II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 1099


„Kaiser
Uhr:
Donserstag

Mittwoch 7½ Uhr: „La Traviata“.
Dirne vervollständigten die weibliche Stufenleiter nach unten. Von den
contra Kaiser“
„Die tote
Donnerstag 7½ Uhr:
Herren ist nach dem bereits gewürdigten Darsteller des Grafen zunächst
„Kaiser contra
Freitag 7½ Uhr:
Stadt“.
Walter Tautz zu nennen, der den Ehemann in seiner Doppelrolle
Kaiser“.
Freitag 7 Uhr: „Figaros Hochzeit“.
als ernster Moralpredige: und seitensprungbedürftiger Lebemann — die
Uhr: „Kaiser
Sonnabend 7½
„Aida“.
Sonnabend 7 Uhr:
eine Rolle nicht nur nach, sondern auch in der andern zeigend ¬
contra Kaiser“.
treffend, im Lichte der Schnitzlerschen Ironie, charakterisierte; ihm
„Kaiser contra
Sonntag 7½ Uhr:
reihte sich würdig der in seinem geschlechtlichen Egoismus und in seinem
Lobe=Theater.
Kaiser“
militärischen Gehaben kräftig hingestellte Soldat Fritz Horns an.
Schauspielhaus.
Mit dem Dichter fand sich Kurt Mikulski, ohne freilich ganz die
Sonntag 7½ Uhr: Zum 1. Male:
Sonntag nachm. 3½ Uhr: „Die
dankbare Aufgabe zu erschöpfen, mit dem „jungen Herrn“ Hans Tillo
„Die Schauspieler“
Förster=Christel“
„Madame
befriedigend ab. Die einförmig=elegische Musik von Forster¬
Mentag 7½ Uhr:
Sonntag abend 7½ Uhr: In neuer
Larrinaga trug zu der Wirkung des Reigen nicht gerade bei. Allen,
Sans Géne“
Vorbereitung und Ausstattung
mit Ausnahme derjenigen, die durchaus Anstoß nehmen wollen und
Dienstag 7½ Uhr: „Katte“.
„Die Geisha
denen eine Enttäuschung ziemlich gewiß ist, kann der Besuch der
Mittwoch 7½ Uhr: „Die Schau¬
Montag 7½ Uhr: „Die Geisha“.
„Reigen“=Aufführung in der „Schauburg“ empfohlen werden. Sie
spieler“.
Dienstag 7½ Uhr: „Die Geisha“.
Donnerstag 7½ Uhr: „Madame
werden ihn nicht bereuen.
Mittwoch 7½ Uhr: „Die Geisha“
Sans Gene“
7½ Uhr: „Die Geisha“.
Donnerstag
Freitag 7½ Uhr: „Katte“.
„Die Geisha“
Freitag 7½ Uhr:
Sonnabend 7½ Uhr: Zum 1. Male
Sport
Sonnabend 7½ Uhr: „Die Geisha“
„Othello“
Sonntag nachm. 3½ Uhr: „Der
Sonntag 7½ Uhr: „Madame Sans
Eröffnungstage in Breslau=Süd
fidele Bauer“.
Géne“
Sonntag ab. 7½ Uhr: „DieGeisha“.
Nachdem schon eine ganze Anzahl deutscher Rennplätze mit ihren
„Premièren“ vorangegangen sind erwacht nun auch der Hartlieber
Turf aus seinem Winterschlaf Die ersten beiden Tage dieser Renn¬
saison sind ganz dem Hindernisföht gewidmet.
Provinz
Aus der
Ein Besuch in der frühen Morhenstunde des Sonnabend zeigte den
der Boberwasser kräftel
Bunzlau. [Der Verkau
Platz im frischen Schmuck seines grünen Rasens. Das Geläuf weist
an den Provinzialverband
bei Schlemmer und Wenig=Walditz
infolge der günstigen Witterung der letzten Tage eine schöne Beschaffen¬
der Stadtverordneten=Sitzung zur
Niederschlesien kam in
heit auf. Ueberall waren emsige Hände bemüht, alles zum Empfang
Sprache. Nach dem Kaufvertrage will die Provinz 4 Millionen Mark
der Pferdesportliebhaber herzurichten. Auf der Bahn tummelte sich
zahlen, also einen Betrag, der die Gestehungskosten der Stadt für die
eine Anzahl Pferde in der Arbeit. Sie wurden bewegt, machten einen
ganze Anlage zu Friedenspreisen um etwas übersteigt. Der jetzige
kurzen Galopp und verschwanden wieder. Noch waren die Bres¬
Wert der Anlage in Papiermark würde um ein Vielfaches höher sein
lauer Vierfüßler unter sich, und das erschwerle den Ausblick auf den
als die genannte Kaufsumme. Aber die Versammlung vermißte vor
Verlauf der beiden Renntage. Aber in den Boxen stand schon ein
allem eine gewisse Meistbegünstigung der Stadt. Diese verlangt eine
Lot des Leipziger Trainers Lommatzsch und weitere auswärtige Pferde
klare Vorzugsklausel, nach der der Stadt eine auf lange Dauer ge¬
wurden erwartet.
sicherte, bevorzugte Lieferung von Wasserstrom ohne Dampf¬
Unser heimischer Trainer Piela wird von seinen Pfleglingen
stromzuschläge zugesichert werde. Der Vertrag lehnt aber
sein Kollege Gojny läßt Thor.
Wilita und Demetrius satteln,
eine solche Vergünstigung ab. Aus diesem Grunde war die Versamm¬
Mohamed, Sage, Leonore, Marot, Ginster, Rava Ruska und Rh ingau
lung nicht in der Lage, dem Verkaufsvertrage zuzustimmen; sie will
laufen. Die sächsischen Ställe sind diesmal gut vertreten. Der Leip¬
aber jederzeit bereit sein, auf der angedeuteten Grundlage weiter zu
ziger Trainer Lommatzsch ist mit Erasmus, Rustic, Parsimonia, Les
verhandeln.
Graviers, Borysthene und Lippold, der Dresdener Scheffer mt
Bunzlau. [Streik der Sägewerksarbeiter. — Be¬
Gero, Darling, Siskin und Westerwald eingetrofsen. Mit Narwal und
zirksjugendtag.] Am Dienstag vormittag haben die in den
Kronjuwel ist Trainer Schmidt zur Stelle. Ferner waren dis zum
hiesigen Sägewerken von Gansel, Strauch, Kranz u. Söhne und
päten Nachmittag des Sonnabend angekommen: Granit (Lasse), Orkus
Helbig beschäftigten Arbeiter wegen Lohndifferenzen die Arbeit nieder¬
Gestüt Starpel), Lanze (Streit) und Komoran (Nash). Die Berliner
gelegt. Mit der den Arbeitern für den Mai zugebilligten Lohnzulage
Pferde — etwa 12 — wurden erst für Sonnabend nacht erwartel.
Am 4. und
von 2 Mark je Stunde waren diese nicht zufrieden. —
Damit läßt sich die Hoffnung rechtfertigen, daß das Aufgebot an
5. Juni findet hierselbst ein Bezirksjugendtag der Arbeiterjugend¬
Pferden, die die ersten beiden Breslauer Renntage bestreiten sollen,
vereine im Bezirk Görlitz stutt.
doch etwas reichlicher ausfallen wird, als es nach einem ersten Blick auf
Schweidnitz. [Verur eilung eines Spions.] Großes
das Programm den Anschein hatte. Freilich, große Felder und erste
Aufsehen erregte im vorigen Sommer die Aufdeckung eines Spionage¬
Klasse werden kaum zu sehen sein. So haben die Breslauer Voll¬
systems, dessen Föden hauptsächlich in Schweidnitz zusammenliefen
blüter diesmal mehr Siegesaussichten als sonst, und wenn man will,
Hier kamen in Betracht der Russe Heppner, der früher Theater¬
so ist das auch ein Vorteil. Schließlich ist es ja gleich, auf welche Klasse
direktor und Schauspieler und während des Krieges in der Uhren¬
hin man sein Geld am Toto ver—vielfältigt. — Nachstehend unsere
fabrik als Kaufmann beschäftigt war, und der Feldwebelleutnant
Voraussagen:
Rauhut vom ehemaligen Zehner=Regiment. Das Treiben der Bei¬
Sonntag, 7. Mai:
den war schon längst fragwürdig und sie wurden daher von Kriminal¬
Eröffnungs=Hürdenrennen: Thor—Siskin.
1.
beamten beobachtet. Schließlich erfolgte ihre Verhaftung, als sie im
2. Hartlieber Jagdrennen: Lanze.—Mohamed.
Begriff standen. nach Polen abzureisen. Heppner ließ belastende
3. Oder=Jagdrennen: Granit—Rustic.
Schriftzettel dadurch verschwinden, daß er sie verschluckte. Dem Rau¬
Galant=Jagdrennen: Demetrius—Leonore.
