11. Reigen
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Rundschau.
Die Schutzgarde der „Juden=Schweinerei“.
Der Jude Schnitzlerhat ein Theaterstück ge¬
schrieben, Reigen“ ist es betitelt, ein Stück, das
selbst in Berlin, und besonders in München abge¬
Iviesen wurde, steil man seine Aufführung dort als
—Kulturschande empfunden hat. Ist der Reigen doch
*
azein Schandstück niederster Sorte, das das Sittlich¬
*
keitsgefühl jedes chalbwegs anständigen Menschen
Sauf das tiefste verletzen muß, ein Stück, das die
niedersten Triebe des Menschen verherrlicht und die
—
deutsche Frau, des deutsche Weib zur gemeinen
8.
Dirne erniedrigt.
Dieses Stück, das in München und Berlin mit
Abscheu verworfen wurde, hat der Jude Bernau in
Wien zum Ergötzen der Schieberwelt aufgeführt und
der Landeshauptmann von Wien Bürgermeister
Reumann seine Erlaubnis dazu gegeben. Bei der
anständigen und bodenständigen Bevölkerung Wiens
hat diese Frechheit gerechte Entrüstung hervorgerufen
und fast alle Blätter — natürlich mit Ausnahme
der jüdischen „Arbeiterzeitung“ —
nahmen gegen
die Aufführung Stellung. Die Bundesregierung gab
Herrn Reumann zu verstehen, er solle seine Be¬
willigung im Interesse der Oeffentlichkeit zurück¬
ziehen. Da geriet der „gute Jakob in Wut“ und
beteuerte: Kein Skandal der Welt könnte ihn dazu
bewegen, seine Bewilligung zurückzuziehen.
Nun verbot die Bundesregierung die Aufführung.
Dies benutzten nun die sozialdemokratischen Abge¬
ordneten zu einer Dringlichkeitsanfrage im National¬
rate,ßlich der es zu ekelerregenden Lärmszenen,
ja beinahe zu Tätlichkeiten kam.
Hört, ihr Arbeiter! Jene Männer, die sich eure
Führer und Vertreter nennen, treten dafür ein, daß
sich die Schieber= und Dirnenwelt auf Kosten
deutscher Sitte und deutscher Frauenehre begeilen
und unterhalten kann! Hat doch Präsident Karl
Seitz in seiner schamlosen Verteidigungsrede selbst
ausdrücklich gesagt, den Arbeitern mache das Verbot
nichts, die können sich bei den hohen Theaterpreisen
ohnehin den „Reigen“ nicht ansehen.
Für wen treten also eure Führer ein? Für
euch Arbeiter? Nein, für Schieber und Dirnen, die
sich gleich Schweinen mit wohlbehaglichem Grunzen
im Moraste wälzen, für Judengeldsäcke, die sich be¬
reichern wollen! Sollen das Volksvertreter sein?
Pfui Teufel! Vielleicht haben sie selbst Teil am
schmutzigen, doch reichen Gewinn?!
Kein Wunder, wenn angesichts so beschämender
Tatsachen der Ruf nach einer starken Hand, der
Ruf zurück zur Monarchie immer lauter wird, wenn
sich der anständige Großteil der österreichischen Re¬
publik für ihre „Segnungen und Freiheiten“ höfiichst
Jeder christliche Arbeiter und Angestellte
stimmt am 19. u. 20. Februar für die Liste
Christliche Gewerkschaften!
Volkspost“
bedankt und Ekel empfindet vor Volksvertretern, die
für Schund und Schmutz, für Judenprofit und
Dirnenkult eintreten!
42 Milliarden Defizik,
das sind 42 000 Millionen Kronen Abgang weist
unser Staatsvoranschlag auf. Es entfällt also auf
jeden Einwohner unseres Staates eine Staatsschuld
von ungefähr 7000 Kronen. Grauenerregende
Ziffern. Allerdings entfallen hievon 21·5 Milliarden
auf Kursverluste, die sich bei einer Steigung des
Kronenkurses sofort von selbst verringern würden.
Darum ist eben das Hauptproblem Oestert ichs die
Hebung und Stabilisierung des Kronenkurses.
Oesterreich muß sich selbst helfen!
Das ist die Endweisheit des tschechischen Dr.
Benesch in seinen Abmachungen mit Italien. Ja, ja,
wenn wir uns auf unsere Nachbarn und Entente¬
freunderl verlassen, dann sind wir schon verlassen!
