II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 562

11. Reigen
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Salzburgee
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3. Februar
gegenzuwirken. sind nunmehr fertiggestellt und können bei
allen Postämtern und Geldinstituten bezogen werdn. Diese
Schatzscheine haben bekanntlich eine Laufzeit von sechs Jah¬
ren, werden al pari ausgegeben, könnm aber zu jeder Zeit
für den ersten Tag des der Kündigung nachfolgenden vierten
Kalendermonates gekündigt werden. Die Rückzahlung er¬
folgt hierauf abzugsfrei zum volle Nennwerte samt Zinsen.
Mit diesm Schatzscheine gelangt man eig ntlich in den Besitz
von verzinslichen Noten, die vielleicht die Anziehungskraft
besitzen werden, um auch aufgesparte Bankno#on aus dm
Verkehr herauszuholen, den Umlauf an Banknoten zu vor¬
ingern und damit den endlichen Abbau der ungeh nerlich
belastenden Teuerung herbeizuführen. Eine Zeichnung auf
diese Schitzscheine findet nicht statt. Sie sind jedrzeit bei
allen Anstelten zu haben und die Art der Anleihe ist eine
dauernde Einrichtung, die auch in anderen Staaten b steht,
damit überschüssige Gelder in vorteilhafter Weise veranlagt
weiden können. Im Bedarfsfalle sind diese Schatzsch ine
leicht zu realisieren, indem sie bei jedem Postamte leicht ge¬
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kündigt werden können.
Wiener Bank-Verein
Filiale Salzburg
Rathausplatz Nr. 1.
Der Tanz um den „Beigen.
Das amtliche Korrespondenzburg# brachte gestern
abends folgende Mitteilung:
KB. Wien, 11. Februar. Durch eine Verfügung der
Regierung wurde die weitere Auffürung des Bühnen¬
werkes Reigen untersegt. In einer amtlichen Mittei¬
lung wird hiezu bemerkt: Kundgebungen aus der Be¬
völkerung und zahlreiche Artikel der Presse verschiede¬
ner Richtung ließen erkennen, daß diese Vorführuag
mit dem sittlichen Empfinden weiter
Kreise der Wiener Bevölkerung in scharfem
Gegensatz steht. Die Bundesrezierung glaubt sich
bei dem Verbote mit der öffentlichen Meinung, abge¬
sehen von einem kleinen für dess Wiener Volksempfin¬
den nicht maßgebenden Zuhörerkreis in voller Ueber¬
einstimmung zu befinden.
Abg. Lauthner, Sozialdemokrat, und Genossen, über¬
reichen folgende dringliche Anfrage: Die Bu#desregie¬
runz hat die Aufführung des bekannten Theaterstückes
Reigen in Wien verboten. Dieses Verbot stellt einen
verfessungswiörigen Eingriff der Bundesregierung in
die Rechte des Landes Wien dar. da zur Ausübung der
Theaterzensur in Wien ausschließlich der Landes¬
herptmann von Wien befugt ist Das Verbot beweist,
daß Her Regierunz das Diktat der Klerikalen höher
steht als die Bestimmungen der Verfassung Es wird
die Frage gestellt, ob der Bundesminister für Inneres
den verfassungswidrigen Erlaß über das Verbot der
Aufführung sofort zurückziehen wolle.
Abg. Leuthner begründet diese dringliche Anfraze,
die Minister Dr. Glanz sofort beantwortet. Seine Aus¬
führungen werden von den Soztaldemokraten mit
stürmischem Widerspruch unterbrochen, von den Christ¬
lichsozialen mit Beifall und Händeklatschen ausgenom¬
men Am Schlusse wenden sich die Sozialdemokraten in
stümischen Pfuirufen und Abzugsrufen gegen den Mi¬
nister des Jnneren. Mehrere sozialdemokratische Abge¬
ordnete dranzen unter stürmischen Beifall=Rufen ge¬
gen den Ministertisch vor, sie werden jedoch von den
Parteigenossen zurückgehalten. Abg. Zalenka schlägt
unter lebhaften Rufen gegen den Minister auf den Mi¬
nistertisch. Es kommt zu überaus heftigen Auseinan¬
dersetzungen zwischen Sozialdemokraten und Christlich¬
sozialen. Es sprechen sodann die Abg Weber, christlich¬
sozial, und Seitz, Sozialdemokrat, worauf die Sitzung
geschlossen wurde.
Hiezu einige Bemerkungen: