11. Reigen
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Reigen“=Demhnstration auch in Hamburg.
In Hamburg ist es inden dortigen Kammer¬
spietes
gelegentüch seiner, „Reigen“Aufführung
— ebenfalls
u einem einen Thegterstandell gekommen.
Direkto
jegel, der von der geplänten Störung
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der Vorstillung Kenntnis erhalten hatte, tiat vor
Beginn' der Vorstellung an die Rampe und erklärte,
daß er mit allen zu Gebot stehenden Mitteln das
.8 Hausrecht zu schützen wissen werde. Er forderte die
etwa mit der Aufführung nicht einverstandenen Be¬
sucher auf, sich an der Kasse das Eintrittsgeld zurück¬
erstatten zu lassen. Trotzdem regten sich im vierten
Bild die Störenfriede durch Pfeifen und Zwischen¬
rufe. Nach Feststellung ihrer Namen durch Beamt
der Ordnungspolizei konnte dann die Aufführum
unter stärkstem Beifall des Hauses zu Ende geführt
werden.
Ein Opfer der Lustbarkeitssteue Die
Theater und Kunst.
Der „Reigen“ in Beutschland.
50 Aufführungen in Berlin. — Ein kleiner Theater¬
skasidal in Hamburg.
(Peivattelegrimm Des „Neuen Wiener Journals“.)
Berlin, 15. Februar.
In Berlin haben bisher im Kleinen Schauspielhaus nahezu
fünszig Aufführungen des „Reigen“ ungestört stattgefunden. Der
Lärm jedoch, der in Wien um den „Reigen entstanden ist,
findet ein Echo in Deutschland. In der deutschnationalen „Deutschen
Tageszeitung“ wird nach dem Staatsanwalt gerufen, der gegen
die Serienaufführungen des „Reigen“ einschreiten soll. Das Blatt
übersieht dabei ganz, daß das Gericht dabei entschieden hat, die
Aufführung der Schnitzlerschen zehn Dialoge wirke — wenigstens
in der Art, wie sie im Kleinen Schauspielhaus geboten werde
nicht unsittlich.
In den Kammerspielen in Hamburg ist es gelegentlich
einer „Reigen“=Aufführung zu einem kleinen Skandal
gekommen. Der Direktor, der von der Absicht Kenntnis erhalten
hatte, die Vorstellung zu stören, trat vor Beginn der Aufführung
an die Rampe und erklärte, daß er mit allen ihm zu Gebote
stehenden Mitteln das Hausrecht schützen werde. Er forderte die
etwa mit der Aufführung nicht einverstandenen Besucher auf, sich
an der Kasse das Eintrittsgeld zurückerstatten zu lassen. Trotzdew
regten sich im vierten Bild die Störenfriede durch Pfeisen
und Zwischenrufe. Nach Feststellung ihrer Namen durch
Beamte der Ordnungspolizei konnte die Aufführung unter stärkstem
Beifall des Hauses zu Ende geführt werden.
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Reigen“=Demhnstration auch in Hamburg.
In Hamburg ist es inden dortigen Kammer¬
spietes
gelegentüch seiner, „Reigen“Aufführung
— ebenfalls
u einem einen Thegterstandell gekommen.
Direkto
jegel, der von der geplänten Störung
2
der Vorstillung Kenntnis erhalten hatte, tiat vor
Beginn' der Vorstellung an die Rampe und erklärte,
daß er mit allen zu Gebot stehenden Mitteln das
.8 Hausrecht zu schützen wissen werde. Er forderte die
etwa mit der Aufführung nicht einverstandenen Be¬
sucher auf, sich an der Kasse das Eintrittsgeld zurück¬
erstatten zu lassen. Trotzdem regten sich im vierten
Bild die Störenfriede durch Pfeifen und Zwischen¬
rufe. Nach Feststellung ihrer Namen durch Beamt
der Ordnungspolizei konnte dann die Aufführum
unter stärkstem Beifall des Hauses zu Ende geführt
werden.
Ein Opfer der Lustbarkeitssteue Die
Theater und Kunst.
Der „Reigen“ in Beutschland.
50 Aufführungen in Berlin. — Ein kleiner Theater¬
skasidal in Hamburg.
(Peivattelegrimm Des „Neuen Wiener Journals“.)
Berlin, 15. Februar.
In Berlin haben bisher im Kleinen Schauspielhaus nahezu
fünszig Aufführungen des „Reigen“ ungestört stattgefunden. Der
Lärm jedoch, der in Wien um den „Reigen entstanden ist,
findet ein Echo in Deutschland. In der deutschnationalen „Deutschen
Tageszeitung“ wird nach dem Staatsanwalt gerufen, der gegen
die Serienaufführungen des „Reigen“ einschreiten soll. Das Blatt
übersieht dabei ganz, daß das Gericht dabei entschieden hat, die
Aufführung der Schnitzlerschen zehn Dialoge wirke — wenigstens
in der Art, wie sie im Kleinen Schauspielhaus geboten werde
nicht unsittlich.
In den Kammerspielen in Hamburg ist es gelegentlich
einer „Reigen“=Aufführung zu einem kleinen Skandal
gekommen. Der Direktor, der von der Absicht Kenntnis erhalten
hatte, die Vorstellung zu stören, trat vor Beginn der Aufführung
an die Rampe und erklärte, daß er mit allen ihm zu Gebote
stehenden Mitteln das Hausrecht schützen werde. Er forderte die
etwa mit der Aufführung nicht einverstandenen Besucher auf, sich
an der Kasse das Eintrittsgeld zurückerstatten zu lassen. Trotzdew
regten sich im vierten Bild die Störenfriede durch Pfeisen
und Zwischenrufe. Nach Feststellung ihrer Namen durch
Beamte der Ordnungspolizei konnte die Aufführung unter stärkstem
Beifall des Hauses zu Ende geführt werden.
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