II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 1106

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„Wratislawia“ Mauritinsplatz. Geuppe Ohlauer Tor: Politischer
Stammtisch. Besprechung polilischer Tagesiragen.
Dienstag, den 9. Mai, nachmittags pünktlch 5 Uhr, im
Porteibüro, Nikolaistraße 7I, Frauengruppe der Deutschen Demo¬
m#atischen Partei. Referat von Fräulein Landmann. „Die Frau
als Vormünderin“. — Die Bibliothek der Frauengruppe hält ihre
Bücherausgabe jeden Dienstag von 4 bis 3 Uhr für die demo¬
stratischen Frauen offen.
Dienstag, den 9. Mai, abends 7½ Uhr, im Parteibüro,
Nikolaistraße 71, Sitzung des Arbeitnehmerausschusses. Referat des
Herrn Stadtverordneten und Geschäftsführers des G. D. A. Karl
Konitz über das Arbeitszeitgesetz.
Freitag, den 12. Mai. abends 8 Uhr, in der Gaststätte „Zum
Hoethe“ Herdainstraße 45, Gruppe Süd=Ost der D. D. P. Stadt¬
chulrat Dr. Lauterbach spricht über „Stadt und Schule“.
Sonnabend, den 13. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des Hotel
Junkernstraße, ordentliche Generalversammlung
„Goldene Gans“
für Handel,
des Landesausschusses Schlesien des Reichsausschusses
Industrie und Gewerbe beim Hauptvorstand der Deutschen Demo¬
kratischen Partei. Wahl des Vorstandes. Vortrag des Reichstags¬
abgeordneten Dr. Friedrich Fick aus Würzburg: „Genua, Repara¬
tionen und Wiederaufbau“. Anschließend zwangloses Beisammensein.
Häste willkommen.
50 Jahre Invalidendank
Der Invalidendank, Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit und
Unterstützung deutscher Armee= und Marine=Invaliden sowie deren Hinter¬
bliebenen blickt em 5. Mai auf eine 50jährige Tätigkeit im Dienste
der Nächstenliebe zurück. Der Invalidendank unterhält zur Durchführung
seiner Ziele verschiedene Erwerbsbetriebe, deren vornehmlie###ten außer der
und dem
bekannten Invalidendank=Annoncen=Expedition G. m. b., 5.
Theatexkartenverkauf die Stellen für Vermittelung von Hypotheken und
Grundbesitz, sowie für Beratung und Vermittelung für Versicherungen jeder
Art sind.
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Schauburg
Freitag, H. Mai: „Der Reigen“.
Ueber Wert oder Unwert, über die Bühnenberechtigung dieser
Dialoge bedurf es kaum vieler Worte mehr. Darüber hat der kritische
Kollege schon gelegentlich der Erstaufführung in Krietern sein Urteil
gesprochen. Aber man darf an die in der Schauburg gebotene Vor¬
stellung nicht mit den Kriterien von Krietern herantreten. Ich gestehe
offen, daß ich ihr mit einiger Skepsis entgegensah, aber ebenso frei¬
mütig bekenne ich, daß Darstellung und Regie jedes Bedenken, ja
Die ersten
sicher auch die Vorurteile Vieler verscheucht haben.
Szenen spiegelten sich freilich noch in der trüben Lache eines anima¬
lischen Naturalismus, dann jedoch traten die scharfe Beobachtungs¬
gabe, der Geist und der schlagfertige Witz Scmitzlers so glänzend zu
Tage, daß man an dem in dieser Form gebotenen Werke sein Ver¬
gnügen haben konnte. Man muß freilich die Wiener und namentlich
die Wienerinnen genauer kennen, um voll zu wündigen, wie sicher
Dichter und Darsteller Ton und Typen der Donaustadt hier getroffen
haben. Unter den Damen war es vor allem Poldi Müller, die
das süße Wiener Mädel allerliebst und lebenstreu herunterplauschte
Gewiß, ein echtes „Weaner Bluat!“ Neben ihr schwelgte Jutta
Versen in der hochtrabenden Tonart wie in den rätselvoll
wechselnden Stimmungen der stets den Effekt berechnenden Tragödin.
