11.
box 18/2
igen
anberedinter
F Nachrigaite
9 5. AUb 1932
7/10
** Der Kampf um den Reigen. Die Aktenüber den
Reigen=Prozeßesind geschlossen, aber die Verhandlungen vor
dem Bexliner Landgericht, der Kampf der Weltanschauungen,
der sichwor den Gerichtsschranken abspielte, verdienen als ein
charaktertflisches Kapitel der deutschen Geistes= und Kultur¬
geschichte desnachrevolutionären Deutschland aufbewahrt zu
werden. Dr. Wolfgang Heine, Staaisminister a. D., der als
Verteidiger des angeklagten Kleinen Schauspielhauses sun¬
gierte hat nach den stenographischen Berichten unter dem
Titel „Der Kampf um den Reigen“ eine vollständige wort¬
getreue Darstellung des Prozesses gegeben, die jetzt im Buch¬
handel erschienen ist.
erecinen
volMar
Sversonee Ain
Hannover
o. AU6. 1922
Der Kambf um den „Reieen“.
Die „Akten Aiber den „Reigenreehnsind ge¬
schlossen; ebers die Verhandlungen vor dem Ber¬
liner Landsericht, der Kampf der Weltanschauungen,
der sich vor den Gerichtsschranken abspielte.
ver¬
dienen als An charakteristisches Kavitel der deut¬
chen Geistes= und Kulturgeschichte des nachrevolu¬
tionären Deutschlund aufbewahri zu werden.
Dr.
Wolfgang Heine, Staatsminister a. D., der
als
Verteidiger des angeklagten Kleinen Schausviel¬
hauses fungierte, hat nach den stenographischen Be¬
richten unter dem Sitel „Der Kampf um den Rei¬
gen“ eine vollständige wortgetreue Darstellung des
Prozesses gegeben. 444 Seiten umfaßt das Buch,
das soeben im Verlag Ernst Rowohlt, Berlin, er¬
schienen ist. Die Prüderie und unfreiwillige Komik
gewisser Zeugenaussagen, Professor Brunners auf¬
geregter Kampf für eine falsch verstandene Sitt¬
ichkeit und die gedankenklaren Aussagen von Sach¬
verständigen wie Köster, Witkowski und Kerr lod¬
nen schon die Mühe, den „Reigen“=Prozeß der
Nachwelt in Buchform zu überliefern.
ert
inte. Teheng Frabshur a. Aud
9 - SEP. 1922
*I„, Der Kampf um den Reigen“.] Unter diesem Titel er¬
schien (bei Ernst Rowohlt, Berlin) der vollständige Be¬
richt über die sechstägige Verhandlung gegen Direktion und Dar¬
steller des Kleißen Schauspiclhauses in Berlin wegen der berühmt¬
berüchtigten Aufführungen des Schnitzlerschen „Reigens“.
Auf 448 Seiten erfährt man zun wirklich alles bis auf's Komma,
was Herr Brunner, Herr Sladek, Zeuge Kampers, Staatsanwalt
und Rechtsanwvalt, Sachverständiger von links und Sachverstän¬
diger von rechts zum Thema der sittlichen Kunst zu sagen hatten.
Auf (bitte zu beachten)... auf 448 Seiten! Es ist nicht zu bezweifeln.
wie der Herausgeber Rechtsanwalt und
daß dieser Prozeß —
Staatsminister a. D. Wolfgang Heine sagt — auf allgemeinen
politischen und geistigem Gebiet liegt. Aber für ein Dokument,
.. das Zeugnis ablegt von den geistigen Kämpfen, die in Deutsch¬
land drei Jahre nach der Revolution ausgefochten werden mu߬
ten“, fehlt ihm die geistige Redaktion. Als bloßes Aktenkompen¬
dium ist es zu schwerfällig und langweilig, als daß es außer ein
Im
paar Dutzend Juristen irgend Jemand aufmuntern könnte.
