt.
Reichskonkordat mit dem
Vatikan.
Berlin, 11. Februar. Wie der „Germania“
von zuständiger Seite bestätigt wird, werden
Vorbereitungen zum Abschluß
eines Reichskonkordats mit dem
Vatikan getroffen.
Wohnungsluxussteuer in Berlin.
Berlin, 11. Februar. In der gestrigen Sitzung der
Stadtverordnetenvertretung ist nach der Amtseinführung
des Oberbürgermeisters Boeß die Vorlage über die
Wohnungsluxussteuer in dritter Lesung angenommen
worden.
e Teufel.
Zeichnung von Fritz Schönpflug.
arten und- Deurschrand.
Eine gute Antwort Eberts.
Berlin, 11. Februar. Gestern überreichte der neu¬
ernannte italienische Botschafter in Berlin Frassati
dem Reichspräsidenten Ebert sein Beglaubigungs¬
chreiben.
In seiner Ansprache sagte der Botschafter, das
deutsche und das italienische Volk „müßten
in ihrer Sehnsucht nach Frieden und menschlicher Soli¬
darität Hand in Hand gehen. Er werde sein Möglichstes
tun, um die Gemeinsamkeit des Wunsches nach einer
fruchtbaren und harmonischen Entwicklung der beider¬
seitigen Beziehungen zum Ausdruck kommen zu lassen.“
In seiner Erwiderung erklärte der Reichspräsident,
die deutsche Regierung und das deutsche Volk seien einig
in dem Bestreben nach Zusammenarbeit
aller Nationen am wirtschaftlichen Wiederaufbau.
Beide Völker müßten deshalb auch von den andern
Völkern und ihren Regierungen ein gleiches Ver¬
halten erwarten. Der Reichspräsident versicherte den
Botschafter seiner tatkräftigen Mithilfe bei Verfolgung
seiner Ziele.
Die „Wiener Internationale“
Paris, 10. Februar. Im „Populaire“ führt Lon¬
guet aus, die internationale Sozialistenkonferenz in
Wien habe im gegenwärtigen Zeitpunkt besondere Be¬
deutung. Kurz nach der Umwälzung in den sozialistischen
Parteien der meisten Staaten Europas und Amerikas,
die während der letzten sechs Monate erfolgten, erscheine
die Konferenz als die einzige Hoffnung auf
Reorganisierung der internationalen sozialistischen Be¬
wegung. Man könne daher auch die haßerfüllte Feind¬
schaft verstehen, die Sinowjew gegenüber den
Führern der Wiener Bewegung zum Ausdruck gebracht
habe.
Das „Reigen“=Verbot.
Soeben ist die in den „Wiener Stimmen“ vor zwei
Tagen angekündigte Verfügungg der Regierung herab¬
gelangt, durch welche die weitere Aufführung des
„Reigen“ untersagt wird Hiezu wird amtlich mit¬
geteiltl:
„Bereits #ar Zulassung der Aufführung des
„Reigen“ durch den Magistrat Wien als politische
Landesbehörde hat der Polizeipräsident den
Bürgermeister von Wien auf die schweren Be¬
denken aufmerksam gemacht, die der Aufführung
dieses Bühnenwerkes entgegenstehen. Der Magistrat
erteilte jedoch nach Anhörung des Zensurbeirates mit
Bescheid vom 12. Jänner l. J. die Aufführungsbe¬
willigung.
Die nun erfolgten Aufführungen des Stückes gaben
zu lebhaften Erörterungen in der Oeffentlichkeit Anlaß.
Hiebei sprach sich die weitaus überwiegende
Mehrzahl der öffentlichen Stimmen da¬
hin aus, daß die Aufführung nach ihrem Gesamtein¬
drucke eine arge Verletzung der Sittlichkeit
bedeute. Kundgebungen aus der Bevölkerung und zahl¬
reiche Artikel der Presse verschiedener Richtung ließen
erkennen, daß diese Vorführung mit dem sittlichem
Empfinden weiter Kreise der Wiener Bevölkerung
Der: Bundesminister für Inneres
und Unterricht richtete daher an den zunächst zur
Beurteilung des Falles berufenen Bürgermeister
von Wien die Einiadung, zu der durch die öffent¬
lichen Aufführungen gegebenen Sachlage Stellung zu
nehmen. Der Bürgermeister erklärte je
doch, daß er nicht in der Lage sei, seine
[erste Entscheidung abzuändern.
Wiene. Stimmen, Wien