Pikant und herzig, mit einem reizenden slawischen Auflug spielte
Sybill Smolowa die junge Frau. Olga Fuchs ließ als
Dirne ebenso alle girrenden Verführungskünste der Gasse spielen, wie
sie das Wesen des an das „Geschäft“ gewohnten Lasters traf. Trude
Norgard endlich war ein Stubenmädel, dem weder ein Soldat
noch ein Zimmerherr hätte widerstehen können. Von den Herren
gefiel mir am besten Gustav Heypner als gräflicher Osfizier
Man kann diesen halb blasierten, halb noch von fendalen Umgangs¬
Den „Ehe¬
formen beengten Typ kaum überzeugender gestalten.
mann“ spielte Walter Tauß mit der gebührenden Mischung von
Rhlegma und Verliebtheit, den jungen Herrn Hans Tillo mit den
üblichen Allüren leicht aufzureizender Jugend. Kurt Mikulsk
blieb dem „Dichter“ einiges schuldig: vor allem einen gewissen Hauch
von Genialität. Der wenia dankbaren Rolle des nur vom Sinnen¬
trieb erfüllten Soldaten entledigte sich Fritz Horn mit korrekter
Gemandtheit. Das Zusammenspiel unter der Leitung des Herrn
Hubert Reusch war recht flott und die Bühnenbilder des Herrn
S. Linden wirkten oft wie eine Ueberraschung, um so mehr, als der
Szenenwechsel mit löblicher Geschwindigkeit vor sich ging. Zu alle
dem hatte Forster=Larrinaga eine Begleitmusik geschrieben,
die mir in ihrer getragenen, fast wehmütigen Art nicht ganz zu dem
heiteren Grundion der Szenen zu stimmen schien. Das Publikum
verhielt sich anfangs reserniert, gab aber in der späteren Folge seinem
Vergnügen oft durch ein diskretes Lachen Ausdruck. Zu einem lauten

und
Zigarren
verschiedene Lebensmittel, Liköre, Weine,
Schokolaben,
Zigaretten. Meldungen erbeten nach Polizei=Präsidium, Zimmer 47.
Zimmerbrand. In einer Wohnung Buddestraße 5 entstand am
Donnerstag abend gegen Uhr ein Brand, dessen Entstehung unerklärlich
Es verbrannten Gardinen, Vorhänge und Bettwäsche. Durch die ent¬
ist.
tandene Hitze sprangen einige Fensterscheiben. Hausbewohner löschten das
Feuer noch vor Ankunft der Feuerwehr.
Polizei ein
der
Unterschlagung. Dieser Tage stellte sich
Streckenwärter, der angab, am 30. April im Auftrage des Transportarbeiter¬
Verbandes die Mitgliederbeiträge im Betrage von 2000 Mark einkassiert,
unterschlagen und in verschiedenen Lokalen durchgebracht zu haben.
Zwei Betrüger als Grundstücksagenten. Ein Land¬
wirt aus Wilke, Kreis Koschmin, hatte sich auf den Weg begeben, um
sich in anderer Gegend eine Wirtschaft zu kaufen. Es fanden sich auch bald
zwei Vermittler, die ihm ein Gut in Leipe anboten, das dem Land¬
wirt gefiel und das er darum erwerben wollte. Um sich den Kauf bestimmt
zu sichern, übergab er den beiden Vermittlern auf deren Vorschlag 50 000
Mark zur sofortigen Anzahlung. Dieses Geld, sowie noch 5000 Mark, die
sie als Darlehn von dem Landwirt erhalten hatten, ist diesem verloren ge¬
gangen: denn die angeblichen Vermittler sind ein Kaufmannsgehilfe und ein
Fleischergeselle, die den biederen Landwirt schmählich betrogen haben und
im Lause dieser Woche hier festgenommen wurden.
Am 5. Mai früh ist auf dem Güterbahnhof Odertor
Totgefahren.
Nach
ein Bahnarbeiter überfahren und getötet worden.
einem bei ihm vorgefundenen Zettel liegt Selbstmord vor.
Gestohlen: 30 Stück gußeiserne Platten in der Nacht zum 3. von
der Vortreppe des Hauses Lehmgrubenstraße 39
Festgenommen: ein Diener und ein Arbeiter, die in der Nacht
zum 11. März auf dem Roßmarkt 13 mittels Einbruchs Stoffe im Werte von
mehreren 1000 Mark entwendet haben.
Lokalnotizen
Das Finanzamt Breslau¬
der Steuerschuld.
Entrichtung
Stadt veröffentlicht eine Bekanntmachung, wonach die Steuerpflichtigen bis
zum Empfange eines Steuerbescheides für ein Kalenderjahr auf die Steuer¬
schuld dieses Kalenderjahres am 15. Februar, 15. Mai, 15. August und
15. November Vorauszahlungen in Höhe von je ¼ der zuletzt festgestellten
Steuerschuld zu entrichten haben, d. h. die zuletzt festgestellte Steuerschuld
ist ohne besondere Aufforderung in Vierteljahrsraten sortlaufend weiter zu
entrichten. (S. Ins.)
Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank
und die Post erfolgt in der Woche vom 8. bis 14. Mai unverändert wie in
der Vorwoche zum Preise von 1200 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 600
Mark für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Golomünzen werden
entsprechende Preise gezahlt. — Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch
die Reichsbank und Post findet unverändert zum 21fachen Betrage des
Rennwertes statt.
am
Der Verein für Geschichte Schlesiens unternimmt
Sonnabend, 13. Mai, einen wissenschaftlichen Ausflug nach
Canth, Schosnitz und Krieblowitz. Abfahrt nach Canth 12.46
Beifall kam es nicht, vielleicht weil man sich genierte, vielleicht auch,
weil man nach den gewaltigen vorhergegangenen Anfeindungen
Pikanteres erwartet hatte. Und doch zeigt das Werk nichts
Schlimmeres, als was wir im Drama, im Schauspiel, ja in der Oper
unzählige Male erleben oder uns vorstellen mußten, nur daß hier
der erotische Akt — keineswegs aber aus frivoler Absicht — in zehn¬
acher Häufung erscheint. Aller Voraussicht nach dürfte der „Reigen
dank der Regie und der Hingabe (bitte, das Wort in diesem Falle
nicht mißzuverstehen) aller Darsteller, ein Zauberreigen werden der
immer weitere Kreise um sich schlingt. Das wäre gerade keine
künstlerische Notwendigkeit, aber sicherlich auch kein Unglück!
B d.
Mongolenschlacht=Festspiele in Wahlstatt
Aus Liegnitz wird uns geschrieben: Von den sanften Höhen
südöstlich von Liegnitz blicken die beiden Türme des einstigen Klosters
zu Wahlstatt weit ins schlesische Land hinein. Hier ist die Stätte,
uo vor langen Zeiten, am 9. April 1241, Herzog Heinrich von
Liegnitz mit seiner wackern Schar schlesischer Ritter und Berg
knappen die mongolische Flut aufhielt, die damals ganz Mittel¬
enropa zu überschwemmen drohten, wie es lange vor ihnen die Hunnen
getan hatten. Als „Mongolenschlacht bei Wahlstatt“ hat dies Gescheh¬
nis eine dauernde Stätte in der deutschen Geschichte gefunden. Herzog
Heinrich starb den Heldentod, seinen abgeschlagenen Kopf warfen die
Mongolen in den benachbarten Koischwitzer See, auf dessen Grunde er
der Sage nach heute noch liegen soll. Die Schlacht nahm auch einen
für die deutschen Helden nicht eben erfreulichen Ausgang, aber sie
wurde in Sicht des für damalige Verhältnisse ungemein stark be¬
festigten Liegnitz geschlagen, vor dessen Stärke die Mongolen solchen
Respekt bekamen, daß sie sich wieder nach Osten zurückzogen. Zur Er¬
innerung daran wird seil Jahrhunderten nach Ostern in Wahlstatt der
Kriegssonntag“ gefeiert, ein Volksfest, das von der Umgebung
stets lebhaften Zustrom hat. Jetzt hat sich ein Ausschuß gebildet, der
in dem Wäldchen zwischen Wahlstatt und Janis ein Festspiel auf¬
führen will. Es heißt „Die Mongolenschlacht“ und ist vor
Konrad Urban geschrieben, einem jüngeren Liegnitzer Schrift¬
steller, dessen Feder uns schon eine Anzahl wertvoller Erscheinungen
auf dem Gebiete der schlesischen Heimatdichtung geschenkt hat, darunter
den historischen Roman „Bolkoburg und Schweinhaus“ und das vor
kurzem in Liegnitz aufgeführte historische Lustspiel „Hans von
Schweinichen“. Das Festspiel soll vom 4. bis 11. Juni täglich aufge¬
ührt werben, zum ersten Male am Nachmittag des Pfingstsonntaus.
Wahlstatt ist weiteren Kreisen auch dadurch bekannt, daß das einstige
Kloster bis nach dem Weltkriege als Kadettenhaus gedient hat. Hier
war einst auch Hindenburg Kadett. Das Schloßgut ist eine Be¬
L. R.
sitzung der Fürstlich Blücherschen Familic.
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Letzter Vortrag
Geisteserkenntnis
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Max Roth.