4.
hut aber gelang das nicht. Letzterer hatte sich jetzt vor dem Reichs¬
Preis von Breslau: Orkus—Borysthene.
5.
gericht zu verantworten und wurde wegen Spionage zu 3 Jahren und
Jesuit=Jagdrennen: Ginster—Les Graviers.
6.
1 Monat Zuchthaus verurteilt. Heppner wird später abgeurteilt
Wilita.
7. Jeschkendorfer Hürdenrennen; Rheingau¬
werden. Auch die Ehefrauen der Genannten befinden sich in Unter¬
Montag, 8. Mai:
suchung.
1. Romolkwitzer Jagdrennen: Kronjuwel—Leonore.
Fustanella=Jagdrennen: Rustic—Rheingau.
2.
Breslauer Cheater
Zobten=Hürdenrennen: Kormoran—Darling.
Wa. Schnitzlers „Reigen“ in der Schauburg. Unter ungünstigen
Lohe=Jagdrennen: Borysthene—Gero.
4.
Umständen, an schwer zugänglichem Orte und in unzulänglicher, wenn
Silesia=Jagdrennen: Narwal—Granit.
5.
auch ernsten und ehrlichen künstlerischen Willen nicht verleugnender Dar¬
6. Oltaschiner Jagdrennen: Lanze—Westerwald.
stellung konnten die Breslauer im Herbste vorigen Jahres Schnitzlers viel¬
7. Scheitniger Hürdenrennen: Wilita—Thor.
umstrittene erotische Dialoge auf der Bühne, für die sie ursprünglich
nicht bestimmt waren, und die ihnen in ihren feinsten und stärksten
Die Meisterschaft des S. O. F. V.
Reizen nicht gerecht werden kann, genießen. Soviel erwies auch die
mit unzureichenden Mitteln arbeitende Aufführung in Krietern, daß
Was wirdwverden?
der von besorgten und anmaßlichen zu Hütern der Volksmoral sich berufen
Dem offiziellen Schlußtag der Meisterschaftskämpfe im heimischen
fühlenden Seelenhygienikern entfesselte Kampf gegen den „Reigen“ der
Fußball=Verband sieht die gesamte südostdeutsche Sportwelt mit größter
Ausfluß großer Verständnislosigkeit und Befangenheit war, einer geistiger
Spannung entgegen. Während in Liegnitz der F. C. Preußen¬
Rückstandigkeit, deren Herrschaft schließlich das Theater zur Kinderstube
den F. C. Züllichau 1920 leicht niederringen wird,
Kattowitz
machen und jeden kulturellen Fortschritt unmöglich machen würde. Ein
dürfte in Breslau im Sportpark Grüneiche zwischen den Ver¬
Werk wie dieses, in dem so viel künstlerische und menschliche Ueber¬
einigten Breslauer Sportfreunden und Viktoria¬
legenheit, so viel erkennende und erhaltende Kraft des Geistes, so vie
Forst ein heißer Streit entbrennenz der Tausende von Zuschauern nach
formende Fähigkeit einer feinen Bildnerhand sich offenbart, als
dem Kampfplatz locken wird. Die Viktorianer werden alles aufbieten,
„unsittlich“ zu brandmarken, dazu gehört eine geistige und moralische
um ein günstiges Resultat zu erzielen, da ihnen schon ein „Unent¬
Plumpheit, die den mit ihr Behafteten jeden Anspruch auf ein Richter
chieden“ den Meistertitel bringt. Wir glauben jedoch, daß sie der kampf¬
amt in künstlerischen Dingen nimmt. Eine Aufführung des „Reigen
erprobten Sportfreundeelf, trotzden diese in Kattowitz eine knappe
kann anstößig wirken, und wird es, wenn ein unreiner Sinn sich
Vor¬
Niederlage einstecken mußte, nicht werden standhalten können.
der Schöpfung des Dichters bemächtigt. Gegenüber einer ernsten, seine
aussichtlich werden sie mit einer empfindlichen Niederlage heimziehen
wahre Absicht nicht verfälschenden Versinnlichung des Werkes kann
müssen. Was geschieht aber dann?
nur der; teils mit ehrlichar Beschränktheit, teils aber auch mit unlauterer
1 10
Terie
So
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3.
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