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box 17/6
Reigen
„Jaäkobs Traum“ und
Schnitzlers-„Reigen“.
Die Empfindlichkeit der Juhen und die der
Christen,(I
In der nämlichen jüdischen Piener Morgenztg.“.
die über die christliche Bevölkerung und deren Manda=
tare nicht genug keifen kann, weil sie sich gegen die all¬
abendliche freche Verhöhnung der christlichen Moral¬
gesetze in einem öffentlichen Theater durch einem jüdi¬
schen Dichter und jüdischen Direktor und ein fast aus¬
schließlich füdisches Publikum endlich aufbäumen, zeigt
eine außerordentliche Empfindlichkeit, wenn durch
ähnliche Veranstaltungen jüdische Empfindungen be¬
rührt werden, sogar dann, wenn diese Sachen „unter
sich“ abgemacht, d. h. von Juden selber veranstaltet
werden. Unter der Ueberschrift „Redoutenjudenium“
schreibt das genannte jüdischnationale Organ:
Es gilt einen Skandal zu verhüten, der das Juden¬
tum Wiens aufs schwerste komprimittieren
kann. Es hat sich in den letzten Tagen in Wien ein
jüdisches Komitee gebildet, daß eine Redoute unter
der Devise „Jakkobs Traum“ veranstalten will.. Man
mag ja verschiedener Ansicht über die Notwendigkeit, ge¬
wissen, durch die Konbention ligitimtierten Vergnügungen
Gelegenheit zu machen, sein, es muß aber bei jedem
Anständigen feststehen, daß ein derartig geschmack¬
loser Mißbrauch eines bei soundsovielen geheiligten Be¬
griffes, gelinde gesagt, eine Ungehörigkeit, schärfer
gesagt, eine unglaubliche Frivolität ist, an der
teilzuhaben jeder anständige Jude
— und das scheint doch
Voraussetzung des nationalen Judentums zu sein — von
sich weisen wird. Da dieses Komitee schon zu ar eiten be¬
gonnen hat und sogar namhafte jüdische Künstler
zur Mitarbeit aufgefordert hat, scheint es mir die einzige
Möglichkeit, diese Blasphemie und diese Herab¬
würdigung eines integrierenden Ereignisses jüdischen
Denkens durch Anrufen der jüdischen Oeffentlichkeit zu
verhindern. Sollte aber auch dies die Veranstalter bieser
famosen Unterhaltung mit sicherlich zumindest ehrwür¬
digen Gütern wirklichen Judeniums nicht von ihrem Vor¬
haben abbringen, ist geforgt, daß eine Veran¬
staltung
unter diesem oder ähnlichem
Namen verhindert werden wird.
Seh dir an da! Es „ist gesorgt, daß verhindert
werden wird“! Die Juden machen, wie man sieht, kurzen
Prozeß, wenn es sich darum handelt, Empfindungen eines
Teiles der Judenschaft gegen Kränkungen durch den
anders empfindenden anderen Teil der Judenschaft zu
schützen. Es wird sich in Wien schwerlich ein Christesinden.
der es der ersten Gruppe der Juden verübelte, daß sie:
vorgeht, obwohl „Jaákobs Traum“ wie ihn die Ju#n
und ihr Dichter Beer verstehen (als Traum von ###
jüdischen Welt= und Menschheitsbeherrschung auf ####
Umwege über die Proletariatsbeherrschung) sich sehr
wesentlich von des Patriarchen Jakobs Traum, wie h#
die christliche Bibelerklärung auffaßt, unterscheidet und für
die Christen weder verlockende noch auch nur freundliche
Perspektiven eröffnet, also durchaus nichts Beschützens¬
wertes darstellt.
Charakteristisch aber ist, daß die nämlichen
Juden, die selber so empfindlich sind, den Christen zu¬
muten, die frechsten Verhöhnungen ihrer Gefühle Sill¬
schweigend zu ertragen! Mögen die Zionisten
„Jaäkobs=Traum“=Reboute ihrer Kohnnationalen
T
hindern, wie sie wollen, die christliche Bevölkerung wird
sich die Verhöhnung der christlichen Moral und deutschen
Sitten durch die „Reigen“=Juden nicht länger gefallen
lassen.
