II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 610

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Reigen
Karkinel
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peditionen des In= und Auslander.
Akenn Jährgang
321.
in Rom mit italienischen Politikern hatte, die Even¬
tualität der Teilung Österreichs unter die benach¬
barten Staaten in Erwägung gezogen worden wäre.
Eine solche Behauptung steüt nur den Ve#such dar,
in Österreich den Glauben zu verbreiten, das die
Alliierten bereit seien, den Vertrag von St. Ger¬
main zu ändern. Dies widerspricht durchaus der
Wahrheit. Die Verbündeten sind fest entschlossen,
die Verträge, die sie unterzeichnet haben, zu achten
und ihnen Achtung zu verschaffen. Diesbezüglich
herrscht zwischen den Kabinetten von Rom, Paris
und Londop keipe Meinungsyerschiedenheit.

2 der „Reigen.
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#ist interessant, die Bemerkung zu machen, iis
gegenwörtig Parlamente, Landtage, die Presse, wie
überhaupt beinahe die gesamte Öffentlichkeit umt
dem „Reigen“ von Schnitzler sich beschäftigt. Um d#o
Sache als solche zu verstehen, ist es notwendig, eine
kurze Inhaltsangabe zu geben.
Die Achtung vor dem Reinlichkeitsgefühl unserer
Leser zwingt uns, sie bloß kurz und andeutungs¬
weise mit dem Tatsachengehalt dieser zehn Dialoge
von Artur Schnitzler bekannt zu machen. Zehn
Personen schlingen den „Reigen“; die Dirne mit
dem Soldaten, dann der Soldat mit dem Stuben¬
mädchen, dann das Stubenmädchen mit dem
jungen Herrn, dann der junge Herr mit der jun¬
gen Frau eines andern, hierauf dieser Andere mit
einem süßen Mädel, dann das süße Mädel mit dem
Dichter, hierauf der Dichter mit der Schauspielerin,
dann die Schauspielerin mit dem Grafen und end¬
lich der Graf mit der Dirne, so daß der Kreis ge¬
schlossen ist. Jede dieser zehn kurzen Szenen wird
zum Akt und wächst schon nach wenigen Minuten
zu einer Handlung aus, die im Buche mit Gedan¬
kenstrichen angedeutet wird und die durch Verdun¬
kelung der Bühne zu markieren die Spielleitung
vorläufig noch genug Rücksicht besitzen muß. Wir
orläufig „nech“ denn nach einer neuerlichen