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11. Reigen
Bureausfür Zeitungsausschnitt
Berln I10. 43, Georgenkirchplatz 24
##
eekcuree uncershuheih
Der „Reigen“ unter Polizeischutz. Aus Wien,
7.d wird gemeldet: In den Kammerspielen sind
heute zum erstenmale nach den bekannten Vorgän¬
gen im verigen Herbst die Aufführungen von
Schnitzlets „Reigen“ wieder aufgenomm en wor¬
den bar eine der eigenartigsten Vorstellungen,
die malin Wien je gesehen hat. Das ganze Thea¬
ter war t Ausnahme eines einzigen Einganges
von au vollkommen verschalt, die Bühne,
der Zuschouerraum, die Garderoberäume der
Künstler und die Fovers waren mit Geheim¬
polizisten und Polizeimannschaft be¬
setzt. Detektive hatten verstreut auch im Zuschauer¬
raume Platz genommen. Jeder Theaterbesucher
mußte 5—6mal seine Karte vorweisen, ehe er zu
seinem Platz gelangen konnte. Die Aufführung
verlief angesichts dieses Massenaufgebotes von Poli¬
zei ohne Zwischenfall, doch war sie in künstlerischer
Hinsicht vollkommen stimmungslos, da alles unter
dem Drucke der polizeilichen Schutzmaßnahmen
stand. Die Kosten der Polizeibedeckung betragen
pro Abend 80.000 K und es ist infolgedessen anzu¬
nehmen, daß unter solchen Umständen keine häufi¬
gen Wiederholungen der Aufführung erfolgen wer
den.
—.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin HO. 45, Georgenkirchplatz 21
Zeitung: Frankfurter Zeitung
Ort:
Datum:-
eoien Kestertel dr ie ieten uen ie
Wrentit dunl. Knte. d. enen un uen
haltgem Erfolge in Paris aufgeführt wird, durch die drei in
diem Stücke beschäftigten Darsteller der „Comédie française“,
eehe kr ere de iet enene ann
der Siesnton dan bisten mnntch un an
Reinhardt sich für diese Bühne interessiere, nachdem die
frühere Absicht, dieses Theatergebäude den gemeinsamen Zwecken
von Burg= und Staatsoper dienstbar zu machen, von der Staats¬
verwaltung vorläufig scheinbar fallen gelassen worden ist; viel¬
leicht im Zusammenhang damit, daß auf Drängen der staat¬
lichen Ersparungskommission die Staatstheater (ebenso wie die
anderen staatlichen Betriebe), zwecks Beseitigung der Defizit¬
wirtschaft aus dem Nahmen des staatlichen Hoheitsrechtes
herausgehoben und alle zusammen unter die kaufmännische
Kontrolle eines Generaldirektors mit Ministerrang gestellt wer¬
den. — Unter starker polizeilicher Bewachung des Zuhörerraums
begann gistern wieder eine Serie von Aufführungen von
Schnitzkens „Reigen“ in den Kammerspielen des
Deutschen Volkstheaters, die bisher trotz der verschiedentlich in
der Oeffentlichkeit giführten Agitation ohne Zwischenfall ver¬
laufen sind.
5 Butag Irbuns
S2#e,
2 50 K
SCHNITZLER PLAY
CALLED IMMORAL
VIENNA, April 24.—Moral reformers
have called a huge open-air demonstra¬
tion to protest against Arthur Schnitz¬
ler’s play “Reigen,“ which has occasion¬
ed disorders here, in Berlin, and in
Munich. The play has been given
laily in Vienna under strong police
guard.
The demonstration against the “im¬
moralityr of the play is said to be a
part of the pan-German and anti-Semitic
agilation being conducled by the“Ger¬
man-Austrian Offensive ald Defensivg.
Alllance.“
11. Reigen
Bureausfür Zeitungsausschnitt
Berln I10. 43, Georgenkirchplatz 24
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eekcuree uncershuheih
Der „Reigen“ unter Polizeischutz. Aus Wien,
7.d wird gemeldet: In den Kammerspielen sind
heute zum erstenmale nach den bekannten Vorgän¬
gen im verigen Herbst die Aufführungen von
Schnitzlets „Reigen“ wieder aufgenomm en wor¬
den bar eine der eigenartigsten Vorstellungen,
die malin Wien je gesehen hat. Das ganze Thea¬
ter war t Ausnahme eines einzigen Einganges
von au vollkommen verschalt, die Bühne,
der Zuschouerraum, die Garderoberäume der
Künstler und die Fovers waren mit Geheim¬
polizisten und Polizeimannschaft be¬
setzt. Detektive hatten verstreut auch im Zuschauer¬
raume Platz genommen. Jeder Theaterbesucher
mußte 5—6mal seine Karte vorweisen, ehe er zu
seinem Platz gelangen konnte. Die Aufführung
verlief angesichts dieses Massenaufgebotes von Poli¬
zei ohne Zwischenfall, doch war sie in künstlerischer
Hinsicht vollkommen stimmungslos, da alles unter
dem Drucke der polizeilichen Schutzmaßnahmen
stand. Die Kosten der Polizeibedeckung betragen
pro Abend 80.000 K und es ist infolgedessen anzu¬
nehmen, daß unter solchen Umständen keine häufi¬
gen Wiederholungen der Aufführung erfolgen wer
den.
—.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin HO. 45, Georgenkirchplatz 21
Zeitung: Frankfurter Zeitung
Ort:
Datum:-
eoien Kestertel dr ie ieten uen ie
Wrentit dunl. Knte. d. enen un uen
haltgem Erfolge in Paris aufgeführt wird, durch die drei in
diem Stücke beschäftigten Darsteller der „Comédie française“,
eehe kr ere de iet enene ann
der Siesnton dan bisten mnntch un an
Reinhardt sich für diese Bühne interessiere, nachdem die
frühere Absicht, dieses Theatergebäude den gemeinsamen Zwecken
von Burg= und Staatsoper dienstbar zu machen, von der Staats¬
verwaltung vorläufig scheinbar fallen gelassen worden ist; viel¬
leicht im Zusammenhang damit, daß auf Drängen der staat¬
lichen Ersparungskommission die Staatstheater (ebenso wie die
anderen staatlichen Betriebe), zwecks Beseitigung der Defizit¬
wirtschaft aus dem Nahmen des staatlichen Hoheitsrechtes
herausgehoben und alle zusammen unter die kaufmännische
Kontrolle eines Generaldirektors mit Ministerrang gestellt wer¬
den. — Unter starker polizeilicher Bewachung des Zuhörerraums
begann gistern wieder eine Serie von Aufführungen von
Schnitzkens „Reigen“ in den Kammerspielen des
Deutschen Volkstheaters, die bisher trotz der verschiedentlich in
der Oeffentlichkeit giführten Agitation ohne Zwischenfall ver¬
laufen sind.
5 Butag Irbuns
S2#e,
2 50 K
SCHNITZLER PLAY
CALLED IMMORAL
VIENNA, April 24.—Moral reformers
have called a huge open-air demonstra¬
tion to protest against Arthur Schnitz¬
ler’s play “Reigen,“ which has occasion¬
ed disorders here, in Berlin, and in
Munich. The play has been given
laily in Vienna under strong police
guard.
The demonstration against the “im¬
moralityr of the play is said to be a
part of the pan-German and anti-Semitic
agilation being conducled by the“Ger¬
man-Austrian Offensive ald Defensivg.
Alllance.“