box 18/2
igen
Adolf Schustermann: Feitungsausschnitte
Größtes deutsches Zeitungs=Ausschnitt=Büro
Berlin 3D 16, Rungestraße 22/24
Münchner Neueste Nachrichten
Ausschnitt aus der Nummer pom:
Z ESEPIa2
in Berlin wegen der Aufführung des „Reigen“
Vom Büchermachen
ven Schnitzler herausgegeben
Auf fast 500
„Die täglich wachsende Papiernot hat zu
dn Stenogrammen jeder
Folge, daß wortvolle Arbeiten (besonders wissen¬
Schnaufer verzeichnet, der während des nach An¬
schaftlicher Art) auf absehbare Zeit von der
aß und Erfolg gleich unwichtigen Prozesses von
Gunst des Gedruckt= und Veröffentlichtwerdene
irgenowen getan wurde. Zu kaufen ist dieses
ausgeschlossen sind. Dahingegen blüht das Hand¬
Monirum der Nichtigkeit, broschiert, für 150 M.
werk der Büchermacherei auf schönem Papier
Eine Luxusausgabe auf handgeschöpftem Bütten
und zwischen schönen Einbänden nach wie vor.
scheint werkwürdigerweise nicht erschienen zu
ein.
Das Buch ist, seit die Sucht nach Sachwerten das
Auch keine Ausgabe, die von samtlichen
Papiergeld flattern läßt, ein Einrichtungsgegen¬
Angeklagten hundschriftlich signiert wäre. Welch
stand gewerden. Wobei es auf den Inhalt nicht
ein Versäumnis! Nur ein Staatsminister a.
D.
mehr ankommt! Es muß nut vornehm und,
Parlamentariet und Rechtsanwalt des #uten Na¬
wenn möglich, ein bißchen gelesen aussehen. Der
nens Wolfgang Heine hat zu diesem sorensischen
Schritt zur Attrappe wird wohl von der Mode
Gallimathias ein Vorwörtchen geschrieben.
Bei
auch noch getan werden. Was für den Augen¬
den heutigen Zeiten ist es nicht ausgeschlo
schein da ist, braucht kein geistiges Dasein zu
daß der Kampf un: den Reigen. von kunstgewerb¬
haben. Man kann schon jetzt zwischen „vor¬
lerischer Hans gebunden, mit einem Sieg
auf
nehmen“ Büchern und sachlichen, die ihres In¬
dem Büchermarkt endigt ....
halts wegen gekauft werden, unterscheiden
Unter den letzteren wird, wie in den Theater:
das dichterische Drama, das dichterisch gute Buck
immer seltener. Das
„Zugstück“ triumphier
auch am Büchermarkt. Die raschfingrigen Ro¬
manschreiber und die dickhäutigen Sensations
macher haben den Vorzug. Was man verfilmer
kann, geht auch im Stadium der Druckerschwärze
allem andern voran. Der Film beeinflußt rück
wirkend den Geschmack des lesenden Publikum¬
und daher auch des Verlegers. Die einst schön
Literatur hat den Begriff des Schönen bis
zu
einem Grad verloren, der das oft prophezeite
Koour Schuerenes4#
#
Ende der Kunst, wenigstens der literarischen, ir
nahe Aussicht stellt. Heute wirkt jener Begrif
noch einigermaßen hindernd auf die Bücher
S
macherei ein.
VT
Wie sohr sie sich aber von dem traditioneller
Gaösstes o&ursCHES ZEIIUNGS·AUSSCHNITT-BURO
Sinn und Zweck des Buches bereits emanzipier
hat, mag schließlich an einem Beispiel gezeig
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22824
werden, das deshalb besonders lehrreich ist, wei
ein immerhin geistig und kulturell so hochstehen
der Mensch wie Wolfgang Heine als Heraus
geber figuriert. Der Ernst Rohwolt=Verlag
Hamburger Fremdenblatt
Berlin, hat unter dem Titel Der Kampf un
den Reigen den vollständigen Bericht übe
die sechstägige Verhandlung gegen die Direktio
Ausschnitt aus der Nummer vom:
und die Darsteller des Kleinen Schauspielhause
7OR
Der Kampf um den RelgenVollständiger Bericht
üiber—
— Verhandlung gegen Direk¬
tion und Darsteller des Kleinen Schauspielhauses,
Berlin. Herausgegeben und mit einer Ein¬
leitung versehen von Staatsminister a. D.
Wolfgang Heine. Verlag Ernst Ro¬
wohlt, Berlin.