#### Provokation.
Es ist gar nicht zu schildern, wie schwer das Rechtsbewußt¬
ein seit den Tagen des Umsturzes gesitten hat, wie seh
alles ins Wanken geraten ist, was e#emals als verläßlichste
und jesteste Stütze des staatlichen wict des Familienlebens
galt. Wenn es das Ziel der Sozialraten war, Gesetz
mäßigleit durch Anarchie, die Ordun#s durch ein Chaos zu
ersetzen, dann mag sie auf ihre „Erfolge“ immerhin stolz
ein, denn es ist ihr gelungen, sosziemlich alles auf den
kopf zu stellen. Die Stellungnahme der Partei und ihrer
Presse zur „Reigen“ Angelegenheit ist melseicht die drasti¬
scheste Illustration dazu, wie verheerend und verwirrend
die rote Wühlarbeit wirkt. Wie soll der einfache Unter¬
anenverstand noch begreisen, daß obrigkeitliche Anordnungen
dazu da sind, um befolgt zu werden, wenn er das Schau¬
spiel sieht, das dieser Herr Reumann, der gegenwärtig
Bürgermeister und Landeshauptmann dazu ist, durch seine
Weigerung, das Verbot der „Reigen“Aufführungen durch
uführen, bietet? Wie soll es der Kopf eines gewöhnlichen
Starblichen fassen, wie es möglich ist, daß die Regierung
in aller Form etwas verbietet, ohne daß diejenigen, die
das Verbet angein, sich darum einen Teut bekümmern?
Ja, dem Ganzen wird noch dadurch die Krone aufgesetzt,
daß Direktor Vernan die große Masse der Wiener Be¬
völkerung dadurch herauszufordern wagt, daß er von nun an
den „Reigen“ zweimal täglich aufführen läßt! Das kann
nafürlich nur gescheben infolge des Verhaltens des Herrn
Reumann und kraft des Schutzes, den die soztaldemokratische
Truck und Versaz der Oesterreschischen Druck= und Verlaa
t, Wien
DeutschesV
Abendblate
(Nr. 21931
(15; Febkuär 1921
Partei in aller Form der Dirnenmoral angedeihen läßt.
wäre wahrhaftig kein Wunder, wenn sich in einem der
nächsten Ausweise der Beiträge zu den verschiedenen sozial¬
demokratischen „Fonds“ auch eine recht ansehnliche „Reigen“
Spende befinden würde, als Ausdruck der [Dankbarkeit aller“
jener, die an der Weiteraufführung ein Interesse haben.
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Reigen
„Jaäkobs Traum“ und
Schnitzlers-„Reigen“.
Die Empfindlichkeit der Juhen und die der
Christen,(I
In der nämlichen jüdischen Piener Morgenztg.“.
die über die christliche Bevölkerung und deren Manda=
tare nicht genug keifen kann, weil sie sich gegen die all¬
abendliche freche Verhöhnung der christlichen Moral¬
gesetze in einem öffentlichen Theater durch einem jüdi¬
schen Dichter und jüdischen Direktor und ein fast aus¬
schließlich füdisches Publikum endlich aufbäumen, zeigt
eine außerordentliche Empfindlichkeit, wenn durch
ähnliche Veranstaltungen jüdische Empfindungen be¬
rührt werden, sogar dann, wenn diese Sachen „unter
sich“ abgemacht, d. h. von Juden selber veranstaltet
werden. Unter der Ueberschrift „Redoutenjudenium“
schreibt das genannte jüdischnationale Organ:
Es gilt einen Skandal zu verhüten, der das Juden¬
tum Wiens aufs schwerste komprimittieren
kann. Es hat sich in den letzten Tagen in Wien ein
jüdisches Komitee gebildet, daß eine Redoute unter
der Devise „Jakkobs Traum“ veranstalten will.. Man
mag ja verschiedener Ansicht über die Notwendigkeit, ge¬
wissen, durch die Konbention ligitimtierten Vergnügungen
Gelegenheit zu machen, sein, es muß aber bei jedem
Anständigen feststehen, daß ein derartig geschmack¬
loser Mißbrauch eines bei soundsovielen geheiligten Be¬
griffes, gelinde gesagt, eine Ungehörigkeit, schärfer
gesagt, eine unglaubliche Frivolität ist, an der
teilzuhaben jeder anständige Jude
— und das scheint doch
Voraussetzung des nationalen Judentums zu sein — von
sich weisen wird. Da dieses Komitee schon zu ar eiten be¬
gonnen hat und sogar namhafte jüdische Künstler
zur Mitarbeit aufgefordert hat, scheint es mir die einzige
Möglichkeit, diese Blasphemie und diese Herab¬
würdigung eines integrierenden Ereignisses jüdischen
Denkens durch Anrufen der jüdischen Oeffentlichkeit zu
verhindern. Sollte aber auch dies die Veranstalter bieser
famosen Unterhaltung mit sicherlich zumindest ehrwür¬
digen Gütern wirklichen Judeniums nicht von ihrem Vor¬
haben abbringen, ist geforgt, daß eine Veran¬
staltung
unter diesem oder ähnlichem
Namen verhindert werden wird.