OL
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Rundschau.
Die Schutzgarde der „Juden=Schweinerei“.
Der Jude Schnitzlerhat ein Theaterstück ge¬
schrieben, Reigen“ ist es betitelt, ein Stück, das
selbst in Berlin, und besonders in München abge¬
Iviesen wurde, steil man seine Aufführung dort als
—Kulturschande empfunden hat. Ist der Reigen doch
*
azein Schandstück niederster Sorte, das das Sittlich¬
*
keitsgefühl jedes chalbwegs anständigen Menschen
Sauf das tiefste verletzen muß, ein Stück, das die
niedersten Triebe des Menschen verherrlicht und die
—
deutsche Frau, des deutsche Weib zur gemeinen
8.
Dirne erniedrigt.
Dieses Stück, das in München und Berlin mit
Abscheu verworfen wurde, hat der Jude Bernau in
Wien zum Ergötzen der Schieberwelt aufgeführt und
der Landeshauptmann von Wien Bürgermeister
Reumann seine Erlaubnis dazu gegeben. Bei der
anständigen und bodenständigen Bevölkerung Wiens
hat diese Frechheit gerechte Entrüstung hervorgerufen
und fast alle Blätter — natürlich mit Ausnahme
der jüdischen „Arbeiterzeitung“ —
nahmen gegen
die Aufführung Stellung. Die Bundesregierung gab
Herrn Reumann zu verstehen, er solle seine Be¬
willigung im Interesse der Oeffentlichkeit zurück¬
ziehen. Da geriet der „gute Jakob in Wut“ und
beteuerte: Kein Skandal der Welt könnte ihn dazu
bewegen, seine Bewilligung zurückzuziehen.
Nun verbot die Bundesregierung die Aufführung.
Dies benutzten nun die sozialdemokratischen Abge¬
ordneten zu einer Dringlichkeitsanfrage im National¬
rate,ßlich der es zu ekelerregenden Lärmszenen,
ja beinahe zu Tätlichkeiten kam.
Hört, ihr Arbeiter! Jene Männer, die sich eure
Führer und Vertreter nennen, treten dafür ein, daß
sich die Schieber= und Dirnenwelt auf Kosten
deutscher Sitte und deutscher Frauenehre begeilen
und unterhalten kann! Hat doch Präsident Karl
Seitz in seiner schamlosen Verteidigungsrede selbst
ausdrücklich gesagt, den Arbeitern mache das Verbot
nichts, die können sich bei den hohen Theaterpreisen
ohnehin den „Reigen“ nicht ansehen.
Für wen treten also eure Führer ein? Für
euch Arbeiter? Nein, für Schieber und Dirnen, die
sich gleich Schweinen mit wohlbehaglichem Grunzen
im Moraste wälzen, für Judengeldsäcke, die sich be¬
reichern wollen! Sollen das Volksvertreter sein?
Pfui Teufel! Vielleicht haben sie selbst Teil am
schmutzigen, doch reichen Gewinn?!
Kein Wunder, wenn angesichts so beschämender
Tatsachen der Ruf nach einer starken Hand, der
Ruf zurück zur Monarchie immer lauter wird, wenn
sich der anständige Großteil der österreichischen Re¬
publik für ihre „Segnungen und Freiheiten“ höfiichst
Jeder christliche Arbeiter und Angestellte
stimmt am 19. u. 20. Februar für die Liste
Christliche Gewerkschaften!
Volkspost“
bedankt und Ekel empfindet vor Volksvertretern, die
für Schund und Schmutz, für Judenprofit und
Dirnenkult eintreten!
42 Milliarden Defizik,
das sind 42 000 Millionen Kronen Abgang weist
unser Staatsvoranschlag auf. Es entfällt also auf
jeden Einwohner unseres Staates eine Staatsschuld
von ungefähr 7000 Kronen. Grauenerregende
Ziffern. Allerdings entfallen hievon 21·5 Milliarden
auf Kursverluste, die sich bei einer Steigung des
Kronenkurses sofort von selbst verringern würden.
Darum ist eben das Hauptproblem Oestert ichs die
Hebung und Stabilisierung des Kronenkurses.
Oesterreich muß sich selbst helfen!
Das ist die Endweisheit des tschechischen Dr.
Benesch in seinen Abmachungen mit Italien. Ja, ja,
wenn wir uns auf unsere Nachbarn und Entente¬
freunderl verlassen, dann sind wir schon verlassen!
OL