Man erschrickt, wenn man diesen dickleibigen, vler¬
einhalbhundert Seiten starken Band in die Hände be¬
igen
Adolf Schustermann: Feitungsausschnitte
Größtes deutsches Zeitungs=Ausschnitt=Büro
Berlin 3D 16, Rungestraße 22/24
Münchner Neueste Nachrichten
Ausschnitt aus der Nummer pom:
Z ESEPIa2
in Berlin wegen der Aufführung des „Reigen“
Vom Büchermachen
ven Schnitzler herausgegeben
Auf fast 500
„Die täglich wachsende Papiernot hat zu
dn Stenogrammen jeder
Folge, daß wortvolle Arbeiten (besonders wissen¬
Schnaufer verzeichnet, der während des nach An¬
schaftlicher Art) auf absehbare Zeit von der
aß und Erfolg gleich unwichtigen Prozesses von
Gunst des Gedruckt= und Veröffentlichtwerdene
irgenowen getan wurde. Zu kaufen ist dieses
ausgeschlossen sind. Dahingegen blüht das Hand¬
Monirum der Nichtigkeit, broschiert, für 150 M.
werk der Büchermacherei auf schönem Papier
Eine Luxusausgabe auf handgeschöpftem Bütten
und zwischen schönen Einbänden nach wie vor.
scheint werkwürdigerweise nicht erschienen zu
ein.
Das Buch ist, seit die Sucht nach Sachwerten das
Auch keine Ausgabe, die von samtlichen
Papiergeld flattern läßt, ein Einrichtungsgegen¬
Angeklagten hundschriftlich signiert wäre. Welch
stand gewerden. Wobei es auf den Inhalt nicht
ein Versäumnis! Nur ein Staatsminister a.
D.
mehr ankommt! Es muß nut vornehm und,
Parlamentariet und Rechtsanwalt des #uten Na¬
wenn möglich, ein bißchen gelesen aussehen. Der
nens Wolfgang Heine hat zu diesem sorensischen
Schritt zur Attrappe wird wohl von der Mode
Gallimathias ein Vorwörtchen geschrieben.
Bei
auch noch getan werden. Was für den Augen¬
den heutigen Zeiten ist es nicht ausgeschlo
schein da ist, braucht kein geistiges Dasein zu
daß der Kampf un: den Reigen. von kunstgewerb¬
haben. Man kann schon jetzt zwischen „vor¬
lerischer Hans gebunden, mit einem Sieg
auf
nehmen“ Büchern und sachlichen, die ihres In¬
dem Büchermarkt endigt ....
halts wegen gekauft werden, unterscheiden
Unter den letzteren wird, wie in den Theater:
das dichterische Drama, das dichterisch gute Buck
immer seltener. Das
„Zugstück“ triumphier
auch am Büchermarkt. Die raschfingrigen Ro¬
manschreiber und die dickhäutigen Sensations
macher haben den Vorzug. Was man verfilmer
kann, geht auch im Stadium der Druckerschwärze
allem andern voran. Der Film beeinflußt rück
wirkend den Geschmack des lesenden Publikum¬
und daher auch des Verlegers. Die einst schön
Literatur hat den Begriff des Schönen bis
zu
einem Grad verloren, der das oft prophezeite
Koour Schuerenes4#
#
Ende der Kunst, wenigstens der literarischen, ir
nahe Aussicht stellt. Heute wirkt jener Begrif
noch einigermaßen hindernd auf die Bücher
S
macherei ein.
VT
Wie sohr sie sich aber von dem traditioneller
Gaösstes o&ursCHES ZEIIUNGS·AUSSCHNITT-BURO
Sinn und Zweck des Buches bereits emanzipier
hat, mag schließlich an einem Beispiel gezeig
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22824
werden, das deshalb besonders lehrreich ist, wei
ein immerhin geistig und kulturell so hochstehen
der Mensch wie Wolfgang Heine als Heraus
geber figuriert. Der Ernst Rohwolt=Verlag
Hamburger Fremdenblatt
Berlin, hat unter dem Titel Der Kampf un
den Reigen den vollständigen Bericht übe
die sechstägige Verhandlung gegen die Direktio
Ausschnitt aus der Nummer vom:
und die Darsteller des Kleinen Schauspielhause
7OR
Der Kampf um den RelgenVollständiger Bericht
üiber—
— Verhandlung gegen Direk¬
tion und Darsteller des Kleinen Schauspielhauses,
Berlin. Herausgegeben und mit einer Ein¬
leitung versehen von Staatsminister a. D.
Wolfgang Heine. Verlag Ernst Ro¬
wohlt, Berlin.
Man erschrickt, wenn man diesen dickleibigen, vler¬
einhalbhundert Seiten starken Band in die Hände be¬