Seh dir an da! Es „ist gesorgt, daß verhindert
werden wird“! Die Juden machen, wie man sieht, kurzen
Prozeß, wenn es sich darum handelt, Empfindungen eines
Teiles der Judenschaft gegen Kränkungen durch den
anders empfindenden anderen Teil der Judenschaft zu
schützen. Es wird sich in Wien schwerlich ein Christesinden.
der es der ersten Gruppe der Juden verübelte, daß sie:
vorgeht, obwohl „Jaákobs Traum“ wie ihn die Ju#n
und ihr Dichter Beer verstehen (als Traum von ###
jüdischen Welt= und Menschheitsbeherrschung auf ####
Umwege über die Proletariatsbeherrschung) sich sehr
wesentlich von des Patriarchen Jakobs Traum, wie h#
die christliche Bibelerklärung auffaßt, unterscheidet und für
die Christen weder verlockende noch auch nur freundliche
Perspektiven eröffnet, also durchaus nichts Beschützens¬
wertes darstellt.
Charakteristisch aber ist, daß die nämlichen
Juden, die selber so empfindlich sind, den Christen zu¬
muten, die frechsten Verhöhnungen ihrer Gefühle Sill¬
schweigend zu ertragen! Mögen die Zionisten
„Jaäkobs=Traum“=Reboute ihrer Kohnnationalen
T
hindern, wie sie wollen, die christliche Bevölkerung wird
sich die Verhöhnung der christlichen Moral und deutschen
Sitten durch die „Reigen“=Juden nicht länger gefallen
lassen.
#### Provokation.
Es ist gar nicht zu schildern, wie schwer das Rechtsbewußt¬
ein seit den Tagen des Umsturzes gesitten hat, wie seh
alles ins Wanken geraten ist, was e#emals als verläßlichste
und jesteste Stütze des staatlichen wict des Familienlebens
galt. Wenn es das Ziel der Sozialraten war, Gesetz
mäßigleit durch Anarchie, die Ordun#s durch ein Chaos zu
ersetzen, dann mag sie auf ihre „Erfolge“ immerhin stolz
ein, denn es ist ihr gelungen, sosziemlich alles auf den
kopf zu stellen. Die Stellungnahme der Partei und ihrer
Presse zur „Reigen“ Angelegenheit ist melseicht die drasti¬
scheste Illustration dazu, wie verheerend und verwirrend
die rote Wühlarbeit wirkt. Wie soll der einfache Unter¬
anenverstand noch begreisen, daß obrigkeitliche Anordnungen
dazu da sind, um befolgt zu werden, wenn er das Schau¬
spiel sieht, das dieser Herr Reumann, der gegenwärtig
Bürgermeister und Landeshauptmann dazu ist, durch seine
Weigerung, das Verbot der „Reigen“Aufführungen durch
uführen, bietet? Wie soll es der Kopf eines gewöhnlichen
Starblichen fassen, wie es möglich ist, daß die Regierung
in aller Form etwas verbietet, ohne daß diejenigen, die
das Verbet angein, sich darum einen Teut bekümmern?
Ja, dem Ganzen wird noch dadurch die Krone aufgesetzt,
daß Direktor Vernan die große Masse der Wiener Be¬
völkerung dadurch herauszufordern wagt, daß er von nun an
den „Reigen“ zweimal täglich aufführen läßt! Das kann
nafürlich nur gescheben infolge des Verhaltens des Herrn
Reumann und kraft des Schutzes, den die soztaldemokratische
Truck und Versaz der Oesterreschischen Druck= und Verlaa
t, Wien
DeutschesV
Abendblate
(Nr. 21931
(15; Febkuär 1921
Partei in aller Form der Dirnenmoral angedeihen läßt.
wäre wahrhaftig kein Wunder, wenn sich in einem der
nächsten Ausweise der Beiträge zu den verschiedenen sozial¬
demokratischen „Fonds“ auch eine recht ansehnliche „Reigen“
Spende befinden würde, als Ausdruck der [Dankbarkeit aller“
jener, die an der Weiteraufführung ein Interesse haben.