Prinzip sind ja die Brunner=Leute und die Einwände der Anti¬
Brunner seit der Lex Heinze deutlich genug charakterisiert. Man
hätte eine formvolle Darstellung und wirkliche Verarbeitung des
Materials weit wirksamer zu einem Büchlein von 50 Seiten ver¬
wertet, als in unserer jämmerlichen Papiernot, wo selbst die Klaf¬
siker darben — 448 Seiten Gelegenheits=Makulatur auhrucken
box 18/2
igen
anberedinter
F Nachrigaite
9 5. AUb 1932
7/10
** Der Kampf um den Reigen. Die Aktenüber den
Reigen=Prozeßesind geschlossen, aber die Verhandlungen vor
dem Bexliner Landgericht, der Kampf der Weltanschauungen,
der sichwor den Gerichtsschranken abspielte, verdienen als ein
charaktertflisches Kapitel der deutschen Geistes= und Kultur¬
geschichte desnachrevolutionären Deutschland aufbewahrt zu
werden. Dr. Wolfgang Heine, Staaisminister a. D., der als
Verteidiger des angeklagten Kleinen Schauspielhauses sun¬
gierte hat nach den stenographischen Berichten unter dem
Titel „Der Kampf um den Reigen“ eine vollständige wort¬
getreue Darstellung des Prozesses gegeben, die jetzt im Buch¬
handel erschienen ist.
erecinen
volMar
Sversonee Ain
Hannover
o. AU6. 1922
Der Kambf um den „Reieen“.
Die „Akten Aiber den „Reigenreehnsind ge¬
schlossen; ebers die Verhandlungen vor dem Ber¬
liner Landsericht, der Kampf der Weltanschauungen,
der sich vor den Gerichtsschranken abspielte.
ver¬
dienen als An charakteristisches Kavitel der deut¬
chen Geistes= und Kulturgeschichte des nachrevolu¬
tionären Deutschlund aufbewahri zu werden.
Dr.
Wolfgang Heine, Staatsminister a. D., der
als
Verteidiger des angeklagten Kleinen Schausviel¬
hauses fungierte, hat nach den stenographischen Be¬
richten unter dem Sitel „Der Kampf um den Rei¬
gen“ eine vollständige wortgetreue Darstellung des
Prozesses gegeben. 444 Seiten umfaßt das Buch,
das soeben im Verlag Ernst Rowohlt, Berlin, er¬
schienen ist. Die Prüderie und unfreiwillige Komik
gewisser Zeugenaussagen, Professor Brunners auf¬
geregter Kampf für eine falsch verstandene Sitt¬
ichkeit und die gedankenklaren Aussagen von Sach¬
verständigen wie Köster, Witkowski und Kerr lod¬
nen schon die Mühe, den „Reigen“=Prozeß der
Nachwelt in Buchform zu überliefern.
ert
inte. Teheng Frabshur a. Aud
9 - SEP. 1922
*I„, Der Kampf um den Reigen“.] Unter diesem Titel er¬
schien (bei Ernst Rowohlt, Berlin) der vollständige Be¬
richt über die sechstägige Verhandlung gegen Direktion und Dar¬
steller des Kleißen Schauspiclhauses in Berlin wegen der berühmt¬
berüchtigten Aufführungen des Schnitzlerschen „Reigens“.
Auf 448 Seiten erfährt man zun wirklich alles bis auf's Komma,
was Herr Brunner, Herr Sladek, Zeuge Kampers, Staatsanwalt
und Rechtsanwvalt, Sachverständiger von links und Sachverstän¬
diger von rechts zum Thema der sittlichen Kunst zu sagen hatten.
Auf (bitte zu beachten)... auf 448 Seiten! Es ist nicht zu bezweifeln.
wie der Herausgeber Rechtsanwalt und
daß dieser Prozeß —
Staatsminister a. D. Wolfgang Heine sagt — auf allgemeinen
politischen und geistigem Gebiet liegt. Aber für ein Dokument,
.. das Zeugnis ablegt von den geistigen Kämpfen, die in Deutsch¬
land drei Jahre nach der Revolution ausgefochten werden mu߬
ten“, fehlt ihm die geistige Redaktion. Als bloßes Aktenkompen¬
dium ist es zu schwerfällig und langweilig, als daß es außer ein
Im
paar Dutzend Juristen irgend Jemand aufmuntern könnte.
Prinzip sind ja die Brunner=Leute und die Einwände der Anti¬
Brunner seit der Lex Heinze deutlich genug charakterisiert. Man
hätte eine formvolle Darstellung und wirkliche Verarbeitung des
Materials weit wirksamer zu einem Büchlein von 50 Seiten ver¬
wertet, als in unserer jämmerlichen Papiernot, wo selbst die Klaf¬
siker darben — 448 Seiten Gelegenheits=Makulatur auhrucken